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Schuppenflechte - was hilft bei Psoriasis?

Schuppenflechte - was hilft?
© Shutterstock/ g-stockstudio
Die Schuppenflechte ist eine Hautkrankheit, die Betroffene leiden lässt. Wir erklären, was Patienten mit Psoriasis helfen kann.

Was ist Schuppenflechte/ Psoriasis?

Psoriasis ist der medizinische Fachausdruck für die Schuppenflechte. Der Name stammt von dem griechischen Begriff "psao" (ich kratze) ab und macht das Hauptsymptom der Hautkrankheit klar. Psoriasis äußert sich in stark schuppenden, punktförmigen bis handtellergroßen Hautveränderungen (häufig an den Knien, Ellenbogen und der Kopfhaut, Hautpartien, die oft gedehnt werden) sowie Veränderungen an den Nägeln (Nagelpsoriasis).

Außerdem kann die Schuppenflechte auch andere Organe erfassen, besonders die Gelenke, zugehörige Bänder und angrenzende Weichteile sowie die Augen und das Gefäßsystem. Ungefähr 2,5 Millionen Menschen sind in Deutschland an Psoriasis, umgangssprachlich auch Schuppenflechte genannt, erkrankt.

Wann tritt die Schuppenflechte auf?

Im Prinzip kann jeder, der genetisch vorbelastet ist, Psoriasis in jedem Alter bekommen. Allerdings ist ein Ausbruch im frühen Kindesalter und bei älteren Menschen eher selten. Die hauptsächliche Altersgruppe für das erste Auftreten der Krankheit liegt zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr. Aber auch zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr gibt es noch erste Erkrankungen, dann allerdings ist die Schuppenflechte nicht mehr ganz so stark ausgeprägt. Statistisch gesehen erkranken Männer und Frauen etwa gleich häufig. 

Die Ursachen der Schuppenflechte

Bei Psoriasis bekommen die Zellen fälschlicherweise die Information, es hätte eine schwere Verletzung der Haut stattgefunden. Die Haut eines gesunden Menschen erneuert sich innerhalb von ca. 26 - 27 Tagen. Bei Menschen mit Schuppenflechte verkürzt sich diese Zeit auf 6 - 7 Tage. Die Hautzellen werden siebenmal schneller als normal abgestoßen und die Hautschicht erneuert sich fehlerhaft. Die überflüssigen Zellen sterben ab und werden als Schuppen sichtbar.

Warum diese Fehlinformation zustande kommt, ist unklar, scheint aber genetisch bedingt. Zusätzlich zur Veranlagung müssen aber noch weitere Auslöser hinzukommen, damit die Schuppenflechte ausbricht. Als äußere Faktoren gelten Verletzungen oder Druck, als innere Probleme der Psyche, Stress, Alkohol oder Medikamente. Auch Infektionskrankheiten, Stoffwechselstörungen, hormonelle Faktoren und andere umweltbedingte Einflüsse können Auslöser sein.

Wie sieht die Schuppenflechte aus?

Die gealterten Hautzellen bilden bei der Psoriasis silbrig glänzende, grobe Schuppen, die eine talgartige Konsistenz haben, die an Kerzenwachs erinnert. Das darunter liegende Gewebe, die unterste Zellschicht der Oberhaut, ist auf Grund des vermehrten Wachstums stark durchblutet und erscheint daher unter den leicht entfernbaren Schuppen als kräftige Rötung.

Bilder der Schuppenflechte

Auch auf sozialen Netzwerken kämpft man für die Akzeptanz der Krankheit. Unter dem Hashtag #Psoriasis posten Betroffene und Organisationen Bilder, die Hautveränderungen ganz offen zeigen. Denn Psoriasis-Erkrankte leiden am meisten an der Stigmatisierung und der Angst ihrer Umgebung, sich anstecken zu können. Je informierter die Menschen sind, desto weniger Berührungsängste kann es geben. Deshalb ist es so wichtig, zu zeigen, wie die Schuppenflechte wirklich aussieht.

Was hilft bei Psoriasis?

Da es verschiedene Formen der Schuppenflechte gibt, ist auch die Therapie sehr vielfältig und eine genaue Diagnose wichtig. Menschen mit Psoriasis haben gleichzeitig eine Veranlagung, an Gelenkrheuma, "Psoriasis Arthritis" zu erkranken. Die "pustulöse Psoriasis" zum Beispiel bildet statt der psoriatischen Schuppung feine Bläschen. Neben der normalen Psoriasis unterscheidet die Schulmedizin insgesamt noch weitere fünf große Arten dieser Krankheit. Schuppenflechte ist nicht heilbar und bei einer Therapie ist lediglich eine Linderung der Symptome zu erwarten.

DPB - der Deutsche Psoriasis Bund hilft

Der Deutsche Psoriasis Bund kämpft für die Akzeptanz von Psoriasis und für einen offenen Umgang mit der Krankheit. "Schuppenflechte – Sprich darüber" lautet der Claim der Organisation. Auf der Website des Bundes wird auf Veranstaltungen hingewiesen (zum Beispiel Wochenendseminare, die auf bestimmte Altersgruppen und ihre spezifischen Themen zugeschnitten sind) und über Neuigkeiten und Therapiemöglichkeiten berichtet. 

Das Medikament Methotrexat

Vielen Betroffenen wird vom Dermatologen das Medikament Methotrexat verschrieben. Es soll eine krankhafte Aktivität (Überaktivität) des Immunsystems unterdrücken. Methotrexat kommt aber erst dann zum Einsatz, wenn die Medikamente der ersten Stufe (zum Beispiel Cortison) nicht mehr wirken oder das Cortison wegen seiner Nebenwirkungen dauerhaft ersetzt werden soll. 

Es kann bei regelmäßiger Kontrolle der Blutwerte und der Organfunktion über viele Jahre eingenommen werden. Über Nebenwirkungen sollten sich Patienten intensiv von ihrem Arzt informieren lassen.

Was sind Biologika?

Die Symptome von Patienten mit mittelschwerer und schwerer Psoriasis können dank Biologika deutlich und schnell (innerhalb weniger Wochen) gelindert werden. Biologika sind biotechnologisch hergestellte Medikamente, die verhindern, dass bestimmte Botenstoffe von der Körperabwehr aktiviert werden. Sie können die Abwehrzellen hindern, Entzündungsreaktionen einzuleiten und die Anzahl von entzündungsfördernden Substanzen verringern, um die krankhafte Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems zu stoppen. 

Bedenklich: Biologika greifen in die Immunabwehr ein und schwächen sie. Dadurch sind Patienten schlechter vor Infektionen geschützt. Die möglichen Nebenwirkungen dieser Medikamente sind erheblich (zum Beispiel eine Erhöhung der Leber- und Blutfettwerte) und scheinen noch nicht ausreichend erforscht zu sein.

Der Wirkstoff Ciclosporin

Ebenfalls ein Unterdrücker der Immunabwehr ist der Wirkstoff Ciclosporin. Er wird häufig nach Transplantationen eingesetzt, erzielt aber auch eine hohe Wirksamkeit bei schwerer Psoriasis. Allerdings sind Medikamente, die Ciclosporin enthalten, nur kurzzeitig überhaupt empfehlenswert. 

Mögliche Nebenwirkungen sind Schädigungen der Nieren, der Leber und des Magen-Darm-Trakts. Außerdem kann das Arzneimittel zu Zahnfleischwucherung, Hirsutismus (starkes Langhaarwachstum am Körper), zu Ödemen und zu Bluthochdruck führen.

Phototherapie bei Psoriasis

Bei bestimmten Hautkrankheiten wirkt die Bestrahlung der Haut mit elektromagnetischen Strahlen vorwiegend im ultravioletten (UV) Bereich. Die individuelle Bestrahlung muss von einem Experten genau definiert werden.

Während der Therapie nimmt der Patient jeweils ein bis zwei Stunden vor einer UVA-Bestrahlung ein psoralenhaltiges Medikament ein, trägt eine spezielle Creme auf die Haut auf oder badet in einer psoralenhaltigen Lösung. Zur Verstärkung des phototherapeutischen Effekts kann der Lichtbehandlung auch eine Badetherapie mit Salzwasser vorgeschaltet werden. 

Wie wirkt die Lichttherapie bei Psoriasis? Die Phototherapie besitzt immunmodulierende Eigenschaften. Bei der Lichttherapie wird die Zellteilungsgeschwindigkeit durch die UVA-Strahlung reduziert und somit die Schuppung der Haut gebremst. 

Was sollten Patienten mit Schuppenflechte im Alltag beachten?

  • Stress reduzieren – das gilt für Schuppenflechte als oberstes Gebot. Denn psychische Belastungen sind schädlich für Immunsystem und Haut. Außerdem gilt es natürlich, alles was die Haut reizen kann, zu vermeiden. Ausreichend Pausen im Alltag einplanen, Spaziergänge unternehmen, Bäder in Molke genießen (Milchsäure tut schuppiger Haut gut) und Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenes Training lernen! 
  • Hautpflege ist wichtig! Die trockene, von Juckreiz geplagte Haut braucht eine optimal auf sie abgestimmte Behandlung. Rückfettende Cremes, keine Duft-, Konservierungs- oder Farbstoffe, keine Mineralöle, keine ätherischen Öle. Spezielle Hautpflege für Psoriasis gibt es in der Apotheke. Milchsäure, Hyaluronsäure und Urea geben der Haut Feuchtigkeit. Auch chemische Peelings wie BHA können gut gegen Schuppenflechte helfen. Doch Vorsicht bei der Anwendung von Salicylsäure in der Schwangerschaft.
  • Ernährung: Sie beeinflusst, gerade bei Schuppenflechte, auch die Häufigkeit von Schüben und deren Schweregrad. Da Patienten unterschiedlich auf Nahrungsmittel reagieren, empfiehlt sich ein Ernährungstagebuch. Als positiv gelten ungesättigte Fettsäuren (etwa kaltgepresstes Olivenöl und Seefisch), Obst und Gemüse sowie Nüsse und Getreideprodukte (je nach Verträglichkeit). Fett und Zucker sollten runter vom Speiseplan! Ebenso Alkohol und Nikotin.
  • Akupunktur und Osteopathie können Blockaden innerhalb des Körpers lösen und helfen vielen Patienten mit Schuppenflechte. Achtung: Nicht jede Krankenkasse übernimmt die Kosten.

Wichtig: Nicht kratzen!

Auch wenn es noch so unangenehm juckt, es gilt: Nicht kratzen!!! Denn dadurch entstehen Verletzungen - und Pilze oder Bakterien können in die Wunden eindringen und eine Entzündung auslösen.

Tipp: Eine gute Aloe-Vera-Salbe in den Kühlschrank legen und bei starkem Juckreiz auftragen. Verschafft sofort Linderung!

Kleidung, die Silberionen enthält, liegt nicht nur bei Neurodermitis angenehmer auf der Haut, auch Psoriasis-Patienten empfinden sie häufig nachts, wenn der Juckreiz besonders stört, als Wohltat. Generell gilt: Baumwolle ist bei schuppiger Haut besser zu tragen als Synthetikfasern.

Lese-Tipp: Alles über die Hautkrankheit Erysipel erfährst du hier.

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