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Sonnenbrand: Die besten Erste-Hilfe-Tipps

Sonnenbrand: Frau steht am Meer
© kurhan / Shutterstock
Zu lange in der Sonne gebraten? Wenn's passiert ist, müssen wirksame Strategien gegen Sonnenbrand her. Wir erklären, welche Hausmittel der Haut jetzt helfen und wie ihr einen Sonnenbrand in Zukunft vermeidet.

Inhaltsverzeichnis

Autsch! Wenn die Sonne unsere Haut verbrannt hat

Es wird heiß, beginnt zu brennen und rötet sich. Erste Anzeichen für einen Sonnenbrand bemerkt man meist recht schnell. Er kann uns nach einem langen Sommertag am Strand, aber auch nach einer unbedachten Mittagspause in der Frühlingssonne erwischen. Wie sehr uns UV-Strahlen schaden können, wissen wir natürlich. Wie wichtig eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist, ebenfalls. Und doch passiert es immer wieder, dass sich die Sonnenstrahlen in unsere Haut einbrennen und dort gewaltigen Schaden anrichten.

Sonnenbrand: die Symptome

Ist der Sonnenbrand so tief in die Hautschichten eingedrungen, dass der Dermatologe helfen muss oder können einfache Hausmittel Linderung verschaffen? Man unterscheidet zwischen verschiedenen Schweregraden:

Grad 1: Leichter Sonnenbrand. Die Haut ist gerötet und heiß, mit leichten Schmerzen. Es juckt und brennt.

Grad 2: Auf der verbrannten Haut haben sich Blasen gebildet. Die Haut ist stark gerötet und schält sich später. Damit keine Narben entstehen, sollte ein Arzt ein entzündungshemmendes Medikament verschreiben.

Grad 3: Die Haut leidet unter schweren Verbrennungen. Die obersten Hautschichten sind zerstört und pellen sich ab. Starke Schmerzen begleiten den schweren Sonnenbrand. Genau wie Fieber, Übelkeit und Kopfschmerzen (Achtung, das kann auch ein Sonnenstich sein!). Unbedingt damit zum Arztgehen.  Tipp: Über die Sonnenbrand Dauer, Baby-Sonnencreme und Sonnenbrand bei Kindern erraten wir dir hier alles, was du wissen solltest.

Erste-Hilfe-Maßnahmen

  • Raus aus der Sonne und kühlen! Für den Kreislauf ist es besser, mit lauwarmem Wasser zu beginnen und dann langsam auf kaltes umzusteigen. Wenn ihr Kühlpacks verwendet, denkt daran, das Pack nie direkt auf die Haut zu legen, sondern immer ein leichtes Tuch dazwischenzulegen.
  • Umschläge mit kaltem schwarzen Tee, Joghurt oder Quark helfen (solange keine offenen Wunden und Blasen entstanden sind). Ein frisches Leintuch mit kaltem Wasser spülen, auswringen und dann Joghurt oder Quark daraufgeben. 
  • Reines Aloe Vera Gel kühlt und lindert Schmerzen und Juckreiz. Es wirkt entzündungshemmend und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit.
  • Viel trinken! Wasser und Fruchtschorlen helfen dem Körper jetzt, die Verletzungen zu heilen.
  • Wichtig: Die geschädigten Hautpartien sollten in den nächsten zwei Wochen nicht mehr der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden.

Sonnenbrand im Gesicht

Gerade im Gesicht kann ein Sonnenbrand sehr schmerzhaft sein, denn die Haut ist empfindlich und dünn. Besonders sensibel sind die so genannten Sonnenterrassen, also die Stellen des Gesichts und Körpers, die besonders exponiert sind – wie unsere Nase oder die Stirn. Aber auch die empfindliche Partie rund ums Auge, die Ohren und Lippen – hier ist die Haut ganz besonders dünn.

Ist die Haut gerötet und brennt, kann man selbst mit Produkten aus der Apotheke oder Hausmitteln Linderung schaffen. Wenn sich die Haut großflächig abschält, sich sogar Blasen bilden, sollte man unbedingt zum Arzt. Der Hausarzt oder Dermatologe kann dann Medikamente verschreiben, die eine Entzündung verhindern. Einige Ärzte verschreiben dann auch ein Vitamin D-Präparat, denn eine hohe Dosis Vitamin D kann einer klinischen Studie zufolge einen Sonnenbrand mildern. 

Krebsrot? Diese Behandlung hilft jetzt:

  • Ein Besuch in der Apotheke lohnt sich, denn inzwischen gibt es Produkte, die mit modernsten Technologien den Wirkstoff in die Haut transportieren und den Heilungsprozess der Haut anregen (zum Beispiel ein kühlendes Schaumspray oder Panthenolspray).
  • After Sun-Produkte können leicht kühlen, damit sie das noch effektiver tun, im Kühlschrank aufbewahren. Spezielle fürs Gesicht sind besonders sanft zusammengesetzt und enthalten keine reizenden Duftstoffe. Sonnenbrandsalbe fürs Gesicht kann man übrigens auch im Drogeriemarkt kaufen. After-Sun Sheet-Masken kühlen das Gesicht und enthalten hochkonzentrierte Wirkstoffe, die beim Regenerieren helfen.
  • Für Verbrennungen im Gesicht sind Gurkenscheiben oder Teebeutel mit schwarzem Tee zur Kühlung gut.
  • Wenn keine Apotheke in der Nähe ist und jeder Drogeriemarkt schon geschlossen hat: Eine fettfreie, unparfümierte und nährstoffhaltige Feuchtigkeitscreme kann die Haut auch beruhigen und zumindest bei leichten Spannungen helfen. Besonders wenn sie Panthenol, Bisabolol oder Allantoin enthält.
  • Auch eine Maske aus Heilerde kann die Haut beruhigen. Mit kaltem Wasser anrühren und mindestens 10 Minuten einwirken lassen.
  • Möglichst die Haut nicht mit abdeckenden Foundations belasten. Sie braucht jetzt Feuchtigkeit, heilende Wirkstoffe und Ruhe
  • Bei der Hautpflege keine fettreichen Cremes oder Öle verwenden, lieber leichte Lotionen. Die Hitze, die bei einer Verbrennung entsteht, muss über die Haut abgegeben werden. Mit Ölen wird ihr das rein physikalisch erschwert.
  • Für die Handtasche: Thermalwasserspray tut jetzt gut, wenn wir unterwegs sind.

Sonnenbrand am Körper

Besonders empfindlich sind Fußrücken, Schultern und oberer Rücken, Brust und Dekolleté. Wenn es uns dort erwischt hat, können uns

  • Umschläge mit Quark, Joghurt, Buttermilch,
  • kaltem schwarzen Tee,
  • Aloe Vera,
  • Gurkenscheiben oder ein Mousse aus Gurken und Joghurt,
  • Kartoffelscheiben oder auch Tomaten 

helfen. Wichtig bei Blasen an Rücken und Schultern: Niemals aufstechen. Sie gehen meist von allein auf und heilen dann innerhalb weniger Tage ab.

Auch im Schatten vorsichtig sein!

Selbst unter Bäumen, Sonnenschirmen oder Markisen gelangen noch mindestens 50 Prozent der ultravioletten Strahlung auf die Haut. Auch im Schatten besteht die Gefahr eines Sonnenbrandes, also immer Sonnencreme auftragen. Wir testen jedes Jahr die neuen Produkte der Saison: Sonnencreme-Test – das sind unsere Favoriten.

Wann ist der Sonnenbrand endlich überstanden?

Der Sonnenbrand wird immer schlimmer? Erst nach zwölf bis 24 Stunden ist sein volles Ausmaß erreicht. Meist ist er dann nach etwa drei Tagen abgeklungen. Die vollständige Heilung kann aber sogar bis zu zwei Wochen dauern. Spuren auf der Haut lassen sich sogar noch Monate später erkennen. Durch die UV-Strahlen kann die DNA und damit das Erbgut der Zelle beschädigt werden. Mit jedem Sonnenbrand steigt das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Aber auch Falten und Pigmentflecken können Folgen der DNA-Schäden der Haut sein.

Erhöht Sonnenbrand das Hautkrebs-Risiko?

Wie krank uns ein Sonnenbrand tatsächlich macht, ahnen wir oft gar nicht. Das Immunsystem braucht knapp eine Woche, um sich von einem Sonnenbrand zu regenerieren.

Gut zu wissen: Ein Blutbild oder einen Allergietest nach einem heftigen Sonnenbrand (2. und 3. Grades) – das kann man sich eigentlich sparen. Die Immunabwehr ist herabgesetzt, die Testwerte verfälscht.

Eine Studie der Warren Alpert Medical School der Brown University bewies, dass Kinder, die in jungen Jahren mehrere Sonnenbrände hatten, später erheblich öfter von Hautkrebs betroffen sind. Besonders gefährdet seien nach Aussagen der Forscher junge Frauen, die im Alter zwischen 15 und 20 häufiger einen Sonnenbrand erlitten haben.

Die Eigenschutzzeit der Haut: Wie lange darf ich eigentlich gefahrlos in die Sonne?

Eine Studie der Universität Ulm ergab, dass Menschen ihren Hauttyp häufig als zu dunkel einschätzen – und sich länger der Sonneneinstrahlung aussetzen, als ihnen guttut. Der Hauttyp sagt aus, wie lange man ungeschützt in der Sonne sitzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu erleiden. Wenn man weiß, welcher Typ man ist, kann man leichter Sonnenbrand vorbeugen.

Die vier Hauttypen

Es gibt vier Typen, von hell (Typ 1) bis sehr dunkel (Typ 4).

  • Hauttyp 1 (helle Haut, blonde oder rote Haare, blaue oder grüne Augen, wird eher rot als braun) kann demnach ungeschützt zwischen fünf und acht Minuten in die Sonne (Achtung, diese Angaben sind Richtwerte, ausgehend von einer Sonnenstrahlung in Mitteleuropa zur Mittagszeit). 
  • Hauttyp 2 (helle Haut, blonde Haare, blaue oder grüne Augen, wird nur schwach braun) kann sich (bei UVI 8) zwischen 10 und 20 Minuten ohne Sonnenbrandgefahr in der Sonne aufhalten.
  • Der Hauttyp 3 (dunkle Haare, braune Augen, gute Bräunung) hat eine Eigenschutzzeit von 20 bis 30 Minuten.
  • Hauttyp 4 (dunkle Haut, dunkle oder schwarze Haare, braune Augen) hat eine Eigenschutzzeit, die bei 30 bis 45 Minuten liegt.  

Tipp: Wer unsicher ist oder vielleicht nicht auf die Uhr geachtet hat: Mittlerweile gibt es Sonnenschutz-Bänder, die sich verfärben, wenn das Sonnenkonto voll ist (z. B. „UV-Bänder“ von Smartsun, in Apotheken). Und: Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) bietet eine kostenlose „UV-Check“-App an (für iOS und für Android).

Wichtig: Bei Kindern wird nicht nach Hauttypen unterschieden. Sie müssen immer mit Sonnenschutz (am besten LSF 50) eingecremt werden, und in der Mittagssonne im Schatten bleiben. Sonnenschutzkleidung und Hüte helfen, die empfindliche Kinderhaut vor einem Sonnenbrand zu bewahren. Babys dürfen ohnehin nie der prallen Sonne ausgesetzt werden!

Was tun wenn die Haut sich schält?

Ein Sonnenbrand ist eine UV-bedingte Entzündung, und um die zu lindern, muss die Haut die obere geschädigte Schicht loswerden. Deshalb schuppt sie sich nach der Rötung – in diesem Fall ein Heilungsprozess. Während die Haut damit beschäftigt ist, sollte man sie nicht zusätzlich reizen.

Wer die Schüppchen, die natürlich besonders im Gesicht stören, mittels Peeling loswerden möchte, sollte Produkte mit Schleifpartikeln unbedingt meiden – viel zu aggressiv. Besser sind sanfte Enzympeelings, die die oberste Schicht ganz sanft lösen, ohne die Haut noch weiter zu verletzen. Anschließend mit wenig reizenden Seren und Feuchtigkeitscremes pflegen.

Pickel und Pusteln – ist das Mallorca-Akne?

Mallorca-Akne ist die Reaktion auf UV-Licht und Hautfett bzw. die Fett-Komponente in Sonnencremes und betrifft hauptsächlich Frauen mit fettiger Haut zwischen 20 und 40 Jahren. Was sich jenseits der 45 als Pickelchen oder Quaddeln zeigt, kann auch andere Auslöser haben. Zu behandeln sind aber alle gleich: Raus aus der Sonne, bis die Entzündung abgeklungen ist, und dann mit fettfreiem UV-Schutz versorgen. Auch Hautbildern, wie sie bei Dermatosen zu finden sind (juckende Pickelchen, kombiniert mit trockener Haut), tun Schonung und solch ein Spezialschutz gut.

Für eine hochsensible Haut (z. B. auch die von Neurodermitikern) gibt es Sonnenschutzprodukte, die mit wenigen absorbierenden chemischen Filtern bzw. in Kombination mit reflektierenden (mineralischen) guten Schutz bieten  oder durch Heilpflanzenauszüge punkten. Übrigens: Neurodermitis und Schuppenflechte bessern sich sogar unter UV-Einfluss – den gibt's auch ganz entspannt im Schatten.

Die Pille gegen Sonnenbrand

Forscher der Universität Mainz arbeiten gerade an einer Pille gegen Sonnenbrand, die mit Wirkstoffen aus exotischen und einheimischen Pflanzen zumindest leichte Symptome eines Sonnenbrands von innen heilen sollen. Hier hat der Saarländische Rundfunk über die Pille berichtet.

Sonnenbrand vermeiden!

Ein Sonnenbrand sollte natürlich immer vermieden werden. Deshalb beim nächsten Mal unbedingt eure Haut schützen.

  • Wichtig: Chemische Filter wirken erst 30 Minuten nach dem Auftragen!
  • Sonnencreme mit UVA- und UVB-Filtern in entsprechender Höhe verwenden. Helle Hauttypen sollten immer auf einen Lichtschutzfaktor von 50 gehen, dunklere Hauttypen können auch mit einem LSF 30 in die Sonne. Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie stark eine Sonnencreme die Haut vor UV-Strahlung schützt. Für den hellen Hauttyp gilt: Die Eigenschutzzeit der Haut beträgt etwa zehn Minuten. Cremt man sich mit LSF 20 ein, kann man theoretisch 200 Minuten (10 Minuten x 20) in die Sonne, ohne sich zu verbrennen. Wie ihr euren Sonnenschutz berechnen könnt, verraten wir euch in unserem Artikel "Nie wieder Sonnenbrand!".
  • Viel cremen hilft viel! Denn Sonnencreme kann nur wirklich ihre Aufgabe erledigen, wenn sie richtig aufgetragen wird. Es gilt: Ein Teelöffel fürs Gesicht und drei Esslöffel für den Körper.
  • Nicht in der Sonne braten, sondern zwischendurch immer wieder in den Schatten gehen! In der Mittagspause ab ins Haus.
  • UV-Schutzkleidung gibt es nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Genauso Sonnenhüte!

Noch mehr Sonnenbrand-Hausmittel und wie Sonnenbaden richtig geht, verraten wir hier. Außerdem erfährst du hier typische Hitzschlag-Symptome.

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