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Lichtschutzfaktor: So hoch muss er sein!

Lichtschutzfaktor: Frau am Strand cremt sich ein
© wavebreakmedia / Shutterstock
Hoch = gut? Ist das wirklich so einfach mit dem Lichtschutzfaktor? Von 6 bis 100 ist alles drin. Wir erklären dir alles, was du zum Sonnenschutz wissen musst.

Wie bekomme ich heraus, welchen Lichtschutzfaktor ich brauche?

Achte zunächst darauf, dass du eine Sonnencreme kaufst, die nicht nur vor UV-B-Strahlen und damit vor Sonnenbrand schützt. Auch UV-A-Strahlen haben es in sich: Sie sind an der Entstehung von Hautkrebs beteiligt und hauptverantwortlich für vorzeitige Hautalterung. Seit einigen Jahren folgen viele große Hersteller deshalb einer EU-Empfehlung, zusätzlich einen sehr hohen UV-A-Filter einzubauen (zu erkennen am „UV-A“ in einem Kreis).

Und nun zu den Zahlen: 20, 30 oder 50+ – oder sogar 100? Orientiere dich an deinem Hauttyp. Der gibt Aufschluss darüber, wie viele Minuten du ungeschützt in der Sonne bleiben kannst, ohne dich zu verbrennen.

  • Für Typ 1 (helle Haut, blonde oder rote Haare, blaue oder grüne Augen, wird eher rot als braun) sind das zwischen drei und zehn Minuten; mit LSF 30 dann 30-mal so lange, also insgesamt rund anderthalb Stunden – das ist das Maximum für den Tag.
  • Typ 2 hat helle Haut, blonde Haare, blaue oder grüne Augen, wird nur schwach braun und kann 10-20 Minuten ohne Schutz bleiben. Beispiel: Wenn Hauttyp 3 am Nachmittag für 150 Minuten in der Frühlingssonne sitzt, hat seine Haut eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten. Dann sollte mindestens ein Lichtschutzfaktor 15 gecremt werden.
  • Für Typ 3, dunkle Haare, braune Augen, gute Bräunung, herrscht nach 20-30 Minuten ohne Schutz Sonnenbrandgefahr.
  • Typ 4, dunkle Haut, dunkle oder schwarze Haare, braune Augen, ist ein Schnellbräuner und kann bis zu 45 Minuten ohne Schaden in die Sonne. 

Aber noch einmal: Diese Zeiten (und die Verlängerung durch den Sonnenschutzfaktor) geben die Höchstaufenthaltsdauer in der Sonne pro Tag (!) an. Und: Nachcremen erhält den Schutz zwar, verlängert oder verdoppelt ihn allerdings nicht.
Entscheidend neben der Bestimmung des Hauttyps ist aber auch Uhrzeit und Ort – wer sich in die australische Mittagssonne wagt, muss sich anders schützen als zur Frühstückspause am Hamburger Hafen. 

Welcher Lichtschutzfaktor passt zu mir? 

Plant ihr einen Tag am Strand? Sehr empfindliche Hauttypen (Hauttyp 1+2) sollten ein Sonnenschutzmittel mit einem maximal hohen Lichtschutzfaktor (50+) verwenden, wenn sie sich länger der Sonne aussetzen. Bei Menschen mit den Hauttypen 3 und 4 reicht auch ein LSF (SPF) von 30 aus. Wichtig: Mindestens alle 2 Stunden nachcremen, um die Wirksamkeit des Lichtschutzfaktors aufrechtzuerhalten. Nach dem Schwimmen sowieso nochmal gut dosiert nachlegen!

Gibt es einen Unterschied zwischen LSF und SPF?

Bis vor einigen Jahren gab es noch einen deutlichen Unterschied zwischen dem europäischen Lichtschutzfaktor (LSF) und dem amerikanischen Sun Protection Factor (SPF). Der SPF war doppelt so hoch wie der LSF. Inzwischen wurden die Werte angeglichen und LSF und SPF sind identisch

Sonnen gegen die Vernunft

Trotz aller Aufklärung, die in den vergangenen Jahren stattgefunden hat, zeigt eine Feldstudie von Nivea über das Verhalten von Strandurlaubern: Das gute Gefühl, in der Sonne zu sein, siegt. Die Hauttypen 2 und 3 haben sich im Schnitt drei Stunden der direkten Strahlung der Sonne ausgesetzt, nur sehr helle Hauttypen zogen sich etwas früher zurück.

Wer unsicher ist: Mittlerweile gibt es Sonnenschutz-Bänder, die sich verfärben, wenn das Sonnenkonto voll ist (z. B. „UV-Bänder“ von Smartsun, in Apotheken). Und: Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) bietet eine kostenlose „UV-Check“-App an (für iOS und für Android).

Lichtschutzfaktor 100 – ist das der neue Megaschutz?

Inzwischen gibt es sogar Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 75 oder 100 - macht das eigentlich Sinn? Nicht unbedingt, denn was imposant klingt, bietet nicht signifikant mehr Schutz! Ein Sonnenschutzfaktor 30 blockt 97 Prozent der UVB-Strahlen, Faktor 50 aber nur ein Prozent mehr. In diesem Verhältnis stehen dann auch noch höhere Lichtschutzfaktoren. Trotzdem finden Dermatologen den hohen Filter sinnvoll, denn viele tragen einfach zu wenig Sonnenschutz auf – Studien haben bewiesen, dass es sogar nur 25% der empfohlenen Menge sind. Wer LSF 50 dünn cremt, hat de facto nur LSF 12,5 auf der Haut. Bei einem LSF von 100 erhöht sich so bei geringem Auftrag immerhin der UV-Schutz. Die Gefahr ist allerdings, dass höhere Zahlen einen 100-prozentigen Schutz suggerieren, den es aber gar nicht geben kann. 

Lichtschutzfaktor im Make-up

Einmal übers Gesicht stäuben, fertig. Lichtschutzfilter lassen sich heute fast überall integrieren – selbst in lose und gepresste Puder oder Kompakt-Foundations, die den Teint dann auch noch mattieren und leicht tönen. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder die Mittagspause draußen.

Für lange Strandtage aber solltest du dich natürlich darunter zusätzlich eincremen: Der Lichtschutzfaktor beträgt oft nur 15 bis 30, und die Menge, die du für einen hohen UV-Schutz brauchst, bekommst du mit einer pudrigen Textur nur schwer ins Gesicht – vor allem nicht gleichmäßig. 

Über das Make-up Sonnenschutz legen – so geht's

Damit ein Sonnenschutzmittel seinen Job macht und richtig vor Sonnenbrand & Co. schützt, muss auch regelmäßig nachgelegt werden. Spätestens nach sechs Stunden, nach einem Sprung ins Wasser aber früher. Wie man das trotz Make-up hinbekommt, ohne danach mit fleckigem Teint herumzulaufen? Mit transparenten Sonnensprays, die über der Foundation getragen können. Damit genügend dosiert wird, für etwa vier Sekunden in kreisenden Bewegungen auf das Gesicht sprühen. Das ist auch eine prima Lösung für den Job – schließlich dringen Sonnenstrahlen auch durch Bürofenster…

Lichtschutz in Textilien

Von Kinderkleidung und Sonnenhüten kennen wir es schon. Es gibt aber auch UV-Kleidung für Erwachsene (ja, auch in schön!). Ein herkömmliches weißes T-Shirt lässt nämlich noch ein Zehntel der UV-Strahlen durch, ein dunkles ein Zwanzigstel. Sonnenschirme haben oft einen UPF-Angabe (Ultraviolet Protection Factor), das über den UV-Schutzfaktor von Sonnenschirmen und Markisen informiert. 50+ ist meist der maximale Wert. Trotzdem gilt: Auch im Schatten und unter dem Schirm sorgfältig cremen!

Wir haben Sonnencremes getestet: das sind unsere Favoriten im Sonnencreme-Test.

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