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Qigong So funktioniert die meditative Bewegungsform

Qigong: Frau beim Qigong
© Ulza / Shutterstock
Qigong ist eine der Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie versucht, durch Bewegungen und bewusste Atmung die Lebensenergie zu erhalten.

Inhaltsverzeichnis

Qigong – was ist das?

Qigong ist eine fernöstliche Bewegungstherapie – eine der Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Dem Qigong zufolge sind körperliche und seelische Beschwerden darin begründet, dass der Fluss der Lebensenergie Qi blockiert ist. Das Qi fließt laut der Lehre entlang der sogenannten Meridiane, dabei handelt es sich um bestimmte Körperlinien. Mit Bewegungen, bewusster Atmung und Haltung wird versucht, das Qi zu erhalten, zu regenerieren und an die richtigen Stellen im Körper zu lenken. Das soll Körper und Geist ins Gleichgewicht bringen, innere Spannungen abbauen helfen und so Krankheiten lindern.

Qigong und auch die verwandte Bewegungsform Tai Chi wurden schon vor 2.500 Jahren in China praktiziert und gehören im fernen Osten heute noch zur staatlichen Gesundheitsförderung. Aber auch hierzulande erfreuen sich Qigong, Tai Chi und Co. immer größerer Beliebtheit und werden außer in Volkshochschulen mittlerweile ebenso häufig wie in Form von Kursen in Fitnessstudios angeboten.

Mit welchen Methoden arbeitet man im Qigong?

Charakteristisch für Qigong sind langsame, sanfte, fließende Bewegungen im Stehen, Sitzen oder Liegen. Sie tragen Namen wie "Stehen wie ein Baum" oder "Die Wolken teilen". Es gibt vielfältige verschiedene Stile, etwa das meditative Stille-Qigong (Jinggong) oder das dynamische Shaolin-Qigong.

Bei welchen Beschwerden ist Qigong sinnvoll?

Die meditative Bewegungsform wird nicht als alleiniges Heilmittel eingesetzt, sondern als ergänzende Therapie. Bewährt hat es sich etwa bei folgenden Beschwerden:

  • Rückenschmerzen
  • Verspannungen
  • Bluthochdruck
  • Arthritis
  • Osteoporose
  • Nervosität
  • Stress
  • Angst 

Wie gut ist Qigong wissenschaftlich abgesichert?

Für die Existenz des Qi gibt es keine wissenschaftlich nachvollziehbare Grundlage. Dennoch entfaltet Qigong durch Konzentration, Atmung und Bewegung eine positive gesundheitliche Wirkung. So konnte in wissenschaftlichen Studien ein Effekt bei Bluthochdruck und bei Schmerzzuständen nachgewiesen werden.

Richtungen des Qigong

Im Laufe der Jahrtausende haben sich viele unterschiedliche Richtungen ausgebildet – anerkannt sind im Forschungsinstitut für Qigong in Peking etwa 100. Grundsätzlich darf die Bewegungslehre nur dann als solche anerkannt werden, wenn mindestens zwei der folgenden sieben gesetzten Komponenten darin miteinander verbunden werden:

  1. Entspannung
  2. Ruhe
  3. Natürlichkeit
  4. Bewegung
  5. Atmung
  6. mentale Vorstellung
  7. Ton

Zu den vielen Qigong-Methoden zählen übrigens auch die sogenannten inneren Kampfkünste Taijiquan, Bagazhang und Xingyiquan, bei denen Gegner durch eine Kombination aus Schnelligkeit, Körperkraft und Geschicklichkeit besiegt werden sollen.

Welche Einschränkungen gibt es?

Qigong-Übungen sind meist leicht zu lernen und brauchen keine besondere Beweglichkeit oder Kraft. Daher ist Qigong auch für Schwangere, alte und kranke Menschen geeignet. Damit es tatsächlich einen Nutzen für die Gesundheit entfaltet, sollte man die Übungen möglichst täglich durchführen.

Für wen ist Qigong generell geeignet?

Qigong ist für alle geeignet, die einen inneren Ausgleich und Entspannung suchen und Lust und Zeit haben, regelmäßig zu üben.

Wer zahlt die Behandlung?

Die wohl verbreitetste Möglichkeit, die meditative Bewegungsform zu lernen, sind Kurse an der Volkshochschule oder im Fitnessstudio. Einige gesetzliche Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten für einen Qigong-Kurs, sofern bestimmte Kriterien erfüllt sind (nachfragen!).

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Quellen

Hildenbrand, G.: Leitfaden Qigong, Urban & Fischer, 2007

Cohen, K.: Qigong: Grundlagen, Methoden, Anwendung, Weltbild, 2005

Sun, W.: Das große Qi Gong Basisbuch, Trias Verlag, 2009

Brigitte

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