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Keuchhusten: Wie er entsteht und was hilft

Keuchhusten: Wie er entsteht und was hilft
© ajlatan / Shutterstock
Keuchhusten ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird. Wir erklären, wie man sich infizieren kann und was hilft.

Was ist Keuchhusten?

Keuchhusten ("Pertussis") gilt als hoch ansteckend und zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten der Atemwege. Ausgelöst wird Keuchhusten durch Bakterien ("Bordetella pertussis"), die bestimmte Giftstoffe bilden, welche wiederum die Schleimhäute der Atemwege angreifen. Der Patient hat dadurch vor allem krampfartige Hustenanfälle, die bis zur Atemnot führen können. 

Keuchhusten gilt als typische Kinderkrankheit – allerdings gibt es eine Impfung dagegen, die die Mehrheit der Kinder in Deutschland auch erhalten hat. Deshalb tritt Pertussis heute eher bei Jugendlichen und Erwachsenen auf. Das gilt nicht nur für diejenigen, die nie geimpft wurden, sondern auch für diejenigen, deren Impfschutz für Keuchhusten ausgelaufen ist – dieser hält nämlich nur für einige Jahre. Deshalb sollten auch Erwachsene regelmäßig ihren Impfausweis überprüfen.

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Vorsicht, Keuchhusten ist ansteckend!

Jeder, der nicht geimpft ist, kann leicht über Husten, Niesen oder auch die Atemluft von einer kranken Person angesteckt werden. Kleinkinder, Senioren und Menschen mit einer Immunschwäche sind eher gefährdet als gesunde Erwachsene. Für Säuglinge, die noch nicht geimpft werden können, kann Keuchhusten lebensbedrohlich werden – die meisten müssen bei Pertussis im Krankenhaus behandelt werden. Säuglinge können bereits an ihrem ersten Lebenstag infiziert werden, da sie über keinerlei Abwehrstoffe gegen die Infektion verfügen.

Wie lange ist man bei Keuchhusten ansteckend?

Es dauert in der Regel sieben bis zehn Tage, manchmal aber auch bis zu drei Wochen, bis erste Symptome des Keuchhustens auftreten. Ab diesem Moment gilt der Betroffene als ansteckend – und bleibt es für etwa drei Wochen, wobei Säuglinge die Bakterien noch länger ausscheiden. Die Gabe eines Antibiotikums verringert die mögliche Ansteckungszeit auf etwa fünf Tage nach Behandlungsbeginn.

Übrigens: Die Erreger von Keuchhusten können vorübergehend auch geimpfte Menschen besiedeln. Die Krankheit bricht dann zwar bei ihnen nicht aus, aber die Bakterien könnten von dieser Person an andere weitergegeben werden.

Welche Symptome treten bei Keuchhusten auf?

Bei Keuchhusten treten folgende Symptome auf:

  • Typische Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen, Fieber, Abgeschlagenheit
  • Krampfartige Hustenanfälle, vor allem nachts, auch Husten mit Auswurf
  • Würgen und Erbrechen
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Atembeschwerden, bei Säuglingen bis hin zu Atemstillstand

Bei Jugendlichen bleibt der Husten sehr lange bestehen, aber es treten nicht die typischen Hustenattacken auf. Deshalb ist der Keuchhusten bei ihnen auch für einen Arzt nicht immer leicht zu diagnostizieren. Generell sollte bei Verdacht auf Keuchhusten aber immer der Arzt aufgesucht werden!

Behandlung von Keuchhusten

Da Bakterien den Keuchhusten auslösen, ist eine zeitnahe Behandlung mit Antibiotika sinnvoll. Es können aber auch andere Medikamente zum Einsatz kommen. Hustensaft wirkt bei Keuchhusten nur eingeschränkt – mit Hustenlösern kann aber versucht werden, den bei Pertussis sehr zähen Schleim zu verflüssigen, sodass dieser leichter abgehustet werden kann. Zusätzlich sind weitere Maßnahmen bei Keuchhusten sinnvoll:

  • Viel trinken, mindestens zwei Liter am Tag, besser drei (Wasser, aber auch Kräutertee).
  • Da Betroffene oft unter Erbrechen leiden, ist die Gabe von eher breiartigen Lebensmitteln sinnvoll. Dabei werden am besten mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt gegessen.
  • Der Patient sollte sich schonen, kurze Spaziergänge an der frischen Luft können bei Hustenreiz aber helfen.
  • Inhalationen mit Meersalz oder Kamille beruhigen den Hustenreiz ebenso.
  • Während des Hustenanfalls sollte der Betroffene aufrecht und mit leicht vorgebeugtem Kopf sitzen, das erleichtert das Atmen.

Bei Keuchhusten müssen andere Menschen geschützt werden

Bei Verdacht auf Keuchhusten oder einer bestehenden Erkrankung ist der Besuch gemeinschaftlicher Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen verboten. Erst nach einer Antibiotikatherapie über einen Zeitraum von mindestens fünf Tagen können die Einrichtungen wieder betreten werden.

Lesetipp: Du weißt jetzt alles über Keuchhusten. Hier verraten wir noch alles über die akute Bronchitis und wofür starker Husten stehen kann.

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