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Anzeichen der Wechseljahre Geht es schon los? So klopfen die Wechseljahre an

Anzeichen der Wechseljahre: Eine etwa 40-jährige mittelblonde Frau, im Hintergrund ein Strand
© goodluz / Adobe Stock
Eines ist sicher: Frauen kommen um die Wechseljahre nicht herum. Aber wann genau es so weit sein wird, weiß niemand. Ob, wann und wie stark sie erste Anzeichen der Wechseljahre bei sich feststellen, ist individuell sehr verschieden. Woran du merken kannst, dass bei dir die Zeit gekommen ist und wie es dann weitergeht.

Inhaltsverzeichnis

Bist du im Team „Das will ich gar nicht wissen!“? Nachvollziehbar. Wer würde sich schon auf die Wechseljahre freuen? Aber zu verstehen, dass es einen ganz natürlichen Grund hat, wenn du dich irgendwie anders fühlst, kann ziemlich beruhigend sein. Und vor allem, wenn es um die Frage der Verhütung geht, ist es doch hilfreich zu wissen, welche Anzeichen die Wechseljahre ankündigen und wie lange ihr euch noch vorsehen müsst.

Die gute Nachricht vorneweg: Die Liste der möglichen Beschwerden ist zwar lang, aber das heißt nicht, dass sie bei dir zwangsläufig alle auftreten müssen. Möglicherweise bemerkst du nur das eine oder andere Symptom. Vielleicht zählst du aber auch zu dem glücklichen Drittel der Frauen, an denen die Wechseljahre relativ spurlos vorübergehen. Bei ihnen verlaufen sie mit nur so leichten Symptomen, dass sie diese gar nicht als solche deuten. Ein weiteres Drittel bekommt mittelmäßige Symptome und nur etwa jede dritte Frau klagt durch den Hormonwechsel über erhebliche menopausale Beschwerden. In unseren Artikeln zu Wechseljahresbeschwerden und Hormonersatztherapie erfährst du, was dagegen hilft.

Welche erste Anzeichen für die Wechseljahre sind typisch?

In den Wechseljahren (auch Klimakterium genannt) verändert sich die Zusammensetzung der Geschlechtshormone, was eine Weile für ein erhebliches Durcheinander und schwankende Hormonspiegel sorgt. Die Produktion von Östrogen und Progesteron in den Eierstöcken nimmt ab, während der Vorrat der angelegten Eizellen naturgemäß langsam zur Neige geht, der Eisprung deshalb immer öfter ausbleibt, bis die Fruchtbarkeit irgendwann ganz endet und der Östrogenspiegel auf Null absinkt (die genauen Zusammenhänge erklärt dieser Artikel: Wechseljahre). 

Zu Beginn dieses schleichenden Prozesses kannst du bestimmte Veränderungen an dir feststellen, die du teilweise schon kennst und vielleicht gar nicht mit der Menopause in Verbindung bringst. Die ersten Hinweise können sein:

  • Unregelmäßiger Zyklus
  • Berührungsempfindliche Brüste
  • Sich wie aufgeschwemmt fühlen (Wassereinlagerungen)
  • Reizbarkeit, depressive Verstimmung
  • Schlafprobleme
  • Herzklopfen, Herzrasen
  • Konzentrationsschwäche
  • Schlappheit
  • Hitzewallungen, Nachtschweiß

Unser Artikel Progesteron für die Wechseljahre erklärt unter anderem diese ersten Symptome. Andere typisch klimakterische Probleme, wie zum Beispiel Gelenkbeschwerden oder Scheidentrockenheit, treten zumeist erst im späteren Verlauf auf.

Wenn du Näheres über Hitzewallungen in den Wechseljahren, Schlafstörungen in den Wechseljahren oder Gewichtszunahme in den Wechseljahren wissen möchtest, empfehlen wir dir unsere Artikel zu diesen Themen.

Ab wann beginnen die Wechseljahre?

Üblicherweise startet die hormonelle Umstellung mit Anfang 40. Der Beginn, also ab wann von Wechseljahren zu sprechen ist, lässt sich jedoch nicht genau bestimmen. Die meisten Frauen befinden sich zwischen Mitte 40 und Mitte 50 im Klimakterium und haben laut Statistik ihre letzte Regelblutung mit 52. Dies sind jedoch nur Durchschnittswerte, das heißt, bei vielen Frauen geht es eher oder auch später los, es kann schneller gehen oder auch länger dauern. Es handelt sich um vorzeitige Wechseljahre, wenn die letzte Regelblutung schon vor dem 40. Lebensjahr stattfindet, alles andere ist im Prinzip normal. 

Die Wechseljahre bestehen aus vier Phasen:

  1. Prämenopause: Die Zeit ab der ersten Hormonveränderung bis etwa 12-24 Monate vor der letzten Menstruation.
  2. Perimenopause: Die ein bis zwei Jahre vor der letzten Monatsblutung. In dieser Phase sinkt die Produktion der Sexualhormone Progesteron und Östrogen rapide ab. Die möglichen Beschwerden werden jetzt am intensivsten spürbar.
  3. Menopause: Beginn der Unfruchtbarkeit: Zeitpunkt der letzten Periode und die 12 darauffolgenden Monate ohne Blutung (beziehungsweise 24 Monate, wenn die Frau zu dem Zeitpunkt jünger als 50 Jahre ist).
  4. Postmenopause: Die Jahre nach Ende der Menopause, bis die Östrogenproduktion vollständig zu ihrem Ende kommt.

Was nimmt Einfluss auf den Start und den Verlauf?

Die Erfahrung zeigt, dass bestimmte Faktoren dazu beitragen können, dass bei Frauen die Wechseljahre früher einsetzen: 

  • Rauchen
  • Untergewicht
  • Wohnsitz in höheren Lagen

Mehr Sex trägt dagegen zu einer späteren Menopause bei, das jedenfalls lässt eine Studie des University College London vermuten. Die Daten der befragten Frauen im Alter von 42-52 Jahren ergab: Hat eine Frau einmal pro Woche Sex (oder mehr), ist ihr Risiko, schon relativ jung in die Wechseljahre zu kommen, um 28 Prozent geringer als bei Frauen im gleichen Alter, die seltener Sex haben. Als Grund wird vermutet, dass sich der Körper die Mühe spart, einen Eisprung vorzubereiten, wenn länger kein Geschlechtsverkehr stattfindet und die Chancen sowieso gen Null gehen, schwanger zu werden. Belege für diese Theorie gibt es bislang jedoch keine.

Wie lange muss ich noch verhüten?

Auch in den Wechseljahren kannst du schwanger werden. Denn eine ganze Zeit kommt es noch zum Eisprung, wenn auch nicht mehr so regelmäßig. Um eine Schwangerschaft sicher auszuschließen, solltest du also weiterhin verhüten.

Weil mit zunehmendem Alter das Thrombose- und Schlaganfallrisiko steigt, wenn du die Antibabypille nimmst, sprich am besten mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen über andere Verhütungsmethoden. Es bietet sich an, hormonelle Verhütungsmittel versuchsweise abzusetzen (und andere Mittel, wie zum Beispiel Pessar oder Kondom, zu verwenden) und einen Menstruationskalender zu führen. Nur so kannst du herausfinden ob deine Monatsblutung noch einsetzt und auch, wie lange deine letzte Periode her ist. Denn die Faustformel, nach der du dich richten kannst, lautet: Wenn du noch keine 50 Jahre alt bist, warte am besten zwei Jahre nach der letzten Periode, bis du mit der Verhütung aufhörst. Hast du deinen 50. Geburtstag schon hinter dir, dürften 12 Monate ohne eingetretene Regelblutung ausreichen.

Achtung: Synthetische oder bioidentische Hormone, die du im Rahmen der Hormonersatztherapie nimmst, sind kein Verhütungsmittel. Sie sind dazu da, um mögliche Wechseljahrssymptome zu lindern, aber sie können weder die Befruchtung verhindern noch den Eisprung unterbinden. 

Wie wird die Diagnose Wechseljahre gestellt?

Die offizielle Leitlinie der Fachgesellschaften besagt, dass bei über 45-Jährigen die Diagnose anhand klinischer Parameter gestellt werden soll. Übersetzt heißt das, hat sie Beschwerden, zum Beispiel einen unregelmäßig gewordenen Zyklus und vasomotorische Symptome, wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche oder Nachtschweiß, dann ist in diesem Alter davon auszugehen, dass eine gesunde Frau in den Wechseljahren ist. Bluttests sind nicht nötig.

Genauer geht es leider nicht. Von Selbsttests aus dem Internet oder der Apotheke wird hingegen abgeraten. Denn weil es sich bei den Ergebnissen immer nur um Momentaufnahmen handeln kann, ist die Aussagekraft begrenzt. Bei deiner Ärztin oder deinem Arzt bist du in jedem Fall in besseren Händen.

Bei jüngeren Frauen, die bereits klimakterische Beschwerden zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr oder früher an sich feststellen, können die Frauenärztin oder der Frauenarzt den FSH-Wert bestimmen lassen. FSH (follikelstimulierendes Hormon) ist ein Geschlechtshormon, das für die Fruchtbarkeit wichtig ist, weil es unter anderem das Heranreifen des Eis im Eierstock auslöst. Der Wert steigt bei abnehmender Eierstockfunktion stark an. Hier geht es aber hauptsächlich darum, andere Gründe für die vorliegenden Symptome ausschließen zu können.

Wie lange dauern die Wechseljahre?

Das unterscheidet sich von Frau zu Frau und ist ebenso individuell wie Beginn und Intensität der Beschwerden in den Wechseljahren. Nicht einmal die Durchschnittswerte lassen sich zweifelsfrei definieren: Manche Expert:innen geben fünf bis acht Jahren an, andere drei bis zehn Jahre oder sogar zehn bis 15 Jahre.

Zumindest für das Hauptsymptom der Wechseljahre, die vasomotorischen Beschwerden wie zum Beispiel Hitzewallungen, ermittelte die große US-amerikanische Frauengesundheitsstudie SWAN eine durchschnittliche Länge von 7,4 Jahre. Davon entfallen 4,5 Jahre auf die Zeit nach der letzten Regelblutung (Menopause). Die Länge richtet sich jedoch danach, wie früh die Symptome anfangen. Treten die Hitzewallungen bereits vor der Menopause auf, verlängert sich die Dauer auf 11,8 Jahre. Bei Frauen, die erst nach der Menopause Beschwerden entwickeln, blieben sie mit 3-4 Jahren auch insgesamt kürzer.

Quellen:

Brigitte

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