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Stilikonen über 50 - das lernen wir von ihnen

So richtig cool sind nicht die Youngster, sondern die Frauen, die aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen können. Unsere Stars und Bloggerinnen wissen, wie man sich stylt.

Die Minimalistin

So cool wie die 61-jährige New Yorkerin wollen wir alle sein. Lyn Slater liebt die monochrome Farbwelt und trotz aller Schlichtheit schafft es die Stilikone, rebellisch auszusehen. Dank Accessoires, Brillen und Haarschnitt. Das graue Haar trägt sie zum Undercut rasiert, die pilzkopf-lange Tolle fällt schwungvoll ins Gesicht. Wenn sie nicht bloggt, doziert Lyn als Soziologie-Professorin an der Universität. Ihre Erfahrung mit dem Älterwerden: "Viele Menschen sagen, sie werden mit dem Alter immer unsichtbarer. Bei mir war es genau umgekehrt. Ich habe mich immer mehr getraut. Tolle Inspirationen für Ausgefallenes liefert ihr Blog Accidental Icon.

Das können wir von Lyn Slater lernen: Es braucht nur schlichte Basics in schwarz und weiß, um cool auszusehen. Ausgefallene Accessoires zum Kombinieren machen den Look sichtbar: Sonnenbrillen, Broschen in geometrischen Formen, knopfgroße Ohrclips, interessante Schwarz-Weiß-Muster, knallige Taschen. Wichtig ist auch das Spiel mit Materialien – und die Qualität der Stoffe. In Puncto Frisuren hat sie uns gezeigt: Es darf ruhig was Wildes sein. Passt es zum Typ, wirkt auch eine ausgefallene Frisur nicht albern oder deplatziert.

Die Exzentrikerin

Sie teilt mit der ganzen Welt ihre Mick-Jagger-Momente. Die Kanadierin Melanie ist Lebensfreude pur, ihr knallbunter Look inspiriert. Ihr Blog Bag and a Baret ist so exaltiert, wie sie selbst – ihre E-Mailadresse spricht für sich: "actlikeadiva@gmail.com".

Das können wir von Melanie lernen: Bloß kein Angsthäschen werden. Kombinieren, was der Kleiderschrank hergibt. Wenn man gewagte Outfits trägt, muss man sie mit einer Selbstverständlichkeit präsentieren. Haltung ist gefragt! Bei dieser Methode kann man übrigens auch wunderbar Teilen aus der letzten Saison zu neuen Ehren verhelfen – oder aus der vorletzten.

Die Ewig-jung-Gebliebene

Wie schafft sie das nur? Schauspielerin Sophie Marceau sieht immer noch so jung aus, als ob sie gleich einen dritten Teil von "La Boum" drehen könnte. Die 49-jährige Französin verriet dem "Süddeutsche Zeitung Magazin" ihr Beauty-Geheimnis: "Das ist vor allem harte Arbeit. Ich gehe früh schlafen und selten aus. Ich esse diese ganzen schrecklich gesunden Sachen, ich mache viel Sport, und wenn ich drei Kilo zugenommen habe, kriege ich schlechte Laune." Uuups, das klingt nach einem harten Preis, den Marceau zahlen muss. Aber muss man wirklich so streng mit sich umgehen? Nein, finden wir. Denn gerade auf die Extraportion Entspanntheit sind wir doch so stolz!

Das können wir von Sophie Marceau lernen: Sport – ja. Gesund essen – ja. Diät – nur wenn's unbedingt sein muss. Hautpflege und Sonnenschutz – unbedingt. Haare färben – schummelt uns gleich ein paar Jährchen jünger!

Die Schönheitsexpertin

Sie ist weltberühmt. 58. Und bloggt. Das ehemalige Model, die Stilikone und Inkarnation der Parisienne Inès de la Fressange zeigt alles, was sie inspiriert, und was sie auch in ihrer Pariser Boutique verkauft, auf ihrer Seite "La lettre d'Ines". Für das Label Uniqlo hat sie gerade eine eigene Kollektion entworfen. Ihr Stil: reduzierte Basics, ein Hauch Eleganz und eine große Portion Alltagstauglichkeit. Ihr Mode-Muss für den Sommer: Weiße Jeans – und die unten am Saum abschneiden. Tagsüber mit Sandalen, abends mit High Heels. Dazu kann man einfach alles tragen.

Das können wir von Inès de la Fressange lernen: Understatement kann auffallend hübsch sein. Schnitte und Materialien müssen stimmen, Mode muss auch nicht unbedingt teuer sein. Klassische Blusen in frischen Blautönen lassen Augen strahlen, Ballerinas gehen immer, lange Blümchenkleider sind nicht nur für den Markt-Bummel perfekt, man kann sie auch ins Restaurant ausführen. Wenn das Outfit schlicht ist, sind roter Lippenstift und Fingernägel obligatorisch. Ein perfekter Haarschnitt natürlich auch.

Die Ikone

Iris Apfel ist die älteste Modeikone New Yorks. Sie war die erste Frau, die in den Fünfzigerjahren eine Jeans trug. Ihre riesige Eulenbrille und ihren bunten Style kennt man inzwischen auf der ganzen Welt. Die 94-Jährige mit dem prägnanten Namen und dem noch prägnanteren Stil ist Exzentrik pur und eigentlich berühmt geworden, weil sie Sofas, Sessel und Gardinen von Palm Beach bis Neuengland in historische Muster kleidete. "Old World Weavers" hieß die Firma, die sie mit ihrem Mann leitete. Die Suche nach dem perfekten Stoff umtreibt sie noch heute, still um die Stilikone wird es keinesfalls.

Was wir von ihr lernen können, verriet sie in einem Interview mit Brigitte Woman: "Stil kann nur haben, wer sich selbst gut kennt. Und sich selbst kennen zu lernen braucht Zeit. Der größte Fehler, den eine Frau machen kann, ist, in den Spiegel zu schauen und sich nicht wiederzuerkennen. Einmaligkeit ist harte Arbeit. Wir leben in einer Welt der schnellen Befriedigung, alles soll zack, zack gehen. Nur wer es schafft, seine eigene Persönlichkeit durch Mode zu unterstreichen, wirkt authentisch. Manche erreichen das mit Minimalismus, andere mit Pomp und Glitzer. Ich liebe auffallenden Schmuck. Die Leute machen sich viel zu viele Gedanken darüber, was andere denken."

Text: Sabine Rodenbäck

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