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Zahnschmerzen Ursachen und tolle Tipps

Zahnschmerzen: Frau berührt ihre Wange
© LightField Studios / Shutterstock
Zahnschmerzen können viele Ursachen haben. Welche es gibt und welche Behandlung gegen die unangenehmen Beschwerden helfen kann, erfährst du hier.

Zahnschmerzen im Überblick

Zahnschmerzen sind für die meisten Menschen ein Albtraum: Die Schmerzen allein sind schon schlimm, aber auch der Gedanke an einen Zahnarztbesuch beschert oft Herzrasen. Doch wie entstehen die Beschwerden überhaupt? In den meisten Fällen gehen Zahnschmerzen tatsächlich auf Probleme mit den Zähnen zurück, aber auch verschiedene Erkrankungen wie Entzündungen können ursächlich sein. Je nach Auslöser wird anders behandelt.

Wie entstehen Zahnschmerzen?

Außer Blutgefäßen enthält ein Zahn auch empfindliche Nervenfasern. Sie dringen vom Kieferknochen aus von unten in die Zahnwurzel ein und liegen dann im sogenannten Zahnmark. Sie sind extrem leicht reizbar. Geschützt wird das Zahnmark durch eine Schicht aus Dentin und Zahnschmelz. Diese Barriere ist jedoch ebenfalls empfindlich: Zahnerkrankungen wie Karies können sie schädigen, sodass die Nervenfasern für jeden Reiz offen liegen – was dann Zahnschmerzen verursacht.

Häufige Ursachen für Schmerzen im Zahn

Folgende Grunderkrankungen können für Zahnschmerzen sorgen:

  • Zahnprobleme: Karies, Zahnwurzelentzündung („Pulpitis“), Parodontitis, herausgefallene Füllungen, Kronen und Provisorien, Abszess, Entzündung am Zahnfleisch, Zahndurchbruch oder –fraktur, Behandlung beim Zahnarzt selbst
  • Generell schmerzempfindliche Zähne: Blitzschmerz durch beispielsweise kaltes Eis oder Süßigkeiten. Oft sind freiliegende Zahnhälse der Auslöser. Aber auch abgenutzte Kauflächen, Zähneknirschen oder ständig zu starker Druck beim Zähneputzen können eine hohe Schmerzempfindlichkeit auslösen.
  • Andere Grunderkrankungen: z. B. Kopfschmerzen oder Migräne, Nasennebenhöhlenentzündung, Herzinfarkt, Gürtelrose, Ohrenschmerzen. Mittelohrentzündungen, Zysten
  • Bestimmte Medikamente: z. B. Bisphosphonate

Was hilft gegen Zahnschmerzen?

Gegen akuten Schmerz können Schmerzmittel wie Ibuprofen eingenommen werden. Bitte keine Aspirin – diese vermindert die Blutgerinnung, sodass Wunden leichter oder länger bluten. Zahnschmerzen werden je nach Ursache behandelt – in der Regel beim Zahnarzt. Folgende Behandlungen sind möglich:

  • Karies: Karies wird mit dem Bohrer aus dem Zahn entfernt. Anschließend wird das entstandene Loch mit einer Füllung verschlossen.
  • Zahnwurzel- oder Kieferknochenprobleme sowie Abszesse: Es wird eine Zahnwurzelbehandlung durchgeführt. Dabei wird der Schmerz meist schon durch Öffnen des Zahns weniger, da dadurch der Druck im Gewebe sinkt.
  • Zahnfleischentzündungen: Die Zahnfleischtaschen werden gereinigt. Manchmal verordnet der Arzt dazu ein antibakterielles Mundwasser oder je nach Bakterienart Antibiotika.

Wird der Schmerz nicht von den Zähnen ausgelöst, müssen andere Fachärzte zurate gezogen werden. Wichtig: Sind die Zahnschmerzen stark, im gesamten Unterkiefer vorhanden und treten zusätzlich Symptome wie Enge im Brustraum, Atemnot sowie Schmerzen in der Brust auf, die in den Arm ausstrahlen, sollte sofort der Notarzt gerufen werden. Es könnte ein Herzinfarkt vorliegen!

Helfen auch Hausmittel gegen Zahnschmerzen?

Oft hat man ja genau dann Zahnschmerzen, wenn man nicht mal eben zum Zahnarzt kann – am Wochenende zum Beispiel oder mitten in der Nacht. Wer nicht direkt auf Medikamente zurückgreifen möchte, kann auch erst einmal versuchen, die Zahnschmerzen durch Hausmittel zu behandeln. Dazu eignen sich:

  • Gewürznelke: Sie sollte nahe des schmerzenden Zahnes zerbissen werden. Der in der Gewürznelke enthaltene Wirkstoff Eugenol betäubt (Nelkenöl hat übrigens denselben Effekt). Allerdings ist das nur eine sehr kurzzeitige Lösung: Eugenol kann auf Dauer den Zahnnerv abtöten. Es sollte also sobald wie möglich der Arzt aufgesucht werden.
  • Salzwasserspülung: Eine hochkonzentrierte Salzwasserspülung mit lauwarmen Wasser, die zwei Minuten durch den Mund gespült wird, kann Zahnschmerzen lindern.
  • Salbeitee: Eine Mundspülung mit Salbeitee hemmt Entzündungen.
  • Kaltes Tuch oder Eisbeutel: Ein feuchtes Tuch kann so auf die Wange gelegt werden, ein Eisbeutel wird vorher in ein Handtuch eingeschlagen. Dadurch wird der Blutfluss in den entzündeten Bereich gedämpft und die Zahnschmerzen lassen nach.
  • Tee: Eine Teemischung aus Pfefferminz, Johanniskraut, Melisse, Baldrian und Quendel mindert die Schmerzen ebenfalls.

Noch mehr Hausmittel gegen Zahnschmerzen findest du hier. Welche Auswirkungen eine Entzündung im Mund hat, liest du hier.

Sollte ich mit Zahnschmerzen immer zum Zahnarzt gehen?

Bei Zahnschmerzen jeglicher Art sollte immer der Zahnarzt aufgesucht werden. Denn bleiben Zahnprobleme unbehandelt, können sie in anderen Körperregionen ebenfalls Schwierigkeiten machen. Beispielsweise können Bakterien von den Zähnen über die Blutbahn zum Herzen gelangen und dort eine Herzklappenentzündung auslösen. Sind die Entzündungen chronisch, können auf Dauer Gefäßerkrankungen auftreten. Und schwangere Frauen haben durch Bakterien diverser Zahnfleischentzündungen ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt. Gerade bei 

  • anhaltenden Zahnschmerzen oder solchen, die immer stärker werden, 
  • Schwellungen im Mund oder im Gesicht,
  • Zahnschmerzen beim Kauen
  • oder häufig blutendem geröteten Zahnfleisch

sollte immer zeitnah der Arzt aufgesucht werden.

Das Beste: Vorbeugen!

Mit einer gründlichen Mundhygiene können Mundgeruch und Zahnschmerzen meist gar nicht erst auftreten. Dazu solltest du zwei- bis dreimal täglich die Zähne putzen und auf Interdentalbürsten oder Zahnseide zur Reinigung der Zwischenräume setzen. Eine ausgewogene zuckerarme Ernährung und der Verzicht auf häufige Genussmittel wie Kaffee oder Alkohol helfen zusätzlich. Wichtig ist außerdem, zweimal im Jahr zur Zahnvorsorge zu gehen.

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