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Die besten Tipps für sensible Haut

Hilfe, meine Haut spielt verrückt. Aber warum? Vielleicht ist die neue Creme nur zu fett, oder Sie benutzen zu viel davon. Oder reagieren Sie auf einen der Inhaltsstoffe empfindlich oder allergisch? Gehen Sie mit uns auf Spurensuche! Tipps für sensible Haut.

Zu viel Pflege?

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Um Mund, Nase, vielleicht sogar Augen breiten sich Pickelchen beetartig aus? Sie verblassen zwar, blühen aber an stressigen Tagen wieder hochrot auf? Dann ist vermutlich Ihre Tagescreme zu üppig. Damit der Teint weder spannt noch glänzt, braucht er die richtige Menge an Feuchtigkeit und Fett. Der Haken ist nur: Der Bedarf ändert sich. So braucht die Haut im Winter mehr als im Sommer, in turbulenten Zeiten eher weniger als in ruhigen. Mit den Jahren steigt der Pflegeanspruch. Doch gerade bei besonders nährenden Rezepturen ist Zurückhaltung geboten. "Zu viel Fett in der Creme schafft einen guten Nährboden für Unreinheiten", sagt Prof. Dr. Wolfgang Gehring, Direktor der Hautklinik Karlsruhe. Kommen noch Mitesser begünstigende (komedogene) Inhaltsstoffe wie Erdnuss-, Sesam- oder Olivenöl dazu, sind Pickel quasi programmiert. Auch Wollwachs (Lanolin) sowie Wirkstoffe, die cremig machen (z. B. Cethylalkohol), oder auch einige Emulgatoren, die Fett und Wasser verbinden (z. B. PEG - Polyethylenglykol), können das Hautbild trüben. "Selbst wenn die Haut dann schuppt und kribbelt, cremen Sie keinesfalls nach. Das verschlimmert das Hautproblem nur", warnt die Hamburger Dermatologin Dr. Wiebke Petzold.

Was Sie tun können: Weniger ist jetzt mehr. "Besser, Sie lassen ein paar Tage nur lauwarmes Wasser an den Teint", rät Dr. Wiebke Petzold. Zur "Hautdiät" eignen sich auch Waschcreme oder Reinigungsmilch mit Rhassoul. Diese Mixturen mit marokkanischer Tonerde stimulieren die Selbstreinigungskräfte der Haut und enthalten keinerlei synthetische Saubermacher (Tenside), die die Haut auslaugen können. Wer doch ein Minimum an Pflege braucht, verwendet eine feuchtigkeitsreiche, aber fettarme Pflege. Ideal für überfütterte Teints sind Cremes, die beruhigendes Thermalwasser nach Bedarf in die Haut schleusen. Das geht mit speziellen "Wasserträgern", so genannten Hydrolipiden (Hydro = Wasser, Lipid = Fett). Weil sie im Aufbau den Hautzellwänden gleichen, werden sie besonders gut aufgenommen.

Produkte z. B.: Schonende Pflegeserien ohne PEG, Cethylakohol und synthetische Tenside: "Pur"-Serie von Logona, die "Neutral"-Serie von Lavera, die "Aloe Vera-Serie" von Santaverde. Mit Rhassoul: "Rhassoul Mineral Waschcreme" und " Rhassoul Clear Up Cleansing Milk" von Alva. Feuchtigkeitscreme mit Hydrolipiden: "Hydreane" von La Roche-Posay.

Extra-Tipp: Zu viel Fett, zu wenig? Die Pflege muss passen. Faustregel für den optimalen Fettgehalt: 15 Minuten nach dem Eincremen sollte die Creme eingezogen sein, und die Haut sollte auch drei bis vier Stunden nach dem Auftragen nicht spannen.

Zu wenig Fett?

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Sie würden Ihre Haut am liebsten wie eine Schlange einfach abstreifen, weil sie juckt, spannt, knittert und scheckig aussieht? Lippen und Handflächen reißen ein? Dies könnte daran liegen, dass Sie zu stark wasserhaltige, fettarme Cremes benutzen oder die Haut zu viel reinigen. Feuchtigkeitscremes reichen im Sommer, wenn die Haut ohnehin öliger ist, in der Regel aus. Im Winter braucht die Haut aber mehr Fett, andernfalls verdunstet in trockener Kaltluft schnell zu viel Feuchtigkeit aus den Poren. Denselben Effekt hat häufiges Waschen mit heißem Wasser und aggressiven Reinigern. Beides zerstört auf Dauer die natürliche Barriereschicht, die Haut kann sich selbst nicht mehr schützen und wird schon bei Berührung rot.

Was Sie tun können: Goldrichtig für ausgelaugte Haut sind supermilde Waschlotionen und Duschöle mit Rückfettern, die der Haut die durch das Waschen verlorenen Lipide gleich wieder zuführen. Als Tagescreme eignen sich zum Beispiel Rezepturen mit Thermalwasser, die den "Rühr-mich-nicht-an-Teint" widerstandsfähiger machen, insbesondere in Kombination mit Omega-Fettsäuren. Bei Knitterfältchen achten Sie auf mindestens fünf Prozent Harnstoff (Urea) in der Creme - er glättet die Haut und macht sie im Nu wieder elastisch. Rissige Hände greifen am besten zu Handcremes mit Salz vom Toten Meer. Und nicht vergessen: bei Kälte eine Pflegestufe höher schalten!

Produkte z. B.: Reinigung, die nicht austrocknet: "Physiologische Reinigung"-Serie von La Roche-Posay, "pH5" Waschlotion und Duschöl von Eucerin, "ExtroDerm" Gesichtsreinigung und Creme-Duschöl von Dado Sens. Tagescremes mit Thermalwasser und Omega-Fettsäuren: "Tolérance extrême" von Avène (mit Färberdiestelöl), "Aquasource Biosensitive" von Biotherm, "Aqualia Thermal Mineral-Balsam" von Vichy. Pflege mit Harnstoff: "Urea Plus Gesichtscreme" von frei, "Körpermilch Nachtkerze + 10 % Urea" von Kneipp. Gegen rissige Hände: "Totes Meer Handcreme" von CMD.

Immer neue Produkte?

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Öffnen Sie womöglich jede Gratistube und wechseln auch sonst Ihre Pflegegewohnheiten ständig? Und jetzt schuppt die Haut, ist rot und schon stellenweise verdickt? "Klingt, als ob die Haut immer wieder mit bestimmten Reizstoffen in Berührung käme. Die Folge ist dann ein toxisches Kontakt-Ekzem", mutmaßt Dr. Wiebke Petzold. Meist sind es Farbstoffe, Emulgatoren und Schaummacher, die auf Dauer irritieren. Solche Hautveränderungen sehen einer allergischen Reaktion, bei der das Immunsystem beteiligt ist, oft täuschend ähnlich, sind aber nicht dasselbe.

Was Sie tun können: Am besten erst mal die Gesichts- und Körperpflege auf das Notwendigste beschränken und Basisprodukte ohne Blütenextrakte, Kräuterauszüge und ätherische Öle verwenden. Sind die Rötungen abgeklungen, punkten regenerierende Cremes und Lotionen zum Beispiel mit Omega-Fettsäuren, die die Schutzfunktionen stärken und die Fett-Feuchtigkeits-Balance stabilisieren. Kontakt- Ekzeme können auch insbesondere unter den Achseln auftreten, wo die Haut besonders empfindlich ist. Klassische Deodorants im eigentlichen Sinne wirken im Allgemeinen durch die desinfizierende Wirkung von Alkohol, Antitranspirants dagegen verengen (mittels Einsatz von Aluminiumsalzen) die Schweißdrüsen und vermindern so das Schwitzen an sich. Wer sehr empfindliche Haut hat, sollte duftneutrale, explizit hautschonende Antitranspirants ohne Alkohol bevorzugen. Es gibt auch einige wenige Produkte, die weder Aluminiumsalze noch Alkohol enthalten. Einige verzichten zudem auf Parabene als Konservierungsmittel, obwohl diese gut verträglich sind und auch vergleichsweise wenig Allergien auslösen. Ein vor Jahren befürchteter Zusammenhang zwischen der Verwendung von Parabenen und Erhöhung des Brustkrebsrisikos konnte nicht wissenschaftlich belegt werden. Bei akut gereizter Haut unter den Achseln gilt allerdings immer: besser gar kein Deo oder Antitranspirant benutzen, bis sich der Zustand gebessert hat.

Produkte z. B.: Basispflege ohne Blütenextrakte, Kräuterauszüge und ätherische Öle: "Neutral"-Serie von Lavera, "Flüssig Wasch- und Dusch-Emulsion" von Eubos. Zur sofortigen Beruhigung der Haut: "Beruhigungs-Serum" von Optolind. Regenerierende Tagespflege mit Omega-Fettsäuren: "Hautberuhigende Creme 12 % Omega" von Eucerin. Deos für sehr empfindliche Haut: "pH5 Deo Creme" von Eucerin, "Deo-Creme 24h für sehr empfindliche Haut" von Vichy. Ohne Alkohol und Aluminiumsalze: "Deo Roll-on" von Avène, "Balsam Deo für besonders empfindliche Haut" von Sebamed.

Zu viel Stress?

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Schuppen sich Kopfhaut, Augenbrauen, der Bereich zwischen Nase und Mund häufig gerade dann, wenn Sie sehr angespannt sind? Stress kann bestimmte Hautkrankheiten, für die eine genetische Anlage besteht, zum Ausbruch bringen oder verstärken. Dies gilt zum Beispiel für das so genannte seborrhoische Ekzem, das entstehen kann, wenn zu viel Hautfett produziert wird ("Seborrhö"). "Auslöser für die immer wiederkehrenden fettglänzenden Stellen mit rötlichbraunen, leicht entzündeten Partien sind Pilze oder Bakterien", sagt Hautärztin Dr. Wiebke Petzold. Das seborrhoische Ekzem kann sich überall dort bilden, wo viele Talgdrüsen sitzen, also im Gesicht, auf der Brust und auf dem Rücken.

Was Sie tun können: Wer die gestresste Haut jetzt auch noch nachfettet, verschlimmert das Problem. Bei dieser Form des Ekzems bessern nur Lotionen oder Gele vom Arzt mit pilztötender (antimykotischer) oder antibakterieller Wirkung den Hautzustand. Sind die Entzündungen abgeklungen, halten eine milde Reinigungsmilch mit leicht schälender Wirkung sowie Feuchtigkeitspflege mit hautidentischen Lipiden wie Linolsäure die Haut geschmeidig. Auch Pflege mit Mikrosilber ist hautberuhigend, denn das Silber wirkt entzündungshemmend, sanft antibakteriell und schont die empfindliche, gestresste Haut.

Produkte z. B.: Reinigungsmilch mit Milchsäure: "Mandel- Reinigungsmilch" von Weleda. Feuchtigkeitspflege mit hautidentischen Lipiden: "Pur Feuchtigkeitscreme" und "Pur Körperlotion" von Logona. Pflege mit Mikrosilber: "Mikrosilber Lotion" von Multilind, "Sensitiv Tagescreme" von Natuderm Botanics.

Empfindlich oder allergisch?

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Sind Ihre Lider seit der neuen Haarspülung entzündet? Oder bilden sich auf den Händen nach dem Eincremen rote Flecke? Vermutlich attackiert Ihr Immunsystem gerade einen der Inhaltsstoffe. Von 13 000 international erfassten kosmetischen Zutaten lösen etwa 3000 immer wieder Kontaktallergien aus. Die Haut juckt und sticht dann, rötet sich, schwillt an und bildet Bläschen.

Was Sie tun können: Ob die neue Haarspülung oder die Probepackung Handcreme die Haut nur gereizt oder tatsächlich eine allergische Reaktion ausgelöst hat, können Hautärzte ermitteln. Bei dem so genannten Epikutantest (epikutan = auf der Haut) werden verdächtige Substanzen wie Duft- und Konservierungsstoffe unter kleinen Pflastern auf dem Rücken aufgetragen - wenn das Immunsystem einen der Wirkstoffe bereits früher einmal als Allergen eingestuft hat, schlägt die Haut unter dem Testpflaster Alarm und wird rot. "Hat das Immunsystem einmal einen Stoff als gefährlich und bekämpfenswert eingestuft, tut es das ein Leben lang. Wer reagiert, muss deshalb alle Produkte, die das persönliche Allergen enthalten, zukünftig meiden", erklärt Prof. Axel Schnuch, Leiter des Informationsbundes Dermatologischer Kliniken (IVDK) an der Uni-Hautklinik Göttingen. Bei Cremes & Co helfen dabei Allergiepass und die Inhaltsangabe (INCI-Liste) auf der Verpackung. Wer wissen will, ob die konservierungsmittelhaltige Wandfarbe oder das Putzmittel ebenfalls sicher sind, sollte sich über die Hotline (Nummer auf dem Etikett) beim Hersteller erkundigen. Als erste Hilfe für die entgleiste Haut verordnen Dermatologen häufig eine leichte Cortisonsalbe. Bis sich die Haut nach etwa zwei Wochen vollständig regeneriert hat, sind reizarme Pflegeprodukte für empfindliche Haut mit sehr wenigen Zutaten und beruhigenden Wirkstoffen ideal. Neben altbewährten Hautberuhigern wie Allantoin oder Bisabolol wirkt beispielsweise Betulin, ein Stoff, der aus der Birkenrinde gewonnen wird, anti-entzündlich und fördert die Wundheilung. Zudem ist es ein natürlicher Emulgator, das heißt, auf den Zusatz von künstlichen Emulgatoren kann verzichtet werden. Ganz neu sind auch Pflegegele, die - nach dem Prinzip des embryoschützenden Fruchtwassers - mit Hyaluronsäure und Meersalz als Wirkstoffen auskommen.

Produkte z. B.: Reinigung für allergiegefährdete Haut mit wenigen Inhaltsstoffen: "Re-Balance Beruhigende Reinigungscreme" von Eucerin. Pflege mit Anti-Irritationskomplex aus Bisabolol, Panthenol, Allantoin: "Calming Sensitive Day Cream" von Babor. Mit beruhigendem Baumwoll- und Süßholzwurzelextrakt: "Ideal Douceur Sérum de coton" von Carita, "Creme Ultra Confort" von L'Occitane. Mit hautschutzstärkendem Pflanzenkomplex: "Comfort on call allergy tested relief cream" von Clinique. Mit Hyaluronsäure und Meersalz, nach Vorbild des Fruchtwassers: "Amniosan Gel". Mit Betulin und Jojobaöl: "Creme pur" von Imlan.

Sind Duftstoffe gefährlich?

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Duftstoffmixe sind nach Nickel der zweithäufigste Auslöser von Kontaktallergien. Seit 2005 müssen daher 26 verschiedene Duftstoffe deklariert werden, sofern sie in Kosmetika in einer höheren Konzentration als 0,001 Prozent vorkommen. Duftstoff ist allerdings nicht gleich Duftstoff - einige machen nämlich nur in seltenen Fällen Probleme, bei anderen ist dagegen Vorsicht geboten. "Ich halte einige Duftstoffe für sehr problematisch, da sie überproportional häufig Allergien auslösen. Vor allem sind dies: Isoeugenol, Zimtaldehyd, Eichenmoos und Baummoos", sagt Allergiespezialist Prof. Axel Schnuch. Besonders Menschen, die bereits unter anderen Kontaktallergien leiden, haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, auch auf diese Stoffe zu reagieren - und sollten daher vor dem Kauf eines Parfüms oder einer duftenden Bodylotion unbedingt auf die Inhaltsstoffe schauen.

Die weitaus häufiger verwendeten künstlichen Maiglöckchennoten (Lyral und Hydroxycitronellal) sowie der hyazinthartige "Cinnamyl Alcohol" sind bereits deutlich weniger allergen, müssen aber bei plötzlich auftretenden Irritationen ebenfalls als Auslöser in Betracht gezogen werden. Andere Duftstoffe, die Sie in der Deklaration finden, bergen ein vergleichsweise geringes Risiko, eine Allergie auszulösen.

Tipp: Die Info-Broschüre "Produkte ohne Duftstoffe" listet 300 duftstofffreie Kosmetikprodukte, Wasch- und Putzmittel auf. Sie können sie für 1,10 Euro in Briefmarken bekommen: Europäisches Verbraucherzentrum Kiel, Stichwort "Produkte ohne Duft ", Postfach 2025, 24019 Kiel.

Fotos: Mia Holm, Fotolia<br/><br/>Text: Ulrike Kleiner Produktion: Sarah Harms

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