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Darmreinigung Mit dieser Anleitung kannst du deinen Darm reinigen

Darmreinigung als Heilmittel: So funktioniert's
© Azovtsev Maksym / Shutterstock
Mit einer Darmreinigung lässt sich eine gestörte Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen. Mit dieser Anleitung gelingt die Darmreinigung zu Hause.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Darmreinigung?

Eine gute Darmflora ist für unsere Gesundheit unerlässlich. Denn ist sie aus dem Gleichgewicht, können Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Verstopfung auftreten und auch unser Immunsystem leidet. Eine Darmreinigung kann dabei helfen, die Darmgesundheit zu verbessern und solche Beschwerden in den Griff zu bekommen. Sie wird oft vor einer Darmsanierung durchgeführt, zum Beispiel als Start zum Heilfasten. Dabei verzichtet man kurzfristig teilweise oder ganz auf feste Nahrung.

Wie sinnvoll ist eine Darmreinigung?

Es wird oft behauptet, dass mithilfe einer Darmreinigung der Körper beim Entgiften unterstützt wird. Allerdings ist das bisher wissenschaftlich nicht belegt und medizinisch gesehen ist der Wechsel zu einer Darmreinigung eigentlich auch nicht nötig. Solange die Entgiftungsorgane des Körpers – Leber, Darm und Nieren – normal funktionieren, kann der Körper die Entgiftung auch allein bewältigen. Ist die Darmflora aber bereits gestört, kann die Darmreinigung zur Vorbereitung auf eine Untersuchung oder eine Behandlung, z. B. eine Darmspiegelung oder Operationen, helfen.

Außerdem kann die Darmreinigung durchaus positive Effekte auf die Darmgesundheit und verschiedene Krankheiten haben: Sie beruhigt zum Beispiel die Darmschleimhaut und mindert Entzündungen. Das kann besonders Patient:innen mit chronischen Darmerkrankungen zugutekommen.

Bei diesen Symptomen kann eine Darmreinigung helfen:

  • Verdauungsprobleme wie Verstopfungen, Blähungen, Durchfall, genereller Reizdarm
  • geschwächtes Immunsystem
  • ständige Müdigkeit oder Schwäche
  • Migräne
  • Neurodermitis oder andere Hautprobleme- und Unreinheiten
  • plötzlich auftretende Gewichtszunahme
  • Darmpilze und andere wiederkehrende Pilzinfektionen
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien
  • chronische Blasenentzündungen nach einer Antibiotika-Behandlung

Wie macht man eine Darmreinigung?

Es gibt verschiedene Varianten, mit denen eine gründliche Darmreinigung vorgenommen werden kann. Häufig benutzte Methoden sind der sogenannte Einlauf, die Verwendung von Abführmitteln oder Flohsamenschalen.

  • Darmreinigung per Einlauf: Für den Einlauf kann man die benötigten Utensilien in der Apotheke kaufen. Dann wird der Einlauf in Form von Flüssigkeit in den After geführt, um die Darmtätigkeit anzuregen. Allerdings muss man beachten, dass der Dünndarm dabei nicht gereinigt werden kann. Außerdem besteht beim Einlauf das Risiko von Verletzungen. 
  • Darmreinigung durch Abführmittel: Die Einnahme von Abführmitteln wie beispielsweise Glaubersalz oder Bittersalz gilt verglichen mit dem Einlauf als schonender. Dabei wird das jeweilige Mittel in Wasser aufgelöst und getrunken.
  • Darmreinigung durch Flohsamenschalen: Eine noch mildere Methode zu Darmreinigung ist die Variante, bei der Flohsamenschalen verwendet werden. Diese enthalten Schleimstoffe, die beim Kontakt mit Flüssigkeit aufquellen. Im Darm wird dadurch der Druck auf die Darmwand erhöht und die Darmtätigkeit so angeregt. Für diese Darmreinigung ist es wichtig, parallel sehr viel Flüssigkeit zu trinken, vor allem Wasser. Aber auch ungesüßter Kräutertee ist in Ordnung.

Wie lange dauert eine Darmreinigung?

Je nachdem, mit welcher Methode man die Darmreinigung durchführt, ist die Dauer unterschiedlich lang. Bei einem Abführmittel tritt die Wirkung häufig nach einer bis drei Stunden ein, bei einem Einlauf kommt es meist sofort zur Darmtätigkeit. Da Flohsamenschalen die schonendste Variante für eine gründliche Darmreinigung sind, dauert es bei ihnen auch am längsten, bis sie wirken: ein bis zwei Tage sind nicht ungewöhnlich.

Nebenwirkungen einer Darmreinigung

Bei einer Darmreinigung kann es zu verschiedenen Beschwerden kommen, auf die man vorbereitet sein sollte. Dazu zählen:

  • Verschiedene Magen-Darm-Beschwerden, z. B. Bauchschmerzen, Blähbauch oder Durchfall
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Kreislaufprobleme bis hin zu Benommenheit
  • Krämpfe

In seltenen Fällen kann es schlimmstenfalls zu einem Nierenversagen kommen. Wichtig ist, viel Wasser zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Generelle Tipps zur Darmreinigung

Damit die Darmreinigung problemlos vonstattengeht, helfen folgende Tipps:

  • Suche den richtigen Zeitpunkt: Da die Darmreinigung einige Stunden in Anspruch nehmen kann, sollte man sich diese freihalten und sichergehen, dass man nicht gestört wird.
  • Bereite dich vor: Am besten nutzt man schon den Tag vor der geplanten Darmreinigung zur Vorbereitung und nimmt beispielsweise nur noch leichte Kost zu sich.
  • Bleib zu Hause: Am angenehmsten ist die Darmreinigung, wenn man sie zu Hause durchführt. Gerade, wenn sich beispielsweise durch die Einnahme von Flohsamenschalen nicht genau bestimmen lässt, wann es zum Stuhlgang kommt, sollte immer eine Toilette in Reichweite sein.
  • Trinke viel: Am besten unterstützt man seinen Darm, indem man viel Wasser und auch etwas Kräutertee trinkt. Und zwar etwas mehr als die sonst empfohlenen 2,5 Liter, denn der Stuhlgang kann wässrig sein, man verliert also mehr Wasser als normal.
  • Körper nicht überfordern: Nach der erfolgreichen Darmreinigung sollte man den Darm nicht direkt wieder mit fettigem Essen belasten. Stattdessen setzt man am besten auf leichte Kost wie gedünstetes Gemüse oder Suppen.

Nach der Darmreinigung kommt die Darmsanierung: Was darf ich jetzt essen?

Oft wird die Darmreinigung als Start für eine Darmsanierung oder gar eine Fastenkur genutzt. Für die Darmsanierung setzt man bei der Ernährung weiterhin auf Schonkost sowie auf sogenannte Präbiotika und verzichtet möglichst vollständig auf Zucker und Fast Food. Auch Genussmittel wie Alkohol oder Zigaretten sollten nicht konsumiert werden. Mit der Darmsanierung unterstützt man seinen Darm dabei, wieder eine gesunde Darmflora und mehr gute Bakterien aufzubauen.

Folgende Lebensmittel sollten während der Darmsanierung bevorzugt auf dem Speiseplan stehen:

  • Gemüse und Obst
  • Hülsenfrüchte (diese sollten über Nacht eingeweicht und am nächsten Tag mit frischem Wasser nochmals aufgekocht werden)
  • Nüsse, Samen und Mandeln
  • Naturbelassene Öle in Bioqualität, zum Beispiel Olivenöl oder Leinöl

Beim Kochen der Gerichte sollte auf eine schonende Zubereitung geachtet werden: Versuche Gemüse am besten nur zu dünsten. Aufs Braten solltest du während der Darmsanierung möglichst verzichten – wenn das für dich keine Alternative ist, solltest du aber wenigstens zwischen beiden Methoden wechseln.

Warum sind Präbiotika bei einer Darmsanierung sinnvoll?

Bei Präbiotika handelt es sich um Ballaststoffe, die vom Körper nicht verdaut werden und die von den guten Bakterien im Darm bevorzugt verwertet werden. Ein erhöhter Konsum von Präbiotika, die beispielsweise in verschiedenen Gemüsesorten wie Zwiebeln oder Schwarzwurzeln enthalten sind, kann daher dafür sorgen, dass sich die guten Bakterien im Darm vermehren. Andere, krank machende Bakterien hingegen haben es schwerer, sich auszubreiten. Abgesehen von der positiven Wirkung auf die Darmflora helfen Präbiotika bei verschiedenen Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung.

Lesetipps: Alles über Schonkost, Detox, das Buchinger Fasten und die Entgiftungskur erfährst du hier.

Quellen

Speth, A.: Darmreinigung: freie Sicht dem Koloskopiker, Ärzte Zeitung, Stand: 2010.

Volger, E. & Brinkhaus B.: Kursbuch Naturheilverfahren für die ärztliche Weiterbildung, Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 2. Auflage, 2017.

De Toledo, F. W. & Hohler, H.: Buchinger-Heilfasten, Georg Thieme Verlag, 2010.

Brigitte

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