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Billigflieger: Darf's ein bisschen weniger sein?

Für 29 Euro nach Paris oder Barcelona? Billigflieger halten nicht immer, was ihre Werbung verspricht. Ein Preisvergleich lohnt sich in jedem Fall.

Billigflieger sind besser als ihr Ruf: Zwar wird den Airlines manchmal zurecht vorgeworfen, eine undurchsichtige Preispolitik zu betreiben. Doch die Einteilung der Fluggesellschaften in "gute teure" und "böse billige" funktioniert nur bedingt. Weder die Verbraucherzentrale Hamburg ("mit Billigfliegern haben wir wenig Probleme") noch die Schlichtungsstelle Mobilität in Berlin kann bestätigen, dass sich Billigflieger-Kunden häufiger beschweren als andere. "Wir haben sehr viele Anfragen, die Airlines betreffen. Einen direkten Unterschied zwischen herkömmlichen und Billig-Airlines können wir jedoch nicht feststellen", so Ute Buchen von der Schlichtungsstelle Mobilität. Einzige Ausnahme: Die Billig-Airlines seien bekannt dafür, dass sie sich gern um Ausgleichszahlungen drücken, wenn ein Flug gestrichen wurde. Viele versuchten, nur den Flugpreis zurückzuerstatten.

Der Preisvergleich zeigt: Billigflieger sind nicht immer billig

Nach dem Willen der EU darf seit Ende 2008 nur noch der zu zahlende Endpreis inklusive Steuern und Gebühren ausgewiesen werden. Lockvogelangebote mit 0- oder 1-Euro-Tickets gehören also der Vergangenheit an. Trotzdem schlagen die Airlines gerne noch als "Service-Charge" getarnte Gebühren auf den Flugpreis oben drauf. Vor allem bei Ryanair ist Vorsicht geboten: Die irische Fluglinie ist berüchtigt für ihre versteckten Gepäck- und Bearbeitungsgebühren. Und auch, wenn die Werbung es in dicken Lettern verspricht: Die wenigsten fliegen für 29 Euro von einer europäischen Metropole zur nächsten. Denn die begehrten 29-Euro-Tickets sind rar gesät - unter hunderten Angeboten findet man nur vereinzelt das beworbene Ticket. Und es ist schier unmöglich, auch noch einen entsprechend günstigen Rückflug zu ergattern - die Preisangaben der Billigflieger beziehen sich schließlich immer nur auf das One-Way-Ticket. Aber auch wer schließlich 80 Euro für die Strecke Hamburg-Barcelona bezahlt - für eine Strecke von rund 1000 Kilometern ist das unschlagbar günstig.

Unbestritten ist auch, dass kein Transportmittel das Klima so stark belastet wie das Fliegen. Dies gilt besonders für Kurzstrecken. Wer also Wert auf ein gutes ökologisches Gewissen legt, sollte so oft wie möglich darauf verzichten.

So fliegen Sie am günstigsten:

  • Wer zu einem bestimmten Termin fliegen will oder muss, sollte möglichst früh buchen. Die billigsten Sitzplätze sind immer kontingentiert (nur rund 10 Prozent gehen als echte Schnäppchen weg).
  • Wer in seiner Urlaubsplanung flexibel ist, sollte sich die Newsletter der Airlines abonnieren. Damit werden Sie als erste über sehr kurzfristige Aktionen ("Eintagsfliegenaktion" bei Condor, "Happy HLX Hours", etc.) informiert und können schnell zuschlagen. Auch die Newsletter der Airline-übergreifenden Websites wie www.megaflieger.de oder www.billigflieger.de machen auf Sonderaktionen aufmerksam.
  • Achten Sie darauf, welcher Airport angeflogen wird. Manche Airlines nutzen die kleinen, günstigeren Flughäfen in der Nähe der ausgewiesenen Destinationen, so dass man - in Ausnahmefällen - mit mehr als 100 Kilometern Anreise vom Flughafen zum endgültigen Ziel rechnen muss. (Vorsicht ist vor allem bei "Ryanair" geboten: Der von der irischen Airline angeflogene Flughafen "Hahn-Frankfurt" ist 127 km von Frankfurt entfernt, etc.).
  • Es kann sich lohnen, auch Flughäfen in der Nähe der eigenen Stadt mit in die Suche einzubeziehen. So fliegen zum Beispiel Bremer oder Hamburger Urlauber besonders günstig ab Hannover nach Sardinien.
  • Buchen Sie Billigflüge immer im Internet. Wer zum Telefon greift oder ins Reisebüro geht, muss mit einer zusätzlichen Buchungsgebühr rechnen.
  • Wer nicht auf die Nase fallen will, sollte sich - wie bei anderen Airlines auch - immer die Bestimmungen zu Gepäck und Co. durchlesen.
Text: Susanne ArndtFoto: Fotolia

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