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Prämenopause Was in der ersten Phase der Wechseljahre los ist

Prämenopause: Frau mit kurzen blonden Haaren sitzt zurückgelehnt auf dem Sofa, den Kopf auf dem Arm aufgestützt
© goodluz / Adobe Stock
Wenn der Körper gerade in Richtung Wechseljahre abbiegt, melden sich diffuse, kaum merkliche Anzeichen. Diese Zeit hat sogar einen eigenen Namen bekommen: Prämenopause. Was jetzt im Organismus passiert, wie sich diese Lebensphase anfühlt und wie es weitergeht, erfährst du hier.

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Okay, der Blinker ist gesetzt, klar, wo es jetzt hingeht. So richtig auf Spur bist du zwar noch nicht, fühlst dich auch noch viel zu jung dafür, aber irgendwann in den 40ern verändert sich der Zyklus. Und du weißt: Ob es mir gefällt oder nicht: die Wechseljahre kommen.

Was ist die Prämenopause?

Die noch fruchtbare Phase vor der letzten Regelblutung, in der sich aber schon allmählich der Sexualhormonhaushalt umstellt, nennt sich Prämenopause. Die Vorsilbe Prä- aus dem Lateinischen bedeutet vor, vorher. Und die Menopause ist nichts anderes als das Ende der Fruchtbarkeit einer Frau. Dieser Begriff kommt aus dem Griechischen, "meno" bedeutet Monat und "pausis" Ende. Und weil erst dann klar ist, dass wirklich kein Eisprung mehr stattfinden wird, gilt es ein Jahr nach der letzten Monatsblutung abzuwarten. Das ist die Menopause.

Die Prämenopause zählt offiziell schon zu den Wechseljahren (Klimakterium). Die hormonelle Umstellung beginnt dabei aber sehr sachte. Der in den Eierstöcken angelegte Eizellenvorrat geht langsam zur Neige. Bisher reifte Zyklus für Zyklus in ihnen eine Eizelle heran, nun lässt die Funktion der Eierstöcke immer mehr nach

Die wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone sind Östrogene und Progesteron. In der Prämenopause, wenn die Eierstöcke ermüden, springen die Steuerhormone der Hirnanhangdrüse ein, vor allem das follikelstimulierende Hormon (FSH). Das soll die Follikelreifung noch einmal ankurbeln und lässt den Östrogenspiegel ansteigen. Und das Progesteron? Dieses Sexualhormon zählt zu den Gestagenen (Gelbkörperhormone) und wird in den Eierstöcken vermehrt nach dem Eisprung gebildet. Seine Aufgabe ist es, die Gebärmutterschleimhaut aufzulockern, damit sich eine befruchtete Eizelle dort besser einnisten kann.

In der Prämenopause lässt die Pogesteronproduktion allmählich nach (erfahre hier mehr über die Bedeutung von Progesteron für die Wechseljahre). So kommt es zu einem hormonellen Ungleichgewicht mit einem Überschuss an Östrogen und einem relativen Progesteronmangel, der sogenannten Östrogendominanz. Diese hohe Östrogenkonzentration kann menopausale Beschwerden machen, die wir aber nicht unbedingt mit den Wechseljahren in Verbindung bringen. Die hängen eher mit dem später folgenden Östrogenmangel zusammen.

BRIGITTE-Dossier „Wechseljahre“

So kommst du gelassen durch die Wechseljahre

Du wachst nachts ständig auf? Du bist neuerdings kurzatmig? Du isst wie immer, nimmst jedoch plötzlich zu? Du möchtest wissen, was gegen Hitzewallungen hilft? 

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Wann beginnen die Wechseljahre?

Der Eintritt und auch die Länge der Wechseljahre sind von Frau zu Frau verschieden. Es gibt nicht das eine Alter oder den einen Ablauf, der für alle gilt. Im Schnitt hat die Hälfte der Frauen mit 52 Jahren die letzte Menstruation (Menopause) und befinden sich von Mitte 40 bis Mitte 50 in den Wechseljahren. Ausnahmen bestätigen die Regel, auch Frauen mit Mitte oder sogar Ende 50 können noch ihre Regelblutung haben und theoretisch schwanger werden. Und auch zur Länge lassen sich mit fünf bis acht Jahren nur Durchschnittswerte für diese Lebensphase angeben.

Auf welche erste Anzeichen der Wechseljahre du achten kannst und wann es sich um vorzeitige Wechseljahre handelt, verraten dir unsere Artikel dazu.

Welche Symptome sind typisch für die Prämenopause?

Wer nicht hormonell verhütet (zum Beispiel mit der Antibabypille oder einer Spirale) und einen sehr regelmäßigen Menstruationszyklus hat, wird irgendwann in der Lebensmitte Zyklusstörungen bemerken, wenn die Hormonproduktion sich umstellt. Die Abstände zwischen den Blutungen werden erst kürzer und unregelmäßiger. Die Zykluslänge kann bis zu sieben Tage von der gewohnten abweichen. Es kommt auch zunehmend zu Zyklen ohne Eisprung.

Die Östrogendominanz im Hormonspiegel, Kennzeichen der Prämenopause, findet in schwächerer Ausprägung auch sonst im Zyklus statt, genauer gesagt, ab der 3. Zykluswoche. Denn auch das, was wir unter PMS (Prämenstruelles Syndrom) einsortieren, ist darauf zurückzuführen, dass im Organismus kurz die regulierende Wirkung des Progesterons fehlt und verhältnismäßig viel Östrogen im Blut vorhanden ist:

  • Spannungsgefühl in der Brust
  • Reizbarkeit
  • vermehrte Wassereinlagerungen (Gewichtszunahme)
  • Migräne
  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Libidoverlust 

Näheres erfährst du in unserem Artikel Anzeichen der Wechseljahre

Darüber hinaus kann die Regelblutung in der Prämenopause besonders stark und lang ausfallen, teilweise mit Unterbauchschmerzen und Vorblutungen. Sprich das bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen an, damit du nicht in einen Eisenmangel rutschst. Und auch weil die Symptome einer menopausalen Östrogendominanz denen einer Schilddrüsenunterfunktion ähneln, lässt du dies besser medizinisch abklären. Nur dann kannst du richtig behandelt werden.

Wie lassen sich die Beschwerden lindern?

Konnte eine Erkrankung ausgeschlossen werden – die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau, keine Krankheit – kannst du die Beschwerden, die die Östrogendominanz auslöst, ein wenig lindern. Die meisten Frauen werden die Symptome jedoch als relativ normale, vielleicht nur stärkere Zyklusbeschwerden einordnen und die gewohnten Maßnahmen ergreifen:

  • Ausruhen, Anstrengungen vermeiden – so gut es eben geht.
  • Wärmflasche bei Unterleibsschmerzen auflegen – die Wärme wirkt entspannend und entkrampfend. 
  • Mönchspfeffer (Agnus castus) – die zyklusregulierende Wirkung ist bislang nur wenig wissenschaftlich untersucht, doch viele Frauen und auch viele Frauenärzt:innen berichten von guten Erfahrungen mit dieser Heilpflanze (mehr dazu: Mönchspfeffer in den Wechseljahren).

Grundsätzlich schadet es ja nie, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Aber gerade jetzt kann eine vitalstoffreiche Ernährung mit reichlich Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen (vor allem aus Gemüse, Obst und Vollkornprodukten) dazu beitragen, sich insgesamt wohler zu fühlen.

Machen dir die ersten Anzeichen der Wechseljahre allerdings sehr zu schaffen, kann auch jetzt schon eine Hormontherapie infrage kommen. Vor allem die Minipille eignet sich, weil sie kein Östrogen und dafür nur ein Gestagen enthält und andererseits die noch nötige Verhütungswirkung gewährleistet. 

Die eigentliche heiße Phase der Wechseljahre, in der die typischen Wechseljahresbeschwerden verstärkt auftreten, kommt allerdings erst noch.

Welche Phasen folgen auf die Prämenopause?

Die Wechseljahre bestehen aus drei, beziehungsweise vier Phasen, die sich teilweise überlappen.

  • Prämenopause (siehe oben)
  • Perimenopause: ca. 4 Jahre vor bis 12 Monate nach der Menopause
  • Menopause: letzte Regelblutung und das Jahr nach Ausbleiben der Periode (Teil der Perimenopause)
  • Postmenopause: 10–15 Jahre nach der Menopause

In der Perimenopause geht nun auch die Östrogenproduktion zurück. Jetzt machen sich die Hauptsymptome bemerkbar: Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Gereiztheit, depressive Verstimmungen. Frauen, deren Lebensqualität erheblich darunter leidet, können jetzt unter Umständen eine Hormonersatztherapie in Betracht ziehen (mehr dazu in unserem Artikel).

Die Menopause bedeutet das Ende der Fruchtbarkeit, wenn die ovarielle Reserve vollständig aufgebraucht ist, also keine Eizellen in den Eierstöcken mehr vorhanden sind. Der Zeitpunkt lässt sich nur im Nachhinein festlegen, nämlich wenn 12 Monate keine Monatsblutung mehr stattgefunden hat.

In der ersten Zeit der Postmenopause braucht der Körper noch eine Weile, um sich hormonell neu zu stabilisieren. Deshalb kommt es meist weiterhin zu Wechseljahresbeschwerden, wie Hitzewallungen und Nachtschweiß. Durch den stetigen Östrogenabfall nimmt die Östrogenkonzentration im Verlauf der Wechseljahre mehr und mehr ab. In der zweiten Hälfte der Postmenopause kommt es dann vermehrt zu Symptomen wie Scheidentrockenheit und Harninkontinenz.

Grundsätzlich ist aber wichtig, dass nur etwa ein Drittel der Frauen unter heftigen, behandlungsbedürftigen Beschwerden leidet. Zwei Drittel nehmen den Wandel kaum, nur kurz oder mit lediglich leicht ausgeprägten Symptomen wahr.

Lese-Tipp: Lies auch unsere allgemeinen Informationen über die Wechseljahre oder über den Themenbereich Gewichtszunahme in den Wechseljahren und Abnehmen in den Wechseljahren.

Quellen:

Brigitte

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