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Braunes Fettgewebe Abnehmen durch Frieren?

Braunes Fettgewebe: Frau mit Gabel
© Pormezz / Shutterstock
Braunes Fettgewebe ist eine Art des Fettgewebes, das Energie verbraucht und uns so warmhält. Kann man die körpereigene Heizung zum Abnehmen verwenden?

Was ist braunes Fettgewebe?

Braunes Fettgewebe ist eine spezielle Art von Gewebe, das anders als das klassische weiße Fett Energie verbraucht, anstatt es zu speichern. Es handelt sich quasi um eine körpereigene Heizung, die uns besonders in den ersten Lebensjahren dabei hilft, unsere Körpertemperatur zu regeln. Denn die braunen Fettzellen reagieren auf Kälte: Sie nutzen Energie in Form von Kalorien, um Wärme zu produzieren. Dieser Vorgang, den man auch Thermogenese nennt, geschieht in den sogenannten Mitochondrien. Das braune Fett sitzt vor allem rund um die Wirbelsäule, im Brust- und Nackenbereich sowie oberhalb der Schlüsselbeine.

Durch die Thermogenese ist braunes Fettgewebe in den Fokus verschiedener Forscher gerückt. Denn theoretisch könnte man braunes Fett dazu nutzen, gezielt übermäßiges Gewicht abzubauen. Das Problem: Natürlich lernt der Mensch im Laufe seines Lebens schnell, sich richtig warmzuhalten. Deshalb nimmt die Masse an braunem Fettgewebe über die Zeit immer weiter ab. Um das Fettgewebe zum Verbrennen von Kalorien nutzen zu können, muss man es also zunächst wieder aktivieren.

Studienlage: So nützlich ist braunes Fett

Schon vor über 50 Jahren belegten erste Studien an Ratten, dass braunes Fett eine Rolle bei der Entwicklung von Übergewicht spielt und überschüssige Kalorien verbrennen kann. Denn die Fettzellen aktivierten sich nicht nur durch Kälte, sondern auch durch die Nahrungsaufnahme. Wurden die Ratten überfüttert, waren die Tiere, die viel braunes Fettgewebe hatten, eher vor Übergewicht geschützt.

Dass sich das braune Fettgewebe auch durch Mahlzeiten aktivieren lässt, wurde mittlerweile auch bei Tests mit Menschen nachgewiesen. Ebenso belegen mehrere Studien, dass Menschen mit viel aktivem braunen Fettgewebe schlanker sind als solche mit wenig braunem Fett. Außerdem reagiert der Stoffwechsel dieser Menschen eher auf Insulin, was bedeutet, dass braunes Fett sie vermutlich auch vor Diabetes Typ II schützen kann.

So aktivierst du das braune Fett

Doch wie können adipöse oder auch übergewichtige Menschen die Thermogenese nun für sich zum Abnehmen nutzen? Kieler Forscher stellten dazu eine Studie vor: Sie baten für eine Versuchsreihe ihre Probanden, ihre Hand für ein paar Minuten in 19 Grad kaltes Wasser zu tauchen. Eine spezielle Infrarot-Kamera erstellte dazu ein Thermogramm des Oberkörpers, in dem das braune Fett sitzt. So kann Wärmeproduktion sichtbar gemacht werden. Das Thermogramm belegte, dass die warmen Flächen bei Wasserkontakt sofort größer wurden, aber auch gleich wieder kleiner wurden, sobald die Probanden die Hand aus dem Wasser herausnahmen.

Daraus lässt sich ableiten: Wer das braune Fettgewebe aktivieren und zum Abspecken nutzen möchte, sollte sich öfter mal Kälte aussetzen. Experten sprechen hier vom thermogenen Lebensstil – man könnte beispielsweise eine Zeit lang die Temperatur im Wohnzimmer auf nur 19 Grad drehen. Nach einer warmen Dusche sollte man außerdem regelmäßig das Wasser kurz noch mal kalt drehen und diese kalte Dusche auch aushalten.

Bitte gut würzen!

Wer Kälte aber so gar nicht mag, kann die Wärmeproduktion des Körpers aber auch anders anregen – und zwar durch die richtigen Gewürze. Bestimmte Scharfstoffe wie beispielsweise aus der Chili oder dem Ingwer kurbeln den Stoffwechsel an und regen die Wärmeproduktion des Körpers an. Am besten baut man daher diese Gewürze möglichst häufig in seine Mahlzeiten ein – 7 Gewürze zum Abnehmen verraten wir hier.

Lesetipps: Unsere besten Abnehmtipps verraten wir hier. Außerdem erklären wir, wie Abnehmen ohne Hunger und Abnehmen ohne Sport funktionieren kann.

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