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Sonnenschutz: UV-Strahlung

Jetzt an den Badesee. Oder ans Mittelmeer. Aber bitte den Sonnenschutz nicht vergessen. Fragen zum Thema UV-Strahlung? Hier kommen die richtigen Antworten! Für die richtige Sommerstimmung haben wir Ihnen die schönsten Sonnen-Sommerhits herausgesucht - hören Sie doch mal rein!

1. Nie in die pralle Mittagssonne, im Sommer immer gut eincremen - das weiss doch langsam jeder, oder?

Theoretisch schon. In der Praxis setzen wir aber unsere guten Vorsätze nicht so gut um: Laut einer 2008 veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Kosmetikherstellers Beiersdorf finden es zwar 87 Prozent der Deutschen selbstverständlich, sich im Urlaub einzu- cremen, aber bei Outdoor-Sport oder Arbeiten im Freien denkt nur noch etwa jeder zweite daran. Und selbst diejenigen, die den Sonnenschutz nicht vergessen, cremen sich meist viel zu dünn ein (siehe Frage 7) und oft auch nicht vollständig: "Bei Tests mit fluoreszierender Sonnencreme zeigt sich, dass fast alle einen Sicherheitsabstand von ein bis zwei Zentimetern zu Kleidung und Haaransatz lassen", sagt Prof. Jürgen Lademann, Leiter des Bereichs Hautphysiologie an der Berliner Charité.

Sommerhit "Lass die Sonne in dein Herz", Wind, 1987 Lass die Sonne in dein Herz schick die Sehnsucht himmelwärts geh ins Licht mit off'nen Armen lass die Sonne in dein Herz

2. Wie schlecht ist UV-Strahlung für die Haut?

Sonne macht glücklich - und Falten. Wie alt unsere Haut aussieht, wird nämlich weniger durch das biologische Alter und die Gene bestimmt, sondern zu 80 Prozent durch äußere Faktoren. Für vorzeitige Knitterfältchen sind vor allem die langwelligen UVA-Strahlen verantwortlich, die in tiefer gelegene Hautschichten eindringen und dort das Faserwerk zerstören. Schlimmer noch: Neueren Studien zufolge können auch UVA-Strahlen auf Dauer Hautkrebs fördern, was man lange nur den UVB-Strahlen nachsagte. Die negativen Auswirkungen der kurzwelligen UVBStrahlen sieht man dagegen sofort: Durch sie entsteht der Sonnenbrand. Das ist die letzte schmerzhafte Warnung der Haut, doch auch vorher schon kann die Erbsubstanz der Zellen geschädigt sein. Bis zu einem gewissen Grad kann der Körper das zwar problemlos reparieren. Doch die Schäden summieren sich im Laufe eines Lebens - wenn sie überhandnehmen, droht Hautkrebs.

3. Wie funktioniert ein Sonnenschutzmittel?

Es gibt zwei Möglichkeiten: Chemische Filter absorbieren die UV-Strahlung auf der Haut, bevor sie in die tieferen Schichten eindringen kann, und wandeln die eingefangene Energie chemisch in Wärme um. Allerdings können die Filter die Haut reizen und allergische Reaktionen auslösen - "wobei diejenigen Filter, die wirklich häufig zu Allergien führten, mittlerweile nicht mehr eingesetzt werden", sagt Dr. Beate Volkmer, Zellbiologin am Dermatologischen Zentrum Buxtehude und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention. Physikalische Filter dagegen bestehen aus mikrofeinen Partikeln, die das Licht quasi wie ein Spiegel reflektieren. Diese Filter sind für die Haut sehr gut verträglich, allerdings schützt das mit Abstand am häufigsten eingesetzte Titandioxid nicht sehr gut vor UVA-Strahlung. Viele Sonnenschutzmittel enthalten daher chemische und physikalische Filter, so soll eine möglichst breite Wirkung erzielt werden. Es gibt zudem vereinzelte Versuche der Hersteller, auch gegen die Infrarot-A-Strahlung der Sonne (die laut neueren Studien ebenfalls zur Hautalterung beiträgt und von UV-Filtern nicht abgehalten wird) einen gewissen Schutz mit Antioxidanzien zu bieten (z. B. von Ladival).

4. Schützen Sonnencremes auch Gut vor UVA-Strahlen?

Gemäß einer neuen EU-Richtlinie sollen alle Sonnenschutzmittel einen UVA-Schutz haben, der mindestens einem Drittel des angegebenen Lichtschutzfaktors entspricht (der sich immer auf UVB bezieht). Da diese Vorgabe aber erst seit diesem Jahr von (fast) allen Herstellern umgesetzt wird, ist es durchaus möglich, dass Sie in der Drogerie noch ein älteres Produkt erwischen. Achten Sie auf das kreisrunde "UVA"-Logo: Das gewährleistet, dass der Sonnenschutz der neuen Richtlinie entspricht.

Sommersprossen - UKW, 1982 Schau, Tina, deine zarte Haut voll Sommersprossen, wo man nur schaut. Ich bin ja so verschossen in deine Sommersprossen - von Kopf bis zu den Flossen bist du voll Sommersprossen in die bin ich verschossen

5. Gibt es Cremes, die die Sonne ganz abhalten?

Nein. Selbst eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 123 (gab es in Japan!) lässt immer noch UV-Strahlung durch. Daher ist in der EU mittlerweile der Ausdruck "Sunblocker" verboten, da er irreführend ist. Das heißt übrigens auch, dass man trotz hohen Sonnenschutzes immer noch braun wird.

Ain't No Sunshine - Bill Withers, 1971 Ain't no sunshine when she's gone. It's not warm when she's away. Ain't no sunshine when she's gone and she's always gone too long anytime she goes away

6. Ist eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 doppelt so "gut" wie eine mit Lichtschutzfaktor 15?

Nein. Sie können die Wirkung des Lichtschutzfaktors leicht errechnen, wenn Sie ihn sich als untere Hälfte eines Bruches vorstellen: Der gibt an, wie viel UV-Strahlung noch durchgelassen wird. Ein Mittel mit LSF 10 lässt noch ein Zehntel der UV-Strahlung durch, hält also 90 Prozent der UV-Strahlung ab. LSF 15 blockt dementsprechend rund 93 Prozent der Sonnenstrahlung, LSF 30 rund 97 Prozent, und danach kommt nicht mehr viel: LSF 50 bietet mit 98 Prozent nicht sehr viel mehr Schutz als LSF 30.

7. Wenn ich meine Haut mit Lichtschutzfaktor 30 schütze, kann ich dann Wirklich 30-mal länger in der Sonne bleiben?

Empfehlenswert ist es nicht. Die natürliche Eigenschutzzeit der Haut beträgt, je nach Hauttyp, etwa 5 bis 20 Minuten. Ein Lichtschutzfaktor 30 heißt nur, dass man 30-mal länger sonnen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Doch gestresst ist die Haut schon lange vorher (siehe Frage 2): "Wir raten dazu, die Sonnenzeit maximal zu 60 Prozent auszunutzen", sagt Dr. Beate Volkmer. Außerdem stimmt der angegebene Lichtschutzfaktor nur, wenn man sich sehr großzügig eincremt: Zwei Milligramm Creme pro Quadratzentimeter Haut sind dafür notwendig, das sind rund sechs Esslöffel pro Erwachsenenkörper. In Wirklichkeit nimmt kaum jemand so viel: "Im Prinzip dürfte eine große Flasche Sonnencreme, wenn sich eine Person damit eincremt, gerade mal für eine Woche reichen", sagt Prof. Jürgen Lademann. "Stattdessen bedient sich meist die ganze Familie aus einer Flasche und hat nach zwei Wochen immer noch was übrig." Effekt: Der wahre Lichtschutzfaktor auf der Haut beträgt oft nur ein Drittel von dem, was auf der Flasche steht.

8. Ist ein Lichtschutzfaktor von 50 nicht völlig übertrieben? Früher haben wir doch auch nur LSF 4 oder 6 genommen.

Bis in die 80er Jahre hinein gab es auch kaum etwas anderes: "Die Forschung hat große Fortschritte in diesem Bereich gemacht. Vor einigen Jahren war es nicht möglich, hohe Filter einzusetzen, die photostabil sind, das heißt, sich unter der UV-Strahlung nicht abbauen", sagt Prof. Jürgen Lademann. Mittlerweile gelten LSF 6 und 10 nur noch als "Basis"-Schutz, alles unter LSF 6 darf laut EU-Richtlinie sogar gar nicht mehr als Sonnenschutzmittel verkauft werden. "Üblicherweise reicht in unseren Breiten ein LSF 20 für alle Hauttypen aus", sagt Dr. Beate Volkmer. Da sich aber kaum jemand dick genug eincremt (siehe Frage 7), ist zum hochsommerlichen Wandern, Radfahren oder Strandurlaub ein höherer Lichtschutzfaktor sicherer. Individuelle Empfehlungen zum Lichtschutzfaktor je nach Hauttyp und Aufenthaltsort gibt es unter http://lsf-tipp.haut.de.

Wochenend und Sonnenschein - Comedian Harmonists, 1930 Wochenend und Sonnenschein und dann mit dir im Wald allein, weiter brauch ich nichts zum Glücklichsein, Wochenend und Sonnenschein

9. Stimmt es, dass chemische Sonnenschutzfilter schädlich sind, weil sie wie Hormone wirken können?

Das ist nach allem, was die Forschung heute weiß, sehr unwahrscheinlich - und auf keinen Fall ein Grund, keine gängigen Sonnenschutzmittel zu benutzen. Zwar hat vor Jahren eine Studie tatsächlich gezeigt, dass chemische UV-Filter im Tierversuch teilweise wie Östrogene wirkten. Allerdings hatten die Rattenweibchen die Chemikalien auch in extrem hohen Dosen gefressen. Das Bundesamt für Risikobewertung prüfte die Ergebnisse und kam wiederholt zu dem Schluss, dass von der Dosis, die ein Mensch über die Haut aufnimmt, keine gesundheitliche Gefährdung ausgeht. Selbst, wenn man sich sein ganzes Leben lang täglich von Kopf bis Fuß eincremt.

10. Gibt es Sonnenschutzmittel ohne chemische Filter, die genauso gut sind wie die herkömmlichen?

Bis vor Kurzem haben vor allem Naturkosmetikfirmen Sonnenschutzmittel angeboten, die lediglich physikalische, reflektierende Filter enthielten. Da jedoch mittlerweile ein hoher UVA-Schutz Standard geworden ist (siehe Frage 4) und der bei sehr hohen Lichtschutzfaktoren ohne chemische Filter kaum zu erreichen ist, nehmen viele Hersteller diese Produkte zur Zeit vom Markt. Bislang garantiert nur der Naturkosmetikhersteller Lavera, dass alle Sonnenschutzmittel seines Sortiments (bis LSF 20) allein mit physikalischen Filtern den neuen UVA-Standard einhalten.

11. Reicht im Alltag einfach meine Gesichtscreme mit Lichtschutzfaktor?

Für einen bewölkten Sommertag, an dem man sich ohnehin wenig draußen aufhält: ja. Aber Achtung: Ein Schutz vor UVA-Strahlung ist nur für Sonnencremes vorgeschrieben, für Gesichtscremes mit Lichtschutzfilter nicht (auch wenn einige Hersteller ihn anbieten) - und gerade UVA-Strahlen kommen mühelos durch Glas, also auch Auto- oder Bürofenster. Außerdem: Gesichtscremes trägt man meist noch dünner auf als Sonnencremes, der angegebene Lichtschutzfaktor ist dann nicht gewährleistet.

Guten Morgen, Sonnenschein - Nana Mouskouri, 1977 Guten Morgen, guten Morgen guten Morgen, Sonnenschein Diese Nacht blieb dir verborgen Doch du darfst nicht traurig sein

12. Ist die Haut unter der Kleidung geschützt?

Das kommt darauf an. Ein weißes T-Shirt lässt noch rund 10 Prozent der UV-Strahlung durch, entspricht also nur LSF 10. Für Kleidung gilt: Kunsttextilien schützen mehr als Baumwolle, und je dunkler und dichter das Gewebe ist, umso besser hält es die UV-Strahlung ab. Aber wer trägt schon im Hochsommer Jeans oder Wollpulli? Doch das sommerliche Flatterkleid ist besser als nichts: "Kleidung ist immer noch der beste Sonnenschutz. Sonnenschutzmittel sind dafür niemals ein Ersatz, sondern immer nur eine Ergänzung", sagt Prof. Jürgen Lademann.

13. Ich fahre ans Mittelmeer in den Urlaub, soll ich mich zu Hause vorbräunen?

Jedenfalls nicht im Solarium! Das ist nicht nur schädlich, sondern auch nutzlos: Die Sonnenstudios setzen hauptsächlich UVA-Strahlen ein. Die lassen die Haut lediglich altern, machen sie aber nicht unempfindlicher gegen die echte Sonne. Das schaffen nämlich nur UVB-Strahlen, da sie langsam bräunen und vor allem für den Aufbau der so genannten Lichtschwiele verantwortlich sind - einer Verdickung der Hornhaut, die die Eigenschutzzeit der Haut viel mehr heraufsetzt, als es Bräune vermag. Aber auch ganz "natürliche" Extra-Sonnenbäder sind vor dem Urlaub nicht nötig, sondern eher belastend, meint Dr. Beate Volkmer: "Man kann sich auch vor Ort langsam an die Sonne gewöhnen, indem man sich zu Beginn besonders gut mit Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnencreme schützt und im Schatten aufhält."

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14. Was ist das Besondere an Anti-Aging-Sonnencremes?

Im Grunde ist jedes Sonnenschutzmittel ein Anti- Aging-Produkt, weil die UV-Filter das vorzeitige Altern der Haut verhindern. Speziell ausgewiesene Anti-Aging-Sonnencremes enthalten aber zusätzlich zum Beispiel pflanzliche Antioxidanzien, die freie Radikale abfangen, oder Inhaltsstoffe, die hauteigene Reparaturmechanismen anregen oder Pigmentflecken vorbeugen.

15. Wenn ich mich immer eincreme und verhülle, bildet mein Körper dann eigentlich noch genug Vitamin D?

Ja. Vitamin D wird teilweise über die Nahrung aufgenommen, teilweise vom Körper selbst unter UVBStrahlung hergestellt. Viel Sonne ist dafür nicht nötig: Laut Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention reichen täglich 15 Minuten Sonne auf Gesicht und Armen auch bei bewölktem Himmel vollkommen aus. Andere Experten glauben, dass unter Umständen sogar noch weniger Sonnenlicht genügt: So untersuchte Prof. Mark Berneburg, Dermatologe an der Uni Tübingen, die Vitamin-D-Werte von Kindern mit der "Mondscheinkrankheit" Xeroderma pigmentosum, die sich immer vor Sonne und Tageslicht schützen müssen. Das Ergebnis: Die Vitamin-D-Werte waren ganz unterschiedlich, oft im Normalbereich, in einem Fall sogar erhöht - möglicherweise allein durch die Nahrungsaufnahme.

16. Kann ich die Sonnencreme vom letzten Jahr noch benutzen?

Unangebrochen halten Sonnenschutzmittel mindestens drei Jahre, selbst bei extremer Hitze oder Kälte. Wie viele Monate die angebrochene Flasche noch verwendet werden kann, steht auf der Verpackung (neben dem Symbol eines geöffneten Cremetopfes).

17. Muss ich mich wirklich mindestens 20 Minuten vor dem Sonnenbad eincremen?

Früher war das immer so, weil die Sonnenschutzmittel Zeit brauchten, um sich homogen auf der Haut zu verteilen. "Mittlerweile sind die meisten Formulierungen so fein, dass es bei vielen Produkten eigentlich nicht mehr nötig ist", sagt Prof. Lademann. Das gilt allerdings nicht für alle Produkte, und sicher ist sicher. Also: Im Zweifelsfall lieber dran halten.

18. Wie wasserfest ist eigentlich "wasserfest"?

Ein Sonnenschutzmittel darf sich so nennen, wenn nach zwei 20-minütigen Bädern noch die Hälfte des UV-Schutzes vorhanden ist (bei "extra wasserfest" sind es vier Bäder). Allerdings geht durch Schwitzen, Salzwasser und Abrubbeln mit dem Handtuch noch einiges mehr verloren. Daher unbedingt nach dem Baden erneut eincremen.

Here comes the sun - The Beatles, 1969 Little darling, it's been a long cold lonely winter Little darling, it feels like years since it's been here Here comes the sun, here comes the sun and I say it's all right

19. Ich kriege Ausschlag von der Sonne. Was kann ich dagegen machen?

Die Sonnenallergie (die polymorphe Lichtdermatose) ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Arten von Ausschlägen, die unter Sonneneinstrahlung und meist in Kombination mit Sonnencremes auftreten. Sie trifft besonders Frauen und tritt dann fast immer wieder an der gleichen Stelle auf. Hilfreich sind ein hoher Lichtschutzfaktor mit sehr gutem UVA-Schutz (z. B. mit Mexoryl XL/SX) sowie der Verzicht auf alles, was die Haut noch mehr reizen kann, wie zum Beispiel Duftstoffe und bestimmte Emulgatoren.

Sommer, Palmen, Sonnenschein- Die Ärzte, 1984 Sommer, Palmen, Sonnenschein was kann schöner sein Mit Dir allein kann es noch schöner sein Ich geh mit dem Walkman an den Strand Und leg mich mit Popmusik in den Sand Nur ins Wasser geh ich nicht Denn mein Walkman ist nicht wasserdicht

20. Welche Sonnenbrille brauche ich?

Das CE-Zeichen an der Innenseite des (möglichst breiten!) Bügels sagt aus, dass die Brille ausreichend Schutz vor UV bietet. Leider wird das Zeichen oft gefälscht. Wer sichergehen will, sollte seine Sonnenbrille daher beim Optiker kaufen. Der UV-Schutz hat übrigens nichts damit zu tun, wie dunkel die Gläser gefärbt sind. Eine Brille mit dunklen Gläsern, aber ohne ausreichenden UV-Schutz, bewirkt genau das Gegenteil von dem, was sie eigentlich sollte: Die Pupille ist erweitert, und dadurch dringt sogar noch mehr UV-Licht ein als beim ungeschützten Auge.

21. Bekomme ich weniger schnell einen Sonnenbrand, wenn ich täglich Tomatensaft trinke?

Tomaten enthalten den Pflanzenfarbstoff Lycopin, ein Antioxidans, das nebenbei tatsächlich die Eigenschutzzeit der Haut ein wenig verlängert. Auch die "Sonnen"-Kapseln, die man als Nahrungsergänzung in der Drogerie kaufen kann, enthalten meist Lycopin und Betacarotin. "Aber eine Alternative zur Sonnencreme ist das ganz sicher nicht", sagt Prof. Jürgen Lademann. Gut für die Haut sind Lycopin und andere Antioxidanzien aber trotzdem: "Wir haben in einer Studie den Antioxidanzienspiegel unter der Haut gemessen. Menschen, die gut damit versorgt waren, sahen erheblich jünger aus und hatten eine glattere Haut als gleichaltrige mit vergleichsweise niedrigen Werten." Und die Hauptquelle von Antioxidanzien ist nach wie vor eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse - es müssen nicht nur Tomaten sein.

22. Gibt es so etwas wie eine "gesunde Bräune"?

"Nein. Bräune ist nicht gesund, sondern immer ein Zeichen dafür, dass die Hautzellen ihr Abwehrprogramm gestartet haben: Sie schütten Melanin aus, das den Zellkern schützt", sagt Dr. Beate Volkmer. (Mit zunehmendem Alter tun sie das übrigens immer weniger gleichmäßig - das ist die Ursache von so genannten "Altersflecken".) Richtiger wäre also der Ausdruck "gesunde Blässe". Falls man trotzdem auf eine wirklich gesunde Bräune nicht verzichten will: Selbstbräuner nehmen.

23. Jetzt möchte ich aber auch mal etwas Positives über die Sonne hören.

Okay: Sonne sorgt für gute Laune, fördert die Lebensfreude, aktiviert die Atmung, den Stoffwechsel und stimuliert - in Maßen genossen - die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen. Außerdem bildet unter Einfluss von UVB der Körper Vitamin D, wichtig für Knochenbau, Muskulatur und das gesamte Immunsystem. Und dafür muss man sich zum Glück nicht stundenlang in glühender Hitze aalen, sondern darf die Sonne ganz entspannt genießen: im Schatten und mit Hut.

Gib' mir Sonne - Rosenstolz, 2008 Wann kommt die Sonne? Kann es den sein, dass mir gar nichts mehr gelingt Wann kommt die Sonne? Kann es denn sein, dass ich tief im Schnee versink

Sonnenschutz-Produkte: Gut geschützt in die Sonne

Schutz für alle Fälle Z. B.: "Light Feeling Transparentes Spray LSF 30" von Nivea Sun (transparent und sehr leicht); "Sport Multi Protection Water + Sweat Resist Express Mist SPF 15" von Lancaster (Spray für Sportler, zieht auch in nasse Haut ein); "Sonnenspray SPF 30" von Eau Thermale Avène; "Protectyl Végétal Feuchtigkeitsspendendes Sonnenschutz- Spray 3in1 LSF 30" von Yves Rocher; "Voile de Monoï Tan Enhancer LSF 10" von Dior (soll gleichmäßige Bräune fördern); "Sun Sonnen-Fluid LSF 20" von Annemarie Börlind

Anti-Age-Sonnenschutz Z. B.: "Solar Expertise Sensitive Anti-Age Gesichts- Creme Empfindliche Haut LSF 50" von L'Oréal Paris; "Golden Beauty Defense LSF 50" von Helena Rubinstein

Sonnenschutz bei Sonnenallergie Z. B.: "Anthelios XL Spray SPF 50+" von La Roche-Posay; "Sonnen Allergie Schutz Sun Creme-Gel LSF 25" von Eucerin; "Capital Soleil Sonnenschutz-Gel-Creme Gesicht 50+" von Vichy

Mit Infrarot-Schutz Z. B.: "Sonnenschutz-Fluid Schutz und Regeneration LSF 20" von Ladival

Naturkosmetik, ohne chemische Filter Z. B.: "Sun Neutral Sonnenmilch LSF 20" von Lavera

Après-Sonne Z. B.: "After Sun Rescue Balm with Aloe" von Clinique Sun; "After Sun Bénéfice Soleil" von Payot

Nahrungsergänzung Z. B.: "Sonne" von Oenobiol

Foto: Getty Images

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