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Schlafstörungen Ursachen und Behandlungen

Schlafstörungen: Frau liegt schlaflos im Bett
© Olena Yakobchuk / Shutterstock
Schlafstörungen sind ein weit verbreitetes Problem. Durch welche Ursachen Schlaflosigkeit entstehen kann und was dagegen hilft, verraten wir dir hier.

Schlafstörungen – was ist das? 

Wer in einem Zeitraum zwischen einem und drei Monaten mindestens dreimal wöchentlich schlecht ein- oder durchschlafen kann, leidet unter einem Schlafmangel (Insomnie). Die Schlafstörungen können eher harmlose, vorübergehende Ursachen haben, aber auch auf Erkrankungen zurückgehen. Der schlechte Schlaf beeinträchtigt nicht nur die Stimmung, sondern auch die Leistungsfähigkeit – deshalb sollte man nicht zu lange mit einer Behandlung warten.

Schlecht schlafen: Nur vorübergehend oder dauerhaft? 

Rund ein Drittel aller Deutschen leidet an Schlafstörungen. Manche Betroffene liegen stundenlang wach und können nicht einschlafen, andere haben Durchschlafstörungen und wachen scheinbar grundlos ständig auf. Die Fehler, die viele Menschen machen: Sie nehmen ihren schlechten Schlaf als gegeben hin oder versuchen, ihre Beschwerden mit einem Schlafmittel in den Griff zu bekommen. Aber gerade Schlafmittel sind nicht für die Langzeitanwendung bei Durchschlafstörungen geeignet – deshalb ist es umso wichtiger, die Ursachen der Schlafstörungen zu ergründen und mit einer Therapie zu beheben.

Warum ist guter Schlaf in der Nacht so wichtig?

Neben den bereits erwähnten Einflüssen auf unsere Stimmung und Leistung gibt es noch weitere Gründe, warum ausreichender und guter Schlaf so wichtig ist:

  • Unser Gehirn verarbeitet beim Schlafen die täglichen Eindrücke und speichert neu Gelerntes im Langzeitgedächtnis. Gerade Durchschlafstörungen verhindern dies.
  • Der Körper nutzt die Schlafenszeit zur Regeneration: Es werden z.B. Botenstoffe ausgeschüttet, die das Stresshormon Cortisol abbauen, was Depressionen und Burnout vorbeugt.
  • In der Tiefschlafphase werden vermehrt Abwehrzellen produziert – diese stärken das Immunsystem und schützen vor Erkältungen beziehungsweise verkürzen diese.
  • Schlaf macht tatsächlich auch schön: Wachstumshormone reparieren Schäden an den Gewebezellen, wodurch die Haut gestrafft wird.
  • Im Schlaf wird Fett aus den Zellen abgebaut! Auch "Schlank im Schlaf" kommt also nicht von ungefähr – wer zu wenig schläft, neigt eher zu Übergewicht.
  • Schlafmangel kann Diabetes fördern – wenn du nicht zuckerkrank werden willst, solltest du also auf guten Schlaf achten.

Wie viel sollte ich schlafen? 

Die Forschung kommt ständig auf neue Ergebnisse, was die optimale Schlafdauer angeht. Oft werden acht Stunden empfohlen, aber wie viel gesunden Schlaf man braucht, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Einigen reichen sieben Stunden, andere brauchen eben acht, um nicht unter Schlafmangel zu leiden. Letztendlich kommt es auch einfach darauf an, ob man sich nach dem Aufstehen fit fühlt und keine Müdigkeit verspürt.

Ursachen von Schlafstörungen 

Jeder hat wohl ab und an mal eine unruhige Nacht, weil zum Beispiel am Tag besonders viel passiert ist, was einem nun im Kopf herumgeht oder weil man wegen der wichtigen Präsentation am nächsten Tag ein wenig angespannt ist. Schwierig wird es, wenn die Schlafstörungen länger anhalten und den Alltag beeinträchtigen. Die Ursachen dafür sind vielseitig – häufig führen diese Auslöser zu Schlafstörungen:

  • Psychische Beschwerden oder Störungen (z. B. Stress, depressive Verstimmung)
  • Gewohnheiten, die den Schlaf hemmen, zum Beispiel viel Kaffee, Rauchen oder Alkohol
  • Schlechte Schlafumgebung (z. B. zu viel Licht, zu warme oder kalte Temperatur)
  • Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus (z. B. durch Schichtarbeit oder Jetlag)
  • Bestimmte Medikamente
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Atemwegserkrankungen
  • Schmerzen (z. B. Gelenk- oder Kopfschmerzen)
  • Erhöhter Harndrang und dadurch nächtliche Toilettengänge (oft in höherem Alter)

Gerade mit den psychischen Faktoren hinter möglichen Schlafstörungen beschäftigen sich viele Experten in der Psychosomatik. Hält Stress beispielsweise dauerhaft an, ohne, dass die Ursachen deutlich werden, könnten diese tiefer im Unterbewusstsein schlummern. Eine Psychotherapie kann hier helfen, an die nötigen unbewussten Informationen zu kommen.

Krankheiten: Noch mehr Gründe für Schlafstörungen

In selteneren Fällen können auch zum Beispiel Zähneknirschen, eine Schlafapnoe (Atemaussetzer) oder das Restless-Leg-Syndrom (Bewegungsstörung der Beine) das Problem sein. Die ursächlichen Krankheiten müssen gefunden und behandelt werden, ehe der Schlaf wieder besser werden kann.

Therapie: Was hilft gegen Schlafstörungen?

Solange körperliche Erkrankungen für die Schlafstörungen ausgeschlossen werden können, lassen sie sich oft mit einfachen Tipps in den Griff bekommen. So findest du wieder leichter in den Schlaf:

  • Lavendel: Der Duft von Lavendel beruhigt und entspannt. Dazu einfach einen Tropfen Lavendelöl auf ein Tuch träufeln und dieses neben das Kopfkissen aufs Bett legen, um Schlafstörungen zu beheben.
  • Tee: Besonders Baldrian und Hopfen sind dafür bekannt, beim Einschlafen zu helfen. Der Tee muss allerdings regelmäßig und über mehrere Wochen hinweg getrunken werden, um eine Wirkung zu erzielen.
  • Technik: Handy und Co. haben im Schlafzimmer nichts verloren, da die blauen Wellenlängen des Lichts, das diese Geräte aussenden, den Schlaf stören können. Besser: Mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen alles ausschalten (auch den Fernseher) und noch entspannt ein Buch lesen.
  • Temperatur: Die meisten Menschen schlafen bei einer Raumtemperatur von 15 bis 18 Grad am besten.

Noch mehr Hilfe für gesunden Schlaf findest du in den Artikeln "Besser einschlafen", "Schnell einschlafen" und in unseren Einschlaftipps. Außerdem verraten wir hier alles über WadenkrämpfeDurchschlafstörungen, Schlafstörungen-Ursachen und über den Nachtschreck. Alles zur Uhrumstellung und was es mit einer Schlafparalyse auf sich hat, erfährst du hier.

Quellen

Stuck, B.A. et al.: Praxis der Schlafmedizin, Springer Verlag, 3. Auflage, 2018

Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)

Bachmann, S.; Längler, A.: Hausmittel in der modernen Medizin, Urban und Fischer, München 2005

S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin: Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen (Stand: 2017)

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