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Porträt Prinz Philip

Prinz Philip, der Herzog von Edinburgh, war jahrelang der treue Begleiter an der Seite von Königin Elizabeth II. 2021 verstarb er im Alter von fast 100 Jahren.

Steckbrief

  • Vorname Philip
  • Name Mountbatten
  • Titel Duke of Edinburgh
  • geboren 10.06.1921, Mon Repos, Korfu / Griechenland
  • gestorben 09.04.2021, Schloss Windsor, Windsor / England
  • Jahre 99
  • Partner Queen Elizabeth II. (verheiratet)
  • Kinder Charles (*1948) Prinzessin Anne (*1950) Prinz Andrew (*1960) Prinz Edward (*1964)

Biografie von Prinz Philip

Prinz Philip von Griechenland und Dänemark wurde am 10.06.1921 auf dem Esstisch in Mon Repos, einer Villa auf der griechischen Insel Korfu, geboren und war der einzige Sohn und das fünfte und letzte Kind von Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark und Prinzessin Alice von Battenberg. Seine Familie wurde aus dem Land vertrieben, als er achtzehn Monate alt war.

Schwierige Kindheit

Die Kindheit des späteren Prinzen soll nicht immer leicht gewesen sein. Die Flucht ins Exil, kurz darauf die Trennung seiner Eltern und eine psychische Erkrankung seiner Mutter Alice prägten die jungen Jahre des Prinzen. Mutter Alice litt höchstwahrscheinlich unter einer Schizophrenie und wurde deshalb in mehrere Krankenhäuser eingewiesen. Schon früh wechselte er von Internat zu Internat, unter anderem in Frankreich und Deutschland, bis ihn seine Großmutter in England bei sich aufnahm.

Kennenlernen der zukünftigen Königin

Nach seiner schulischen Ausbildung trat er 1939 im Alter von 18 Jahren in die Royal Navy ein. Philip war in seiner Jugend bekannt als Frauenschwarm. Im Juli 1939 begann er einen Briefwechsel mit der damals 13-jährigen Prinzessin Elizabeth, der älteren Tochter und Erbin von König Georg VI. Zum ersten Mal getroffen haben sich die beiden 1934. 1946 hielt der Prinz von Griechenland und Dänemark heimlich um die Hand der künftigen Königin an.

Nach der Hochzeitsfeier im November 1947 und den Flitterwochen gab es Diskussionen über die Frage, wie das königliche Haus nun heißen soll. "Mountbatten", die englische Variante des Mädchennamens der Mutter von Prinz Philip ("Battenberg") – den er selbst annahm, nachdem er 1947 vor der Hochzeit britischer Staatsbürger wurde – , oder den Namen "Windsor", in Tradition des britischen Königshauses? Wie wir heute wissen, blieb es bei Windsor und Philip konnte sich den Kommentar "Ich bin nichts weiter als eine verfluchte Amöbe. Ich bin der einzige Mann im Land, der seinen eigenen Kindern keinen Namen geben darf" nicht verkneifen (Buch: "Portrait of a Marriage").

Die königliche Pflicht ruft

Als König Georg VI., Elizabeths Vater, Anfang der 1950er-Jahre schwer erkrankte, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die älteste Tochter mit nur 25 Jahren Königin werden würde. Von da an war Prinz Philip Queen Elizabeths "Consort", ihr treuer Begleiter. Während der Krönungszeremonie der Königin kniete Philip vor seiner Ehefrau und schwor, ihr "Lehnsmann bei Leib und Leben" zu sein.

Kann ein Prinz in Rente gehen?

Während er einen Großteil seiner Zeit damit verbrachte, die Pflichten seines Amtes zu erfüllen, engagierte sich Prinz Philip in einer Vielzahl von Unternehmungen. Von 1981 bis 1996 war er Präsident des World Wildlife Fund (WWF), dessen Mitbegründer er war, und sein "Duke of Edinburgh Award" ermöglichte es mehr als sechs Millionen jungen Erwachsenen, sich in den Bereichen Gemeindedienst, Führungsentwicklung und körperliche Fitness zu engagieren.
Im Jahr 2011, anlässlich seines 90. Geburtstags, verlieh ihm Queen Elizabeth II. den Titel und das Amt eines Lord High Admiral, dem nominellen Oberhaupt der Royal Navy. Dort meinte er scherzhaft, dass er sich bald dem Verfallsdatum nähere. Die Rente kam ihm aber noch nicht in den Sinn. Im Mai 2017 wurde bekannt gegeben, dass Philip, der mit mehr als 22.000 Einzelauftritten im Laufe seines Lebens einer der meistbeschäftigten Royals war, ab August keine öffentlichen Auftritte mehr wahrnehmen würde. Sein letzter Soloauftritt fand am 2. August 2017 statt.

Politische Unkorrektheit oder Kultstatus?

Die zahlreichen Reden und öffentlichen Auftritte schulten den Prinzen scheinbar nicht genug. Immer wieder geriet er durch politisch unkorrekte Kommentare ins Licht der Medien. Er hielt sich fast nie an das königliche Protokoll, was ihm in den vielen Jahren aber Kultstatus eingebracht hat. Jede:r Engländer:in, so heißt es, kennt mindestens eine bissige Anekdote des Herzogs von Edinburgh. Bei der Eröffnung der Olympischen Spiele 2012 in London beispielsweise bezeichnete er die Spiele als "Firlefanz" und sagte, dass es sich nicht um Sport, sondern nur um Zeremonien drehe. Bei der Schlusszeremonie fügte er dann hinzu, dass er nun wirklich endgültig genug von den Feiern habe (RP-Online). Humor hatte Prinz Philip auf jeden Fall!

Gerüchte um die königliche Liebe

Keine Ehe ist so öffentlich wie die eines Königshauses. Somit ist klar, dass sich über die Jahre einige Gerüchte über mögliche Affären des Herzogs angehäuft haben. Der Frauenschwarm soll laut britischer Presse immer flirtend von jungen, verheirateten Frauen umgeben gewesen sein. Bewiesen wurde aber nie etwas. Interessanterweise sprach Prinz Phillip ausführlich über das Thema Toleranz bei seiner Jubiläumsrede an die Königin. "Toleranz ist die wichtigste Voraussetzung für eine glückliche Ehe. Das denkt man vielleicht nicht, wenn es gut läuft, aber wenn es schwierig wird, ist sie absolut unerlässlich. Und glauben sie mir, die Queen ist reichlich mit Toleranz ausgestattet."
Auch wenn es wahrscheinlich für den Prinzen nicht immer leicht gewesen sein kann, fast 80 Jahre lang stand Philip treu an der Seite seiner Königin. Queen Elizabeth II., die sich meist mit privaten Äußerungen zurückhält, entgegnete in ihrer Rede zur goldenen Hochzeit, dass ihr Philip über die Jahre hinweg immense Stärke und Halt gegeben hat.

Gesundheit und Tod

Den vierfachen Familienvater plagten immer wieder gesundheitliche Probleme. 2021 musste er sich einer Herzoperation unterziehen, nicht lange danach verstarb Prinz Philip – nur zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag.

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