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Im Schlaf reden Warum machen wir das?

Im Schlaf reden: Mann und Frau im Bett
© B-D-S Piotr Marcinski / Shutterstock
Wenn wir im Schlaf reden, ist es wenn dann eher für unseren Partner irritierend – wir selbst bekommen es gar nicht mit. Aber warum reden wir überhaupt im Schlaf?

Im Schlaf reden: Was steckt dahinter?

Da liegt man nachts gemütlich im Bett und plötzlich murmelt der Partner irgendetwas vor sich hin – kennst du das auch? Wenn wir im Schlaf reden, fragt man sich automatisch, ob man da vielleicht versehentlich seine geheimsten Gedanken ausplaudert. Schlafforscher können bei diesem Phänomen, das übrigens als Somniloquie bezeichnet wird, aber beruhigen: Es wird vermutet, dass wir durch das Reden im Schlaf ähnlich wie durchs Träumen lediglich unseren Alltag verarbeiten. Deshalb gilt Somniloquie auch nicht als typische Schlafstörung oder als gefährlich für unsere Gesundheit.

Warum reden wir im Schlaf?

Generell ist das Reden im Schlaf nicht sehr verbreitet – schätzungsweise nur fünf Prozent der Erwachsenen sind regelmäßig von Somniloquie betroffen. Kinder reden deutlich häufiger im Schlaf. Wenn sie älter werden, erledigt sich das Phänomen aber meist von alleine. Und dass wir klare Worte oder gar ganze Sätze im Schlaf sprechen, kommt sehr selten vor. Denn eigentlich ist die Sprechmuskulatur im Schlaf komplett entspannt, weshalb wir wenn dann eher unverständliche Wortfetzen oder einzelne Laute von uns geben. Dass man jemandem, der im Schlaf redet, Geheimnisse entlocken kann, ist also eher ein gern genutzter Filmtrick.

Reden im Schlaf: Ursachen

Bisher ist nicht genau wissenschaftlich belegt, warum manche Menschen im Schlaf reden. Erste Untersuchungen deuten aber an, dass Somniloquie vererbbar sein könnte. Außerdem gehen Schlafforscher davon aus, dass auch Selbstgespräche in unseren Träumen für das Reden im Schlaf sorgen könnten. Außerdem gibt es einige Faktoren, die das Sprechen im Schlaf tatsächlich wahrscheinlicher machen. Dazu zählen:

  • verschiedene Krankheiten
  • Stress
  • generell schlechter Schlaf
  • Fieber
  • bestimmte Medikamente
  • Genussmittelkonsum (zum Beispiel Nikotin oder Alkohol)

Menschen, die generell unter Schlafstörungen leiden und Schlafwandler neigen übrigens eher zum Reden im Schlaf.

Der Zusammenhang vom Sprechen im Schlaf und Träumen

Meist passiert das Reden im Schlaf während der Traumphase, also der sogenannten REM-Phase. Aber auch während des Wechsels zwischen den Traumphasen den sogenannten Non-REM-Stadien tritt Somniloquie manchmal auf. Schlafforscher konnten bereits Zusammenhänge zwischen unseren Träumen und Worten oder Lauten, die wir dann während des Schlafes tatsächlich äußern, feststellen. In unseren Träumen verarbeiten wir bekanntlich unseren Alltag und emotional besondere Ereignisse. Dazu passt eine Untersuchung, die belegt, dass Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) doppelt so häufig im Schlaf reden wie Menschen ohne PTBS.

Der Schlafforscher Arthur M. Arkin untersuchte mithilfe einer Studie den Zusammenhang zwischen Träumen und Sprechen im Schlaf genauer. Er beobachtete seine Studienteilnehmer während sie schliefen und weckte sie, sobald sie im Schlaf gesprochen hatten. Dann befragte der Schlafforscher die Probanden zu ihren Träumen. Das Ergebnis: Überwiegend passte das, was die Studienteilnehmer im Schlaf gesprochen hatten, zu ihren Trauminhalten. Nur in wenigen Fällen gab es keinen Zusammenhang zwischen den Träumen und dem Gesprochenen. Allerdings konnten sich einige der Befragten auch gar nicht an ihre Träume erinnern.

Was kann ich gegen Reden im Schlaf tun?

Da das nächtliche Reden im Schlaf eigentlich keine negativen Folgen für unsere Gesundheit hat, muss man es nicht unbedingt behandeln. Allerdings könnte das Phänomen doch zu Problemen führen, wenn man häufiger im Schlaf spricht und der Partner sich davon gestört fühlt. Willst du gegen das Reden im Schlaf vorgehen, gibt es folgende Tipps:

  • Für Entspannung sorgen: Yoga und Autogenes Training helfen Körper und Geist dabei, vor dem Schlafen herunterzufahren und sich zu entspannen.
  • Leichte Mahlzeiten: Werden spätabends noch schwere große Mahlzeiten gegessen, ist die Verdauung der Nacht sehr beschäftigt, was den Schlaf stören kann. Deshalb setzt du besser auf leichte Mahlzeiten spätestens drei Stunden vor dem Schlafengehen.
  • Genussmittelverzicht: Alkohol, Zigaretten und Koffein werden abends besser ebenfalls vermieden, weil sie sich negativ auf den Schlaf auswirken können.
  • Routine schaffen: Einschlafrituale wie beispielsweise jeden Abend ein paar Seiten zu lesen oder einen bestimmten Tee zu trinken helfen dem Körper, sich auf die Nachtruhe einzustellen.

Wichtig: Hast du das Gefühl, dass sich das Reden im Schlaf auf psychische Belastungen zurückführen lässt, solltest du mit einem Arzt sprechen.

Lesetipps: Was Schlafrestriktion ist, erklären wir hier. Außerdem verraten wir natürliche Schlafmittel und die Morgenmuffel besser aus dem Bett kommen. Und hier erfährst du, was Schlafstörungen im Alter bedeuten.

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