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Spannungskopfschmerzen Ursachen und Behandlung

Spannungskopfschmerzen: Frau liegt auf dem Sofa
© fizkes / Shutterstock
Spannungskopfschmerzen sind die häufigste der verschiedenen Kopfschmerzarten. Wie die Beschwerden entstehen und was dagegen hilft, erfährst du hier.

Was sind Spannungskopfschmerzen?

Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Art von Kopfschmerzen – etwa ein Drittel aller Deutschen erlebt den meist dumpfen Druckschmerz mindestens einmal im Monat. Oft treten die Kopfschmerzen als Symptom einer anderen Erkrankung auf, Spannungskopfschmerzen bilden jedoch eine eigene Grunderkrankung, für die es verschiedene Risikofaktoren wie Stress oder Fehlbelastungen gibt.

Die dadurch entstehenden Schmerzen sind meist nur schwer genau lokalisierbar, treten aber beidseitig auf. Neben klassischen Medikamenten lassen sich Spannungskopfschmerzen oft unter anderem durch die Verwendung von Pfefferminzöl auf den Schläfen behandeln. Spannungskopfschmerzen werden meist als leicht mit mittelschwer beschrieben und treten gern episodisch auf – allerdings kann die Dauer dieser Episoden sehr variieren. Bei einigen Patienten lassen die Kopfschmerzen nach ein paar Stunden nach, andere leiden für mehrere Tage darunter. Auffällig: Wie bei der Migräne sind Frauen häufiger von Spannungskopfschmerzen betroffen als Männer.

Wann spricht man von chronischen Spannungskopfschmerzen?

Es gibt verschiedene Verlaufsformen für die Erkrankung, die je nach Schwere der Spannungskopfschmerzen bezeichnet werden:

  • Sporadisch auftretende episodischer Kopfschmerz vom Spannungstyp: Leichte Schmerzen, die maximal einmal pro Monat und zwölfmal pro Jahr auftreten. Diese Form von Spannungskopfschmerzen muss in der Regel nicht zwangsweise behandelt werden.
  • Häufig auftretender episodischer Spannungskopfschmerz: Die Beschwerden treten zwei- bis 14-mal im Monat auf.
  • Chronische Spannungskopfschmerzen: Halten die Kopfschmerzen über 15 Tage monatlich und mindestens drei Monate hinweg an (insgesamt 180 Tage im Jahr), spricht man von chronischen Spannungskopfschmerzen.

Ursachen für Spannungskopfschmerzen

Die genauen Ursachen für Spannungskopfschmerzen sind nicht geklärt – es gibt allerdings viele Risikofaktoren, die die Entstehung der Kopfschmerzen begünstigen. Früher nahm man an, dass die Beschwerden durch Verspannungen im Nacken-, Hals- und Schulterbereich entstehen – daher auch der Name Spannungskopfschmerzen. Mittlerweile geht man aber davon aus, dass eine Muskelverhärtung in diesen Körperbereichen die Entstehung der Spannungskopfschmerzen zwar tatsächlich begünstigt, aber noch andere Mechanismen eine Rolle spielen. Zu den Risikofaktoren zählen:

  • Stress
  • Angststörungen
  • Innere Unruhe
  • Vorliegender Diabetes (was es bedeutet, zuckerkrank zu sein, erfährst du hier)
  • Fehlhaltungen
  • Übergewicht
  • Bestehender Gelenkverschleiß, z. B. durch Arthrose
  • Fehlbelastungen der Rückenmuskulatur (z. B. durch häufiges Sitzen)

Leidet ein Familienmitglied bereits unter chronischen Spannungskopfschmerzen, ist das Risiko, selbst zu erkranken, etwa um das Dreifache erhöht.

Symptome bei Spannungskopfschmerzen

Wichtig ist, Spannungskopfschmerzen von der Migräne abzugrenzen. Allerdings unterscheiden sich die beiden Kopfschmerzarten auch recht deutlich voneinander:

  • Spannungskopfschmerzen sind oft beidseitig, Migräne eher einseitig
  • Die Schmerzen bei Spannungskopfschmerzen sind oft leicht bis mittelschwer und drückend oder ziehend, bei Migräne ist der Schmerz pulsierend und stark bis sehr stark
  • Spannungskopfschmerzen werden durch leichte Bewegung oft gelindert, Migräne wird dadurch eher verstärkt
  • Bei Spannungskopfschmerzen gibt es kaum oder keine weiteren Symptome, Migräne wird fast immer von Symptomen wie Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit und / oder Erbrechen begleitet

Behandlung: Welche Therapie hilft bei Spannungskopfschmerzen?

Kommen die Kopfschmerzen nur ab und an vor, helfen meistens nicht verschreibungspflichtige Medikamente, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure. Allerdings können diese Mittel bei zu häufigem Gebrauch sogar selbst zu Kopfschmerzen führen – deshalb sollte man sie höchstens an drei aufeinander folgenden Tagen und maximal zehn Tage im Monat einsetzen. Alternativ können folgende Maßnahmen akute Schmerzen lindern:

  • Frische Luft: Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft hilft tatsächlich oft und lässt die Spannungskopfschmerzen vergehen.
  • Pfefferminzöl: Eine Studie belegt, dass Pfefferminzöl bei akuten Spannungskopfschmerzen im Vergleich mit einem Placebo die Beschwerden deutlich verbessert und sogar mit der Wirkung von Medikamenten mithalten kann. Dazu einfach je einen Tropfen sanft rechts und links in die Schläfen oder in den Nacken einmassieren.

Schmerz im Kopf? Wann du zum Arzt gehen solltest!

Achtung: Wer merkt, dass er nur mit einer höheren Dosis Schmerzmitteln gegen die Beschwerden ankommt, sollte zeitnah zum Arzt gehen und sich beraten lassen.

Spannungskopfschmerzen vorbeugen: So geht es

Ansonsten gilt es, die bekannten Risikofaktoren zu reduzieren, um Spannungskopfschmerzen so gut wie möglich vorbeugen zu können – dann müssen sie gar nicht erst behandelt werden. Stress sollte zum Beispiel so gut wie möglich vermindert werden. Vielen Patienten hilft Ausdauersport als Ausgleich zum stressigen Alltag, dazu eignet sich beispielsweise Joggen oder Schwimmen. Verspannte Muskeln können durch gezieltes Training und Massageanwendungen wieder gelockert werden.

Auch Entspannungsverfahren wie zum Beispiel autogenes Training können helfen. Wer anfällig für Spannungskopfschmerzen ist, sollte außerdem darauf achten, immer ausreichend zu trinken – zwei bis drei Liter täglich sollten es sein.

Lesetipps: Hier erfährst du übrigens noch, welche Hausmittel gegen Kopfschmerzen helfen, was du über Migräne wissen solltest und was bei Muskelverhärtung hilft.

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