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Akupressur So aktivierst du deine Selbstheilungskräfte

Akupressur: Frau bei der Akupressur
© VanoVasaio / Shutterstock
Durch Akupressur sollen über Druck auf bestimmte Körperstellen verschiedene Beschwerden gelindert werden. Funktioniert das wirklich?

Was ist Akupressur?

Akupressur gehört zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und soll bei verschiedenen körperlichen und psychischen Beschwerden helfen können. Bei der Akupressur wird Druck auf bestimmte Punkte des Körpers ausgeübt, wodurch die Selbstheilungskräfte aktiviert werden sollen. In der Regel verwendet man dazu die Finger, man kann aber auch beispielsweise Handballen, Ellbogen oder den Fuß nutzen. Das Naturheilverfahren gilt als eine Art Vorläufer der Akupunktur.

Wieso soll Akupressur gegen Beschwerden helfen?

In der Lehre der TCM geht man davon aus, dass jedes Lebewesen eine Lebensenergie besitzt, auch als Qi bekannt. Bei Menschen fließt das Qi demnach durch sogenannte Leitbahnen, die auch als Meridiane bekannt sind. Diese sind wiederum mit den Organen verbunden. Kommt es zu Blockaden in den Meridianen, kann die Lebensenergie nicht mehr ungehindert fließen. Dadurch entstehen verschiedene Beschwerden und Krankheiten. Außerdem soll ein Ungleichgewicht den Appetit anregen, was das Risiko für Übergewicht erhöhen soll.

Um diese Blockaden zu lösen und so die Beschwerden zu mindern, soll das Drücken auf verschiedene Akupressurpunkte des Körpers helfen. Tatsächlich kann man Akupressur auch als Selbstbehandlung durchführen – viele Menschen machen das teilweise sogar unbewusst. Beispielsweise, indem sie sich automatisch bei leichten Kopfschmerzen die Schläfe massieren. Bevor man mit der Behandlung anfängt, sollte man sich von einem erfahrenen Arzt, Heilpraktiker oder mithilfe eines Volkshochschulkurses mit den verschiedenen Akupunktur- und Akupressurpunkten vertraut machen – davon gibt es insgesamt nämlich ganze 361. Bei Blockaden reagieren diese Punkte oft schmerzempfindlich.

Mögliche Ursachen für Blockaden

Aber warum kommt es überhaupt zu Blockaden im Qi? Laut TCM können folgende Ursachen dahinterstecken:

  • emotionale Ausbrüche
  • psychische Belastungen, beispielsweise durch einen Trauerfall
  • Verletzungen
  • chronische Krankheiten
  • ungesunde Lebensweise, zum Beispiel durch schlechte Ernährung oder zu wenig Bewegung

Akupressur: Darauf solltest du achten

Abgesehen von einer Einführung durch einen Experten sollte man einige Dinge beachten, wenn man eine Akupressur selbstständig zu Hause durchführen möchte:

  • Der Magen sollte weder ganz voll noch ganz leer sein – idealerweise führt man die Akupressur also zwischen zwei geplanten Mahlzeiten mit zeitlichem Abstand durch.
  • Mit der Fingerkuppe wird Druck auf den jeweiligen Akkupressurpunkt ausgeübt. Die Intensität des Drucks hängt davon ab, was mit der Akupressur erreicht werden soll: Fester Druck beruhigt, sanfter Druck regt den Fluss des Qi lediglich leicht an.
  • Auch die Dauer variiert: Der Druck kann von fünf Sekunden bis hin zu fünf Minuten ausgeübt werden.
  • Manchmal hilft auch leichtes Klopfen oder Kneten des betroffenen Punktes.
  • Generell sollte die Akupressur dreimal täglich durchgeführt werden, bestenfalls morgens, mittags und abends.

Je nach Stärke der Beschwerden kann es unterschiedlich lange dauern, bis eine Wirkung durch Akupressur eintritt. Manche Betroffene spüren sofort eine Besserung, bei anderen kommt es erst nach 15 bis 20 Minuten dazu.

Bei welchen Beschwerden hilft Akupressur?

Akupressur ist bei verschiedenen Krankheitsbildern geeignet. Dazu zählen:

Medizin: Was sagt die Wissenschaft zu Akupressur?

Es gibt verschiedene wissenschaftliche Studien, die sich mit der Wirkung von Akupressur beschäftigen. Beispielsweise wurden in einer Metaanalyse im Jahr 2011 insgesamt 43 randomisierte und kontrollierte Studien auf die Wirksamkeit von Akupressur bei verschiedenen Beschwerden miteinander verglichen. Das Ergebnis: Drei Studien belegten eine Wirkung gegen Menstruationsbeschwerden an, sechs Studien eine Wirksamkeit bei Übelkeit und Erbrechen. Auch Muskelbeschwerden und Schlafstörungen konnten demnach durch Akupressur vermindert werden.

Lesetipps: Alles über Atemübungen, Stressbewältigung und Stressmanagement erfährst du hier. Wie Akupressur und die Handreflexzonenmassage funktionieren und was bei Nackenverspannungen hilft, erklären wir hier. Und hier verraten wir alles über das Wundermittel Manuka Honig.

Quellen

Mihm, H.: Das große Buch der Akupressur. Med.-Literarische Verlag, Uelzen 2005

Schlesinger, N.: Alternative Heilmethoden – Akupressur. PTA heute, August 2017

Mildt. C.: Praxis Akupressur. Haug Fachbuch, 2. Edition, 2012

Brigitte

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