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Nanopartikel in Sonnencreme - sind sie gefährlich?

Nanopartikel in Sonnencreme: Frau cremt sich den Arm ein
© NAR studio / Shutterstock
Können Nanopartikel in Sonnencreme tatsächlich Schaden anrichten? Wir klären, ob die große Angst vor den kleinen Mikroteilchen berechtigt ist.

Warum machen uns die kleinen Teilchen solche Angst?

Titanoxid oder Zinkoxid legen sich als schützender Film auf die oberste Hautschicht, streuen und absorbieren wie Milliarden winziger Spiegel schädliche UV-Strahlen und schützen die Haut so vor Sonnenbrand, DNA-Schäden und vorzeitiger Hautalterung. Doch die Moleküle sind mit weniger als 100 Nanometern so winzig, dass Verbraucherschützer befürchten, sie könnten durch die Haut dringen, sich im Körper auf feinste Weise verteilen, in Organen anreichern und Krebs hervorrufen oder Hirn- und Nervensystem schädigen.

Das sind die Fakten über Nanopartikel in Sonnencreme

Die Verkleinerung dieser Pigmente in den Nanobereich bringt kosmetisch viele Vorteile: Es bildet sich kein Weißfilm mehr auf der Haut, wie es früher bei Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor der Fall war. Außerdem lässt sich die Creme gut Verteilen. Birgit Huber vom IKW: "Damit ist ein besserer Schutz vor UVA- und UVB-Strahlung gewährleistet und das Hautkrebsrisiko vermindert."

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung sind beide Stoffe gut untersucht und auch das SCCS hat die Verwendung beider Stoffe in Kosmetika als sicher bewertet. In mehreren Experimenten wurde bestätigt, dass diese Nanopartikel nicht in die Hautzellen des Menschen eindringen, sondern auf der Hautoberfläche bleiben. Lediglich in den Öffnungen der Haarwurzeln können sich einige absetzen, die dann aber mit dem Wachsen der Haare wieder an die Hautoberfläche befördert werden. Zudem sind in Sonnenprodukten nur minimale Mengen enthalten.

Nanopartikel in Sonnencreme – gefährlich?

Insgesamt ist die Wirkung von Nanopartikeln im Körper gut erforscht – Langzeitstudien gibt es allerdings nicht. Seit Januar 2013 müssen kosmetische Produkte, die Nanomaterialien enthalten, der EU-Kommission gemeldet und die entsprechenden Inhaltsstoffe für den Verbraucher erkennbar als "Nano" auf der Verpackung gekennzeichnet werden. In Sonnencreme machen Nanopartikel mehr Sinn als in anderen kosmetischen Produkten. Selbst wer Bedenken hat: Das Risiko, durch Sonnenbrand Hautkrebs zu bekommen, ist höher als ein eventuelles Risiko durch Nanoteilchen. Solange die Haut unverletzt ist, besteht ohnehin keine Gefahr: Gesunde Haut bildet eine Barriere, die verhindert, dass Nanopartikelchen in die Blutbahn gelangen. Was Nanoteilchen in der Umwelt bewirken, ist noch nicht ausreichend erforscht.

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