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Trockenshampoo: Was kann das Trendprodukt?

Trockenshampoo: Was kann das Trendprodukt?
© Hemera/Thinkstock
Trockenshampoo feiert ein Revival. Aber was ist das eigentlich genau? Wie wirkt es und wie wendet man es an?

Der Wecker klingelt: Aufstehen! Jetzt? Viel zu früh. Und die Haare sehen aus. Oh nein, heute ist der Termin mit dem Chef. Aber jetzt noch Haare waschen und föhnen? Dauert ewig. Wo ist das Trockenshampoo?

Besonders Frauen mit langen Haaren werden sich in dieser Beschreibung wiederfinden - bis auf das Trockenshampoo vielleicht. Davor schrecken viele zurück. "Einfach draufsprühen ohne Wasser? Das ist doch eklig!" finden viele. Oder: "Bei dunklen Haaren geht das nicht. Die Rückstände sehen aus wie Schuppen ..." Stimmt das?

Noch vor einigen Jahren kannte man nur das gute alte "Frottee" aus der blauen Sprühdose. Und ja, ein weißer Puderfilm legte sich auf das Haar und war nur durch angestrengtes Frottieren zu entfernen. Ob daher der Markenname kam? In der DDR wurde sogar zu Schwefelpuder gegriffen, um fettende Ansätze in den Griff zu bekommen. Kein Wunder, dass Trockenshampoo lange Zeit verpönt war.

Alles passé! Heute liegt Trockenshampoo wieder im Trend

Die Rezepturen sind mittlerweile so gut, dass sie sich selbst für dunkles Haar und sehr trockenes Haar eignen. Überschüssiger Talg, der sich auf der Kopfhaut und an den Ansätzen ablagert, wird quasi aufgesaugt und das Haar wirkt (fast) wie frisch gewaschen. "Die Produkte basieren auf Silicat- und Stärke-Mischungen. Manche Formulierungen enthalten auch Alkohol, das den absorbierenden Effekt verstärkt", erklärt Prof. Crisan Popescu, Haarexperte der Universität Aachen.

Die Anwendung ist einfach: Schritt 1: Schütteln und nur auf trockenem Haar anwenden. Schritt 2: Partienweise auf die Ansätze sprühen - mit einer Distanz von ca. 20 Zentimetern. Schritt 3: Ein bis zwei Minuten einwirken lassen. Nun kann das Produkt einmassiert und ausgebürstet werden. Die Reihenfolge entscheidet, wie der Look wirkt. Wer es einmassiert, erhält mehr Volumen. Wer das Haar bürstet, erhält mehr Glanz. Tipp: Für Extra-Volumen kann das Trockenshampoo auch in die Längen gesprüht werden. Dann wirkt das Haar allerdings matt. Auch für Hochsteckfrisuren oder andere aufwendige Frisuren eignet sich Trockenshampoo. Denn: Das Haar wird griffiger und lässt sich leichter stylen.

Ist eine dauerhafte Anwendung schädlich?

Prof. Popescu hält eine regelmäßige Anwendung für unbedenklich: "Beduinen reisen über Wochen durch die Wüste. Der Sand (Silicate!) verhindert, dass sich überschüssiges Fett im Haar sammelt." So ähnlich wirkt auch Trockenshampoo. Eine regelmäßige Haarwäsche ist dennoch nicht zu ersetzen. "Wie oft gewaschen werden soll, kommt auf die Haarlänge an. Längeres Haar kann auch mal drei bis fünf Tage auf Wasser und Shampoo verzichten, wohingegen kurze Haare täglich gewaschen werden können." Als günstige Alternative kann auch Babypuder oder Backpulver dienen. Beides absorbiert Talg und Fett auf eine ganz ähnliche Weise wie Trockenshampoo. Der Vorteil von Trockenshampoo: der Duft, das Volumen, das erzeugt wird, und die Pflegestoffe.

Für die Hand- und Sporttasche ist das Trockenshampoo übrigens ein optimaler Begleiter. Unterwegs kann die Frisur aufgefrischt werden und wer nach dem Workout keine Lust auf Haarewaschen hat, greift zur Sprühdose. Eklig? Nein! "Trockenshampoo ist nicht unhygienisch. Die Kopfhaut wird tatsächlich vom Trockenshampoo gereinigt", sagt Prof. Popescu.

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