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Bondage Was ist das und wie geht's?

Bondage: Eine Männerhand fesselt zwei Frauenhände mit einem Band
© AlessandroBiascioli / Shutterstock
Erotisches Bondage ist eine Spielart des BDSM, bei der ein Part vom anderen gefesselt wird. Klingt spannend? Hier erfährst du mehr.

Was ist Bondage?

Wörtlich übersetzt bedeutet der englische Begriff Bondage unter anderem 

  • Knechtschaft,
  • Hörigkeit,
  • Unfreiheit,
  • Gebundenheit,
  • Zwang.

Als Sexpraktik zählt Bondage zu der bunten Blumenwiese BDSM, was wiederum eine Abkürzung für die Begriffe ist: 

  • Bondage & Discipline,
  • Dominance & Submission,
  • Sadism & Masochism.

Im Kern geht es bei Bondage generell um Macht – Dominanz und Unterwerfung, Kontrolle und Abhängigkeit, Herrschaft und Eigentum. Die Sexpartner inszenieren ein Rollenspiel, bei dem einer den devoten bzw. submissiven Part übernimmt und der andere den dominanten. Während beispielsweise beim Spanking dem unterwürfigen Part körperlicher Schmerz zugefügt wird, um dessen Lust zu steigern (Stichwort "Lustschmerz"), wird bei Bondage seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt, und zwar durch Fesseln.

Was das bringen soll? Ganz einfach: Bei dem oder der Gefesselten weckt die gespielte Zwangslage in der Regel instinktive Angst, die sich, da sie eng mit Aufregung verwandt ist, lustfördernd auswirkt. Der- oder diejenige Fesselnde wiederum erlebt einen Machtrausch, der für viele Menschen ebenfalls ein ziemlicher Anturner ist – und so haben im Normalfall beide etwas davon.

Bondage: Wer macht so etwas?

In einer hässlich dunkelgrauen Vorzeit galten Bondage und andere Spielarten des BDSM als pervers und darüber überhaupt nur zu reden war tabu. Mittlerweile und spätestens seit der Erfolgsreihe "Fifty Shades of Grey" von E. L. James sind die meisten Menschen offener und neugieriger für Fesselspiele. Zwar gibt es keine aussagekräftigen Daten, die uns verraten, wie verbreitet Bondage in den Schlafzimmern und Sexkämmerchen unserer Welt tatsächlich ist (in manchen Studien heißt es fünf, in anderen 25 und in wieder anderen mehr als 30 Prozent). Doch in Umfragen zu Sexfantasien landen BDSM-Praktiken und Machtspiele regelmäßig in den Top 5.

Grundsätzlich kann und sollte ruhig jeder, der mag und neugierig ist, mit Bondage experimentieren. Denn im Idealfall können solche Experimente ...

Im schlimmsten Fall findet man es doof und macht's nie wieder.

Bondage: Tipps für Einsteiger

Das Spektrum von Bondage-Spielarten reicht von Handgelenke mit Plüschhandschellen ans Bettgestell gefesselt werden bis Ganzkörperfesselung mit Ledergeschirr. Für den Anfang ist es sicherlich sinnvoll, die Bewegungseinschränkung in Grenzen zu halten sowie sanfte Toolsund Materialien zum Fesseln zu verwenden, die sich angenehm anfühlen. Macht das Spaß und Lust auf mehr, kann man die Intensität und Dramatik ja immer noch steigern.

In jedem Fall sollten beim Bondage wie bei allen BDSM-Praktiken ein paar Spielregeln beachtet werden, damit niemand zu Schaden kommt – schließlich gilt beim Sex wie in anderen Lebensbereichen: Safety first. Hier die wichtigsten Bondage-rules, wenn es um Sicherheit geht.

1. Vertrauen

Ob du's mit deinem Partner, einem Freund oder einem Profi tust, gegenseitiges Vertrauen ist beim Bondage unerlässlich – sonst kann nämlich anstelle von Lust aus Angst Panik werden und das sexuelle Erlebnis statt auf- und erregend im schlimmsten Fall traumatisch.

2. Klare Rollenverteilung

Grundsätzlich können die Rollen beim Bondage zwar nach Belieben gewechselt werden, doch für jeden einzelnen "Akt" muss klar sein, wer welchen Part übernimmt – Unklarheit kann nämlich leicht zu Missverständnissen, Streit oder Machtkämpfen führen. Die meisten Menschen haben eine Rolle, die sie mehr erregt als die andere. Sogenannte "Switcher" gehören laut Umfragen in BDSM-Kreisen eher zu der Minderheit (wobei es geschlechtsspezifische Unterschiede zu geben scheint, die die Sache wieder komplizierter machen ...).

3. Wünsche, No-Gos, Grenzen

Bevor es losgeht, solltet ihr euch auf jeden Fall über eure Grenzen und Vorlieben austauschen. Knebeln, ja oder nein? Fesseln festziehen oder lieber etwas lockerer lassen? In welcher Position lässt es sich lange genug ohne Krämpfe (in den falschen Körperteilen) aushalten? Wer gar keine Erfahrung hat, kann all das natürlich auch einmal testen, ehe es zur Sache geht.

4. Safeword

Verabredet ein Signalwort (z. B. "Honigbiene", "Wasserwaage", aber nicht unbedingt "Superkalifragilistikexpialigetisch"), das dem anderen zu verstehen gibt, er soll sofort aufhören und euer Spiel ist in diesem Moment vorbei oder unterbrochen. Da BDSM-Praktiken wie Bondage eigentlich nie ohne Rollenspiel auskommt, besteht bei normaler Kommunikation wie "lass das bitte" oder "das tut weh" die Gefahr, dass es der Sexpartner für Teil der Rolle hält und einfach weitermacht. Um diesem Risiko zu entgehen und nicht ständig nachfragen oder überlegen zu müssen, was echt ist und was gespielt – überlegt euch einfach ein Safeword. 

5. Notfall-Schere

Für den Fall, dass alle Stränge ausnahmsweise mal nicht reißen bzw. die Fesseln schnell gelöst werden müssen und der dominante Partner dazu mit bloßen Händen außerstande ist, sollte eine Schere griffbereit liegen – am besten natürlich so, dass sich niemand versehentlich daran verletzt, also z. B. auf der Kommode, in einer Nachttischschublade, auf der Fensterbank ... Wer Ketten oder Leder zum Fesseln verwendet, greift eben auf das zurück, was der Werkzeugkasten sonst noch so hergibt.

6. Tabuzone

Der Hals sollte beim Bondage entweder ganz frei bleiben oder vorsichtig in extra zu diesem Zweck hergestellte Halsbänder gekleidet sein (s. unten), da sonst Luft- oder Speiseröhre oder Wirbel verletzt werden könnten – außerdem geht es ja ums Fesseln, nicht ums Würgen! Beim Knebeln ist unbedingt darauf zu achten, dass der oder die Geknebelte gut durch die Nase atmen kann.

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Bondage: Die besten Tools

Bondage-Tools bekommst du in der Regel in gut sortierten Sexshops und natürlich online. Auch wenn du nur experimentieren möchtest und noch unsicher bist, ob Fesselspiele etwas für dich sind, ist es ratsam, solche Tools zu verwenden und nicht mit HDMI-Kabel, Wäscheleine und Paketschnüren zu improvisieren. Erstens würde das den Eindruck verfälschen, weil das Experiment damit sicherlich nicht so nice wird, wie es sein könnte. Zweitens ist es gefährlich! 

Hier ein paar beliebte und bewährte Bondage-Werkzeuge:

  • Handschellen (gepolstert mit Leder, Plüsch ...)
  • Satinbänder
  • Seile (Leder, Seide, Baumwolle, Nylon ...)
  • Hand- oder Fußfesseln
  • Hogtie (Fesselset für Hände und Füße)
  • Zwangsjacke
  • Riemen
  • Halsband
  • Harness/Geschirr
  • Knebel
  • Augenbinde

In Bondage-Sets für Einsteiger sind oft zudem Toys wie Flogger oder kleine Peitschen dabei – die kann der dominante Part in Absprache mit dem submissiven wunderbar als Ergänzung bei Rollen- oder Vorspiel einsetzen. 

Abgesehen von den eigentlichen Fessel-Tools passen zum erotischen Bondage natürlich auch sexy Lack- und Lederoutfits, heiße Dessous oder Korsetts – gerade am Anfang sicherlich kein Muss, aber für die Extra-Portion Erotik und ggfs. intensiveres Einfühlen in die Rolle auf jeden Fall hilfreich!

Du experimentierst gerne beim Sex? Vielleicht findest du bei uns ja Sexstellungen, die du bisher noch nicht kennst. Oder wolltest du schon immer wissen, wie Squirting funktioniert? Natürlich spricht auch nichts dagegen, sich beim guten, alten Blümchensex am wohlsten zu fühlen! 

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