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Blähungen Noch immer ein Tabuthema

Blähungen
© Tirachard Kumtanom / Shutterstock
Blähungen sind höchst unangenehm und noch immer ein Tabuthema. Welche Ursachen hinter der Flatulenz stecken und was ihr dagegen tun könnt, verraten wir euch hier.

Wie entsteht die Luft im Bauch?

Wenn den Körper Luft verlässt, kann das mitunter unangenehm und peinlich werden. Aus diesem Grund sind Blähungen noch immer ein Thema, über das man nicht gerne spricht – oder das in der Gesellschaft totgeschwiegen wird. Wenn Flatulenz jedoch ein ständiger Begleiter im Alltag wird, solltet ihr über euren Schatten springen und einen Arzt konsultieren. Doch wie entsteht das Völlegefühl und Rumoren im Darm, das auch oft mit Verstopfung einhergeht, eigentlich?

Blähungen entstehen durch vermehrtes Schlucken von Luft oder beim Verzehr blähender Nahrungsmittel im Darm. Der überwiegende Teil der Darmgase fällt bei der Verdauung an, wenn etwa Kohlendioxid aus der Neutralisierung von Magensäure und Fettsäuren im Darm entstehen. Dieses geruchsneutrale Kohlendioxid (CO2) gelangt über Blut in die Lungen und wird abgeatmet. Die übrige Darmluft, die aus einem Mix aus Wasserstoff, Stickstoff, Methan, Kohlendioxid und anderen Gärungsprodukten besteht, verlässt den Körper dann – leider geruchsintensiv – über den Darm.

Ursachen für Blähungen

Es gibt eine ganze Reihe an Ursachen für Blähungen. Meistens handelt es sich dabei um nichts, was Besorgnis erregen könnte. Die Gründe im Überblick:

Medikamente und Psyche: Flatulenz ist eine häufige Nebenwirkung bestimmter Medikamente, die Wirkstoffe wie Miglitol oder Acarbose enthalten. Doch auch entzündungshemmende Tabletten oder Abführmittel können zum ständigen Völlegefühl führen. Übrigens: Auch Stress und Angst können Magen-Darm-Beschwerden auslösen.

Schwangerschaft: Die Hormonveränderungen während der Schwangerschaft sorgen nicht nur für Heißhungerattacken, sondern auch für Verstopfungen oder Blähungen. Der Grund: Der Progesteronspiegel erhöht sich, was wiederum zu einem trägen Darm beiträgt. Dementsprechend nimmt die Gasbildung im Darm zu, was sich mit zunehmender Schwangerschaft durch die Enge im Bauch noch verstärkt.

Gas im Darm: Gas im Darm entsteht meist durch falsche Lebensmittelkombinationen, ungesunde Essgewohnheiten oder eine ballaststoffreiche Ernährung. Doch auch die Zuckeralternative Sorbit, die sich in vielen Diät- und Light-Produkten findet, kann Blähungen auslösen. Im weniger schönen Fall steckt hinter dem Völlegefühl auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, wie z.B. eine Lactose-, Fructose-, Histamin- oder Glutenintoleranz. Ein Arzt kann diese Intoleranzen recht schnell überprüfen und ausschließen. Doch auch Erkrankungen, wie eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung, ein Reizdarm- bzw. Kurzdarmsyndrom oder ein Blindsacksyndrom, können hinter den Blähungen stecken.

Andere Erkrankungen: In seltenen Fällen steckt hinter den Blähungen auch eine Leber- oder Herzschwäche. Diese Ursachen gehen meist Hand in Hand mit anderen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Bauchschmerzen und Kopfschmerzen einher.

Was ihr dagegen tun könnt

Um einem Blähbauch (Meteorismus) zu vermeiden, könnt ihr einige vorbeugende Maßnahmen treffen. Die oberste Regel sollte immer lauten: Esst langsam und kaut gründlich. Denn so gelangt weniger Luft in euren Magen und die Nahrung wird mit Speichel versetzt. Um euer Verdauungssystem zu unterstützen, ist es zudem besser, mehrere kleine statt wenige große Mahlzeiten zu euch nehmen. Wer generell zu Blähungen neigt, sollte eher selten zu rohem Gemüse greifen. Zuletzt ist es unabdingbar, auf blähende Speisen, Alkohol, Nikotin und Süßigkeiten zu verzichten. Insbesondere Linsen, Erbsen und Bohnen gehen bei den meisten Menschen mit unangenehmen Körperausdünstungen einher.

Wenn das Vorbeugen schon zu spät ist, solltet ihr folgende Tipps beachten:

  • Pflanzliche Bittermittel wie Enzianwurzel oder Angelikawurzel wirken verdauungsfördernd.
  • Raus aus der engen Hose. Gebt eurem Darm Platz, um sich bewegen zu können.
  • Fenchel, Kümmel, Anis – auch in Tee-Form – wirken Wunder bei Blähungen. Entkrampfend sollen auch die Hausmittel Ingwer, Koriander, Pfefferminze und Majoran wirken.
  • Macht euch eine Wärmflasche oder einen warmen Bauchwickel: Feuchte Wärme empfindet der Darm als sehr hilfreich.
  • In manchen Fällen kann auch eine Darmreinigung sinnvoll sein.
  • Bei dauerhaften Blähungen sollte natürlich ein Arzt konsultiert werden, der Unverträglichkeiten und Krankheiten der Darmflora ausschließen kann.

Lesetipp: Die besten Hausmittel gegen Blähungen verraten wir hier.

jg

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