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Superinfektion Was ist das und was hilft?

Superinfektion: Kranke Frau im Bett
© Dragana Gordic / Shutterstock
Eine Superinfektion entsteht, wenn sich nach einer virenbedingten Infektion der Atemwege zusätzlich Bakterien ansiedeln. Wir erklären, was dagegen hilft.

Was ist eine Superinfektion?

Eine Infektion der oberen Atemwege, beispielsweise eine Erkältung, wird in der Regel von Viren ausgelöst. Unser Immunsystem kämpft gegen die Erreger an und ist durch die Krankheit geschwächt. Diese Schwäche machen sich Bakterien zunutze: Sie können sich auf den bereits von Viren befallenen Schleimhäuten der Atemwege leichter ansiedeln und lösen dort eine sogenannte Superinfektion oder auch Sekundärinfektion aus.

Das "Super" wird in diesem Fall aus dem Lateinischen abgeleitet und bedeutet "obenauf". So wird aus der einfachen Erkältung zum Beispiel eine Mittelohrentzündung oder eine akute Bronchitis. Besonders leicht haben es die Bakterien, wenn die erste Infektion vom Patienten verschleppt wird.

Es gibt bestimmte Risikogruppen, bei denen eine Superinfektion wahrscheinlicher ist als bei anderen Menschen. Dazu zählen vor allem ältere Patienten und solche mit einem geschwächten Immunsystem. Außerdem ist das Risiko für die Sekundärinfektion bei einer Grippe noch deutlich höher als bei einer Erkältung.

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Wie siedeln sich Bakterien an?

Besonders gefährdet für eine Superinfektion sind die Schleimhäute der Nase und der Bronchien. Durch einen Befall mit Viren sind die obersten Schleimhautzellen mit den sogenannten Flimmerhärchen, die normalerweise Erreger zurück aus dem Körper befördern, stark belastet oder sogar zerstört. Dadurch können Bakterien direkt die zweite Zelllinie besiedeln und Entzündungen auslösen. Übrigens: Nicht immer kommen die Erreger von außerhalb des Körpers. Sie können auch schon lange im Körper sein, wurden aber vom Immunsystem blockiert. Erst durch die Vireninfektion und die damit einhergehende schwächelnde Immunabwehr gelingt ihnen die Besiedelung der Schleimhäute.

Welche Krankheiten entstehen durch eine Superinfektion?

Durch eine Superinfektion können folgende andere Krankheiten entstehen:

  • Bronchitis
  • Lungenentzündung
  • Mandelentzündung
  • Mittelohrentzündung
  • Rippenfellentzündung

Ein weiter Grund, eine Erkältung nicht zu verschleppen: Es kann zu einer Entzündung des Herzmuskels oder des Hirns sowie der Hirnhäute kommen – was potenziell tödlich ist. 

Symptome: Woran kann ich eine Superinfektion erkennen?

Wirklich bestätigen lässt sich der Verdacht auf eine Superinfektion durch einen Abstrich beim Arzt. Patienten sollten auf folgende Symptome achten, die für einen Befall mit Bakterien sprechen können:

  • Grünlich oder gelblich verfärbter Auswurf beim Husten (alles über Husten mit Auswurf erfährst du hier)
  • Hohes Fieber, das lange anhält
  • Starkes Krankheitsgefühl

Typisch ist auch, dass die Erstinfektion eigentlich fast überstanden war und Husten, Schnupfen und Co. weitgehend abgeklungen waren, bevor die Symptome von neuem aufflammen und das Fieber einsetzt.

Behandlung: Was hilft bei einer Superinfektion?

Gegen Bakterien kommt in erster Linie Antibiotika zum Einsatz – deshalb ist der Gang zum Arzt in diesem Fall so wichtig. Patienten sollten außerdem darauf achten, das Medikament genau nach der ärztlichen Anweisung einzunehmen und nicht frühzeitig abzusetzen, auch wenn sie sich vielleicht schon besser fühlen. Das kann dazu führen, dass die verbliebenen Bakterien Resistenzen gegen das Antibiotikum entwickeln. Ansonsten gelten die gleichen Regeln wie bei einer "normalen" Erkältung: Hausmittel gegen Erkältung und Hausmittel gegen Husten können dabei helfen, die Beschwerden loszuwerden.

Wie kann ich eine bakterielle Superinfektion vermeiden?

Letztendlich kann man einer Sekundärinfektion genauso vorbeugen wie einer Erkältung: Eine gesunde Lebensweise durch gesunde Ernährung, viel Bewegung sowie dem Verzicht aufs Rauchen stärkt die Immunabwehr. Zusätzlich ist gerade in den kalten Wintermonaten häufiges Händewaschen Pflicht. Ebenso hilft regelmäßiges Stoßlüften, um die Krankheitserreger in der Luft aus der Wohnung zu bekommen. 

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