Anzeige

Juckende Kopfhaut Unterm Haaransatz juckt es? Ursachen und Tipps

Juckende Kopfhaut: Frau fährt sich durch die Haare
© kei907 / Adobe Stock
Eine juckende Kopfhaut kann ganz schön nerven. Wichtig ist die Ursachenklärung, bevor es an die Behandlung geht. Wir verraten Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Inhaltsverzeichnis

Juckt die Kopfhaut, schrillen unsere Alarmglocken. Sind das etwa Läuse? Nicht immer stecken gleich die kleinen Biester dahinter, wenn der Juckreiz auf der Kopfhaut uns quält. Das Jucken kann auch ganz andere Ursachen haben. Beispielsweise reagiert unsere Haut je nachdem, welcher Kopfhauttyp wir sind, anders auf äußere Einflüsse wie Heizungsluft oder neigt mehr oder weniger zu genereller Trockenheit.

Häufige Ursachen für eine juckende Kopfhaut

Zu den typischen Auslösern für juckende Kopfhaut zählen:

  • eine sehr trockene Kopfhaut
  • Schuppen
  • Pilzerkrankungen
  • falsche Haarpflege
  • eine schädliche Stylingroutine
  • Neurodermitis
  • Psoriasis (Schuppenflechte)
  • hormonelle Schwankungen
  • Sonnenschäden
  • Läuse

Läuse als Ursache für Juckreiz

Wer viel mit Kindern zu tun hat, ist einem höheren Risiko ausgesetzt, von Kopfläusen befallen zu werden. Im Herbst und Winter haben Kopfläuse in Schulen und Kitas Hochsaison. Ob das Kopfjucken an Läusen liegt, lässt sich ganz einfach abchecken – reichlich Conditioner auf feuchtem Haar verteilen und dann mit einem feinzinkigen Läusekamm sorgfältig auskämmen. So lässt sich kontrollieren, ob sich Läuse oder Nissen (die weißen Eier der Läuse) Haar finden.

Affiliate Link
Produktbild
Original 3-in-1 Metall-Mensch-Läusekamm Lausinator Nissenkamm extra fein – Kinder und Erwachsene
Jetzt shoppen
Verkaufspreis9,80 €

Wenn ja, ist das kein Grund zur Panik: In der Apotheke gibt es inzwischen schnell wirkende Läusesprays, die den kleinen Krabblern in zehn Minuten den Garaus machen – rein physikalisch mit der Hilfe von Ölen. Wichtig: Nach acht Tagen sollte die Prozedur wiederholt werden, da dann die Läuse aus den Nissen schlüpfen und es dann wieder zu juckender Haut kommen kann. Aber warum führen Läuse eigentlich zu Juckreiz? Es ist nicht ihr Krabbeln, wir reagieren allergisch auf den Speichel der Laus, den sie beim Saugen abgibt. Tipp: Hausmittel gegen Läuse verraten wir hier.

Sehr trockene Kopfhaut

Oft ist die Ursache fürs Jucken eine ausgetrocknete Kopfhaut. Wir achten zwar stets auf unsere Gesichts- und Körperhaut, vergessen aber speziell unsere Kopfhaut oft bei der Pflege. Stattdessen strapazieren wir sie sogar täglich mit stark parfümierten Shampoos, Stylingprodukten und hohen Föhntemperaturen. Kein Wunder also, wenn wir am Kopfhautjucken auch einfach mal selbst schuld sind, denn je mehr wir waschen, desto mehr regen wir auch die Produktion von Talg in den Talgdrüsen an.

Wichtig: Auch unsere Kopfhaut will sanfte Pflege, die ihr gut tut. Das gefällt ihr:

Nicht täglich die Haare waschen, das ist gar nicht nötig – und sogar eher kontraproduktiv. Die Kopfhaut fettet schneller nach, wenn wir sie täglich mit schäumenden Tensiden säubern. Besser: Je nach Kopfhauttyp alle zwei bis drei Tage waschen. Und zwar mit sanften Haarwaschmitteln, die wenig oder gar keine Tenside enthalten, nicht parfümiert sind und keine Reizstoffe wie Mineralöle, Silikone und Parabene enthalten. Auch natürliche Haarseifen oder Wascherde können reinigen und gleichzeitig die Kopfhaut schonen.

Affiliate Link
Produktbild
Grüne Valerie: Original Aleppo Seife Set 2 x 200g (400g )
Jetzt shoppen
Verkaufspreis15,99 €

Einige Shampoos sind mit speziellen Wirkstoffen ausgestattet, die gereizte Kopfhaut beruhigen sollen: Urea (kann trockener Kopfhaut helfen mehr Feuchtigkeit zu speichern), Linolsäure und Totes Meer Salz, Weidenrinde, Herzsamen, Avocado, Weizenkeimöl stehen dann auf der INCI-Liste der Haarwaschmittel.

Affiliate Link
Produktbild
-49%
Amazon: Sebamed beruhigendes Shampoo
Jetzt shoppen
Verkaufspreis3,00 €Normaler Preis5,99 €

Ein Mizellenshampoo mit reduzierten Inhaltsstoffen ist ebenfalls eine Option: Es reinigt die Haut mit einer anderen Technik und zieht mit der Mizellentechnologie den Schmutz aus den Haaren. Auch ein mildes Babyshampoo kann eine Option sein: Sie enthalten meistens keine umstrittenen Inhaltsstoffe wie etwa aggressive Konservierungsstoffe oder künstliche Duftstoffe. Anders sieht es allerdings schon bei den Kindershampoos aus – die mit rosa Prinzessinnen und Kaugummiduft...

Nicht mit heißem Wasser Haare waschen – es entzieht der Haut Lipide und trocknet sie aus. Und wie gesagt nicht zu oft waschen, tägliche Haarwäsche muss nicht sein. Wer in einem Selbstversuch die Zeitabstände zwischen den Haarwäschen verlängern will, kann langsam anfangen und sich dann steigern. 

Noch mehr Tipps für die Kopfhaut- und Haarpflege nach dem Duschen:

  • Tinkturen und Haarwasser zur Beruhigung nach der Haarwäsche auftragen.
  • Nicht zu heiß föhnen und den Föhn nicht zu dicht an die Kopfhaut halten. 
  • Die Haare auch mal an der Luft trocknen lassen, das tut auch der Haarstruktur gut. 
  • Achte darauf, dass du die Haare nicht mit einem Handtuch trocken rubbelst, sondern sie nur vorsichtig ausdrückst. Denn sonst können winzige Risse in der Hautbarriere entstehen, die Entzündungen begünstigen können und zu Juckreiz führen.
  • Sonnenschutz für Haare auftragen. Er ist für die Kopfhaut genauso wichtig wie für den Rest des Körpers.

Schuppen als Auslöser für juckende Kopfhaut

Weiße Schuppen entstehen durch eine trockene Kopfhaut. Hier hilft es schon, die Haut auf dem Kopf mit der richtigen Pflege wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Schuppenshampoos können helfen, sie enthalten Antimykotika – das sind Wirkstoffe, die bestimmte Mikroorganismen auf der Kopfhaut bekämpfen. Ihre Stoffwechselprodukte reizen die Haut und rufen Entzündungen hervor. Sie reagiert mit Schuppen, Rötungen und Juckreiz.

Gelbe fettige Schuppen können auf einen Pilz deuten, genauer gesagt auf eine so genannte seborrhoische Dermatitis (Kopfgneis). Die entstehenden Ekzeme sind meist auf bestimmte Hefepilze zurückzuführen, die die Haut übermäßig besiedeln und sie schuppig machen. Hier kann der Dermatologe oder die Dermatologin helfen und gegen die Schuppenbildung ein Anti-Pilz-Shampoo verschreiben.

Hautpilz 

Apropos Pilz: Kopfpilze werden von Mensch zu Mensch und vom Tier auf den Menschen übertragen. Dabei entstehen knotige Entzündungen oder eine oberflächliche Reizung der Haut, die für Kopfhautjucken sorgen. Hautpilze sind ansteckend und sollten innerlich und äußerlich für sechs bis acht Wochen mit einem Anti-Pilz-Mittel behandelt werden.

Haarpflege und Stylingroutine

Shampoos mit langer Inhaltsstoffliste reizen oft die Haut: Duftstoffe, Konservierungsstoffe, Silikone, die die Haare weich machen sollen, Tenside, die den schönen Schaum erzeugen, die Kopfhaut aber austrocknen – oft sind wir durch unsere Sehnsucht nach sauberen duftenden Haaren selbst Schuld an der Misere. Wichtig ist aber nicht nur die Wahl eines milden und feuchtigkeitsspendenden Shampoos, auch die Stylingroutine spielt eine Rolle. Conditioner niemals auf die Kopfhaut auftragen und auch hier auf Inhaltsstoffe achten. Überprüfe Schaumfestiger, Hitzeschutzspray, Haargel und Co. auch auf ihre Qualität und reduziere den Gebrauch möglichst, um den Feuchtigkeitshaushalt der Haut nicht aus der Balance zu bringen.

Hormonschwankungen können juckende Kopfhaut verursachen

Unsere Haut wird mit zunehmendem Alter trockener – das gilt auch für die Kopfhaut. Deshalb sollten wir auch die Veränderung der Haarstruktur und Kopfhaut in unserer Pflegeroutine berücksichtigen. Spezielle Shampoos können auch bei der fehlenden Bildung von Keratinen helfen, die im Alter nachlässt. Auch Hyaluronsäure steckt in den solch speziellen Haarprodukten, so wie aminosäurereiche essenzielle Öle wie Argan-, Kamelien-, Weizenkeim- oder Reisöl.

Hauterkrankungen

Auch Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis können zu Juckreiz am Kopf führen. Vor allem wenn diese Krankheiten bereits in der Familie bekannt sind, solltest du sie als mögliche Ursache hautärztlich untersuchen lassen, denn Schuppenflechte und Co. können vererbt werden. Beide Erkrankungen sind übrigens nicht ansteckend!

Hausmittel bei trockener und juckender Kopfhaut

Kannst du für die juckende Kopfhaut keine Ursache finden, könnten folgende Hausmittel für eine Linderung der Beschwerden sorgen:

  • Eine Ölkur tut bei Kopfhautjucken gut: Mit einem Extrakt aus Kokos-, Mandel- oder Jojobaöl eine Haarkur machen, 20 Minuten einwirken lassen und anschließend die Haare waschen und alles mit lauwarmem Wasser ausspülen. 
  • Auch schnell gemacht: ein paar Tröpfchen Sonnenblumen- oder Olivenöl am Abend mit einer Pipette auf Haar träufeln.
  • Eine sanfte Kopfmassage kann helfen, die Talgproduktion anzuregen. Mit etwas Öl (immer auf naturreine Produkte achten) die Kopfhaut 5 Minuten massieren.
  • No Poo: Was als Hashtag durch die sozialen Medien geisterte, hat durchaus seinen Sinn. Bei No Poo muss es ja nicht gleich eine Waschabstinenz von einem Jahr sein, aber öfter mal eine Pause beim Haarewaschen einzulegen, kann der Kopfhaut nur gut tun.

Wichtig: Wenn das Kopfhautjucken so stark wird, dass es uns nicht mehr schlafen lässt, Rötungen, Schwellungen der Kopfhaut, Krusten oder auch festklebende Stellen und Haarausfall auftreten, sollte ein:e Dermatolog:in einen Blick auf den Kopf werfen. Diesen Leidensdruck muss niemand aushalten.

Quellen

  • Ellsässer, S.: Körperpflegekunde und Kosmetik, Springer-Verlag, 2. Auflage, 2008
  • Plewig, B. et al.: Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Springer Verlag, 7. Auflage, 2018
  • Neurodermitis – Ursachen und Auslöser, dha-neurodermitis.de, zuletzt abgerufen am 27. Oktober 2023


 

Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel