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Trockene Haut Ursachen und Hilfe

Trockene Haut – das hilft
© Kseniia Perminova / Shutterstock
Sie kann spannen, manchmal sogar jucken und Schüppchen bilden. Trockene Haut hat zu wenig Fett und Feuchtigkeit. Wir zeigen, was wirklich dagegen hilft.

Inhaltsverzeichnis

Trockene Haut: Symptome

Sie kann spannen, manchmal sogar jucken und Schüppchen bilden. Anders als fettige Haut hat trockene Haut hat zu wenig Fett und Feuchtigkeit. Der "trockene Haut" lässt sich schnell bestimmen. Ohne sofortiges Eincremen spannt die Haut nach der Reinigung, juckt und bildet sogar Schüppchen. An manchen Stellen des Körpers fühlt sie sich richtig rau an. Doch wie kommt es dazu?

Die Feuchtigkeitsbarriere der Haut ist gestört, zu viel Wasser wird nach außen abgegeben, die Haut trocknet aus. Die richtige Reinigung und Pflege sind deshalb für trockene Haut besonders wichtig. Reichhaltige Cremes mit natürlichen Pflanzenölen, die von der Fettzusammensetzung den Hautfetten ähneln, also zum Beispiel Olivenöl, Nachtkerzensamen-, Argan- oder Traubenkernöl, sind für trockene Haut ideal. Gepaart mit Stoffen, die die Feuchtigkeit in der Haut binden können, kann auch trockene Haut wieder straff und ebenmäßig aussehen.

Trockene Haut: Ursachen

Die Fett- und Feuchtigkeitsregulierung ist gestört: Trockene Gesichtshaut kann genetisch bedingte Ursachen haben, aber auch mit dem Alter zusammenhängen. Denn mit den Jahren trocknet die Haut zunehmend aus. Die Talgproduktion nimmt ab, die Oberhaut kann weniger Feuchtigkeit binden und die Schweißdrüsen bilden weniger Schweiß.

Generell gilt: Starke Sonneneinstrahlung, trockene Heizungsluft, heiße Bäder und falsche Pflege verstärken die Austrocknung der Haut. Bestimmte Inhaltsstoffe sollten deshalb gemieden werden, so zum Beispiel Alkohol oder "Alcohol denat." (denaturierter Alkohol), (Ausnahmen: Inhaltsstoffe wie Cetylalkohol oder Stearylalkohol sind allgemein gebräuchliche, wachsähnliche kosmetische Verdickungsmittel, die keine Reizungen hervorrufen), Eukalyptus, Minze und generell ein Übermaß an Duftstoffen sind nichts für trockene Haut.

Trockene Haut im Gesicht

Trockene Gesichtshaut sieht rau, glänzend oder rissig aus, manchmal gerötet oder schuppig und kann sogar jucken. Auch Falten können sich bei trockener Haut bilden oder verstärken. Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Sonnenstrahlen, Alkohol, Medikamente, Heizungsluft, Seifen und Waschgel meiden, denn sie können die trockene Gesichtshaut verschlimmern.
  • Wenn's knittert, schuppt und juckt, heißt es: trockene Gesichtshaut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen – das gilt besonders, wenn die Haut unangenehm spannt. Wasser-in-Öl-Emulsionen können die Oberhaut glätten, Stoffe wie Urea, Hyaluronsäure, Milchsäure und Glycerin helfen, die Feuchtigkeit in der Haut zu halten. 
  • SOS-Helfer in Sachen Feuchtigkeit sind Tuchmasken. Welche besonders wirksam sind, haben wir ausprobiert: Sheet-Masken im Test der Redaktion.
  • Gereizte Haut beruhigen, die schuppt - dazu braucht es intensive Pflege, zum Beispiel mit einem speziellen Serum für sehr trockene Haut, das man täglich aufträgt.
  • Wichtig ist, die Haut bei der Reinigung schonend zu behandeln. Reinigungsmilch ist generell besser als Gesichtswasser, auch ein Peeling sollten eher sparsam eingesetzt werden. Mizellenwasser gehört ebenfalls zu den sanften Reinigungsmethoden.

Trockene Haut im Winter

Das Problem im Winter: Trockene Haut braucht Extrapflege, denn schon bei Temperaturen unter acht Grad fährt die Haut die Talgproduktion herunter und bildet weniger Fett. Außerdem trocknet Heizungsluft empfindliche Haut aus. Zudem schwitzen wir im Winter weniger, und weil Schweiß auch Hautfett transportiert, verstärkt sich das Trockenheitsgefühl.

Wer lange Winterspaziergänge liebt, sollte seine trockene Haut mit Kälteschutzcremes schützen – am besten auf naturkosmetischer Basis. Sie legen sich wie ein Film auf die Haut, dichten sie ab und verhindern damit, dass Feuchtigkeit an die trockene Winterluft verloren geht. Zurück im warmen Zuhause muss die Creme aber wieder runter - sonst schwitzt die Haut. 

Hautpflege mit Mineralölen - ja oder nein?

Mineralöle (Paraffinum Liquidum) stecken in vielen Pflegecremes. Sie haben den Vorteil, dass sie lange haltbar sind, aber sie legen sich wie ein Film auf die Haut. Die Haut kann nicht mehr richtig atmen, ihre Funktion ist eingeschränkt. Man hat das Gefühl, man muss immer öfter nachcremen, denn die Hautschichten spannen.

Bedenklich ist Mineralöl vor allem, weil Studien herausgefunden haben, dass Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons, kurz MOAH, ein „karzinogenes Risiko“ darstellen, so die Europäischen Behörde für Lebens­mittel­sicherheit, Efsa. Besonders in Lippenpflege sollte Mineralöl vermieden werden, denn die kann durch die Lippen aufgenommen werden und so weiter in den Körper geraten.

Trockene Haut im Sommer

Das Problem im Sommer: Wenn wir schwitzen, wird Flüssigkeit über die Haut abgegeben, und die Haut trocknet schneller aus. Klimaanlagen und Sonneneinstrahlung verstärken diesen Effekt. Außerdem strapaziert die UV-Strahlung die Haut natürlich. Sonnencreme und die darin enthaltenen UV-Filter können die Haut ebenfalls austrocknen. Trotzdem ist UV-Schutz natürlich unverzichtbar. Mineralische Sonnencreme kann eine Alternative zu chemischen Filtern sein, enthält sie keine Nano-Partikel, weißelt sie allerdings. Die Entscheidung, welche Filter wir wählen, trifft jeder selbst. Inzwischen enthalten viele gute Gesichtscremes einen eingebauten UV-Schutz von LSF 20 bis LSF 50, der mit den pflegenden Inhaltsstoffen kombiniert ist. Wir haben Sonnencreme fürs Gesicht dem Redaktionstest unterzogen und verraten, welche für trockene Haut geeignet ist.

Die Hautpflege sollte im Sommer eher auf Feuchtigkeit und im Winter zusätzlich auf Fett abgestimmt werden. 

Trockene Lippen

Unsere Lippenhaut hat nur wenige Talgdrüsen, weshalb sie sich häufig trocken und spröde anfühlt. Besonders merken wir das bei Kälte oder unter starker Sonneneinstrahlung. Wer dann dauernd zum Lippenpflegestift greift, verliert schnell das Gefühl für die natürliche Trockenheit der Lippen. Außerdem sollte man vorsichtig sein bei Produkten, die Mineralöle enthalten. Sie legen sich wie ein Film auf die Haut, die quillt auf und trocknet noch mehr aus. So hat man ständig das Gefühl, noch mehr cremen zu müssen.

Wem das häufige Nachfetten zu viel wird, der kann auf Pflege-Diät gehen. Meist gewöhnt man sich nach drei Wochen Abstinenz wieder an den Normalzustand der Lippenhaut. Als Pflegeritual empfehlen wir, über Nacht etwas Bio-Honig aufzutragen und tagsüber viel Wasser zu trinken. So bleiben die Lippen zart und gepflegt. Auch das Beautyregal hält Gutes bereit: Nach einem Lippenpeeling können wir eine Intensive Nachtpflege für die Lippen auftragen.

Trockene Hände

Bei extremer Kälte, nach der Hausarbeit – manchmal spannt und schuppt die Haut an den Händen furchtbar. Handcremes mit Urea, Glycerin und pflegenden Ölen leisten Soforthilfe. Im Winter darf die Pflege fettreicher sein als im Sommer. Wir haben den Redaktionscheck gemacht und verraten, welche Pflege für trockene Hände uns besonders gefallen hat: Handcreme im Test.

Reicht da nicht auch eine Bodylotion?

Nein, denn die Mischung aus Fetten und Feuchtigkeitsbindern muss stimmen. Damit das Glas nicht aus der Hand rutscht und es keine Flecken auf dem Papier gibt. Die Pflegestrategie in der Nacht für besonders trockene Hände: Erst ein spezielles Handpeeling machen und dann in Handschuhe schlüpfen, die mit pflegende Substanzen "getränkt" sind, sie versorgen die Hände über Nacht.

Trockene Haut am Körper

Besonders leicht spannt und juckt die Haut auch an den Unterschenkeln über den Schienbeinen, an Füßen, Händen, Ellbogen und Unterarmen. Am besten pflegt ihr trockene Haut mit ölhaltigen Peelings und reichhaltigen Lotionen. 

Wichtig für die Pflege trockener Haut

  • Keine langen und heißen Schaumbäder und Duschorgien – das trocknet die Haut zusätzlich aus. Wer lange Bäder liebt, sollte sich dennoch auf maximal 20 Minuten beschränken! Auch stark parfümierte Produkte können reizen. 
  • Bei Duschgel und Schaumbädern die Inhaltsstoffe checken: Viele der Produkte schäumen stark – das suggeriert uns die reinigende Wirkung. Sie enthalten Sodium Lauryl Sulfate (SLS), die die Haut irritieren können. Lieber Duschöl oder Ölbäder verwenden. Oder Produkte, die mildere Waschsubstanzen, wie Kokostenside, enthalten, die die Haut nicht reizen. Auch Hausmittel helfen bei trockener Haut: ein Bad mit einigen Spritzern Olivenöl, Kokosöl oder Milch pflegt.
  • Auch die Temperatur des Wassers ist entscheidend. Nicht zu heiß duschen oder baden! 
  • Eine reichhaltige Bodylotion oder Bodybutter für trockene Haut wird nach dem Duschen oder Bad am besten auf die noch feuchte Haut aufgetragen. So zieht sie besser in die Tiefen der oberen Hautschicht ein. Tipp: So kannst du Bodybutter selber machen
  • Nicht nur Sonneneinstrahlung, Sonnencreme, auch bräunende Produkte sind schwierig bei trockener Haut, denn einige Selbstbräuner trocknen sie aus.
  • Auch beim Thema Schminken sollte darauf geachtet werden, das richtige Make-up für trockene Haut auszuwählen. 

Die natürliche Hautbarriere stärken - so geht's

  1. Vorsicht bei Feuchtigkeit! Im Winter sind Cremes mit hohem Wasseranteil genau das Falsche für sehr trockene Haut. Durch die trockene Heizungsluft und die kalten Temperaturen draußen kann die Haut das Wasser nicht speichern, die Hautbarrierefunktion ist geschwächt und die ohnehin schon sehr trockene Haut trocknet weiter aus. Außerdem kann das darin enthaltene Wasser bei starken Minusgraden gefrieren und auf der Haut zu Frostschäden führen. Wir erklären, welche Inhaltsstoffe in Gesichtscreme für trockene Haut stecken sollten und was ihr gegen juckende Haut und schuppige Haut tun könnt.
  2. Mehr Fett Bei fallenden Temperaturen produzieren die Talgdrüsen immer weniger Hautfett. Bei extremer Kälte kann diese Fettproduktion sogar ganz eingestellt werden. Daher ist es insbesondere im Winter wichtig, eine reichhaltigere Gesichtscreme als im Sommer zu verwenden, zum Beispiel mit pflanzlichen Fetten wie Nachtkerzenöl. Mikro-Silber soll auch vor Keimen von außen schützen - normale gesunde Haut hat eine intakte Barriere, bei sehr trockener Haut ist diese aber durchlässiger, so dass Keime leichter eindringen können. Die sehr trockene Haut am Körper braucht besondere Pflege, da helfen Cremes mit Urea, Macadamia-Öl und Glycerin die Feuchtigkeit zuzuführen. Will man seiner Lieblingshautpflege treu bleiben, kann man im Winter auf die Nachtcreme als Tagespflege umsteigen. Neurodermitiker haben mehr Probleme mit ihrer Haut – wir verraten, welche SOS-Strategien gegen Neurodermitis im Gesicht helfen –, und auch Couperose und Rosazea verschlimmert sich. Wer zu Rötungen neigt, kann vor dem Winterspaziergang eine Kälteschutzcreme ("Wind- und Wettercreme") auftragen und abends eine Creme mit Süßholzwurzel verwenden, die Rötungen lindert.
  3. Lippen pflegen Zarte Lippenhaut hat keine Talgdrüsen. Deshalb ist Fett von außen so wichtig. Lippenpflege mit pflanzlichen Wachsen und Ölen kümmern sich um die Reparatur spröder Lippen. Habt ihr besonders Trockene Lippen, hilft nur pflegen, bis sie wieder schön geschmeidig ist. Aber: mit den richtigen Inhaltsstoffen. Wir verraten, worauf ihr bei der Wahl der Lippenpflege achten solltet, ob Lippenbalsam süchtig macht und was ihr gegen Brennende Lippen tun könnt. Übrigens: Rissige Lippen nicht mit der Zunge benetzen, anschließend trocknet sie nur noch mehr aus. 
  4. Hände schützen Gerade die Haut an den Händen ist im Winter oft sehr trocken. Rissige Hände werden wieder geschmeidig, wenn sie abends mit einer fetthaltigen Creme eingecremt werden. Dünne Baumwollhandschuhe (aus der Apotheke) darüberziehen und über Nacht einwirken lassen. Inzwischen gibt es sogar spezielle Tuchmasken für die Hände und Füße, die mit hochkonzentrierten Seren getränkt sind und die Haut optimal mit Feuchtigkeit versorgt. 

Ist es noch trockene Haut oder schon Neurodermitis? Erkrankungen abklären!

Neurodermitis und trockene Haut haben eine Störung der Hautbarriere gemein. Neurodermitis äußert sich durch rote, schuppende, manchmal auch nässende Ekzeme auf der Haut und einem starken Juckreiz. Die Neurodermitis tritt schubweise auf, sie ist behandelbar, aber nicht heilbar. Wir erklären euch, was ihr gegen Neurodermitis im Gesicht tun könnt. Wer sich fragt, ob seine extrem trockene und schuppige Haut tatsächlich schon Neurodermitis ist, sollte das unbedingt vom Dermatologen abklären lassen. 

Außerdem: Wir haben viele Hautpflege-Tipps bei Psoriasis – das hilft bei Schuppenflechte!

Erkankungen wie Diabetes gehen ebenfalls mit trockener Haut einher. Extrem trockene Haut an den Füßen und Händen oder Probleme mit Schrunden können ein warnender Hinweis darauf sein! 

Beautyfood gegen trockene Gesichtshaut

Auch Vitaminmangel kann eine Ursache für trockene Gesichtshaut sein. Vitamin A, Vitamine aus der B-Gruppe und Biotin sind verantwortlich für die Gesunderhaltung der Haut. Vitamin A hilft dabei, neue Hautschichten aufzubauen, stabilisiert die Zellwände und sorgt so für glatte Haut.

Eigelb, Fettfische (wie Makrele und Lachs) enthalten Vitamin A. Obst und Gemüse liefern Beta-Carotin, das der Körper in Vitamin A umwandelt. Beta-Carotin kommt vor allem in stark gefärbtem Obst und Gemüse wie Möhren, Aprikosen, Brokkoli, Grünkohl und Paprika vor. Vitamin E verringert den Feuchtigkeitsverlust der Haut, es ist in Körnern und Nüssen enthalten. Wir haben 20 Lebensmittel für schöne Haut und glänzendes Haar.

Lesetipp: Was gegen eingerissene Mundwinkel hilf, erfährst du hier.

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