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Promis über das Glück: Die schönsten Zitate

Promi-Zitate über Glück: Julianne Moore
© Andrew Toth / Freier Fotograf / Getty Images
Es wird schon ziemlich viel Unsinn geredet in der Welt der Superstars. Umso erstaunlicher, dass es manchmal Promis sind, die unserem Glück mit wenigen Worten auf die Sprünge helfen.

Es macht mich wahnsinnig und dumpf zugleich, täglich durch einen Sumpf von Star-Seichtigkeiten waten zu müssen: Aus jedem Kiosk, von jeder liegen gebliebenen Boulevardzeitung starren seltsam leer die Augen der überbesetzten Promi-Garde, von international bis lokal, vom Ministernchen bis zur Supernova, von glut- bis maximal kuhäugig. Dazu dumme Märchen, überflüssige Details und viele sinnlose Worte. Die große US-Komikerin Tina Fey nannte die kleine Paris Hilton mal ein Stück Scheiße und konnte nonchalant hinzufügen, dass sich dieses Dilemma inzwischen ja Gott sei Dank in Luft aufgelöst habe. Schön beobachtet, denn wen kümmern heute noch die lächerlichen Eskapaden der Hotelerbin?

"Man sollte niemals über ein Versagen jammern, weil es bereits geschehen, Vergangenheit ist. Die Chance liegt allein im neuen Versuch, im Neuanfang, jedes Mal wieder"   Jane Fonda

Früher - da gab es natürlich noch keine Massenmedien, die über Königshäuser, Container-Miezen oder Pop-Deppen kolportierten - durften Filmstars und Show-Größen so gut wie gar nichts über ihr Privatleben aussagen, es hätte nur ihren Rollen, ihrem Talent geschadet. Aber es gibt natürlich berühmte Menschen, siehe Tina Fey, die ganz großartige Dinge aussprechen, und es wäre furchtbar schade, wenn sie - wie damals in Hollywood - stumm bleiben müssten. Denn die Wahrheit ist: Die schönsten und besten Ratschläge, die ich in meinem Leben auch konsequent befolge, stammen von Kino- und sonstigen Stars. Ich habe Nietzsche und Sloterdijk gelesen. Ich weiß, was der Buddhismus von mir verlangen würde. Aber aus der Not, auch aus der Verzweiflung, holen mich überraschenderweise am ehesten Menschen, die ich nur oberflächlich von der Leinwand, aus Büchern oder Zeitschriften kenne. Und, ja, gelegentlich schöpfe ich ihre hilfreichen Lebensideen auch aus den einschlägigen Gazetten.

"Die Leute sollten sich mehr anstrengen, weniger dumm zu sein. Das kleidet sie am besten. . . "   Vivienne Westwood

Zitate fordern das Glück heraus

Jane Fonda beschrieb in einem Interview einmal sehr eindringlich, wie ihr nach einem langen Leben klar geworden sei, wie wichtig das Akzeptieren von eigenen Fehltritten ist. Man solle niemals über ein Versagen jammern, weil es bereits geschehen, Vergangenheit sei. Die Chance liege allein im neuen Versuch, im Neuanfang, jedes Mal wieder. Ich denke immer an Jane Fonda und ihren eigentlich einfachen Satz, wenn ich am Boden zerstört bin, wenn ich mich hasse für Wut, Streit und Peinlichkeiten. Und danach geht es mir besser. Ich sage mir: Okay, steh auf, war saublöd. Morgen machst du's besser.

Von Sarah Jessica Parker weiß ich, dass sie sich nicht die Haare kämmt. Hat sie wirklich mal behauptet.

Sicher hat sie einen irren Hairdresser, der alle paar Tage Kunst am Kopf ausprobiert, aber seit diesem Ausspruch bin ich beglückte Anhängerin der Schneller-Knoten-am-Morgen-Methode. Hätte ich den gleichen Tipp auch von einer Freundin angenommen? Eher nein, es braucht schon die Erlaubnis einer Stil-Ikone, um unanfechtbar lässig in den Tag zu starten. Ihrer Kollegin Julianne Moore, dieser so hinreißenden wie fantastischen Schauspielerin, könnte ich wegen durchaus tieferer Weisheiten um den Hals fallen. Es sind drei: 1. Die Ratschläge deiner Freundinnen spiegeln immer ihre eigenen Ängste wider. 2. Dass Ausgehen Spaß machen muss, ist eine gesellschaftlich verordnete Zwangsvorstellung. Und Weiheit Nummer 3: Menschen, die einem sympathisch sind, sollte man unbedingt ansprechen. Ich versichere Ihnen, alle drei Regeln haben mein Leben leichter, lässiger und erfüllter gemacht.

"Die Ratschläge deiner Freundinnen spiegeln immer ihre eigenen Ängste wider"   Julianne Moore

Vivienne Westwood hat mich dafür in meiner Leidenschaft für Bücher bestärkt. Die schrille Modeschöpferin, die ich sehr für ihre Unbeirrbarkeit und Lebenslust bewundere, ist ein leidenschaftlicher Shakespeare-Fan und hat sich vor langer Zeit geschworen, jeden Tag ein Buch in die Hand zu nehmen. Anstatt den Leuten zu empfehlen, ein Kleid von ihr zu kaufen, beschwört sie sie, sich in die Klassiker zu vergraben: "Die Leute sollten sich mehr anstrengen, weniger dumm zu sein. Das kleidet sie am besten. Das empfehlenswerteste Accessoire ist ein Buch, denn sexuelle Attraktivität ohne Bildung gibt es nicht." Wunderbar! In Westwoods Augen kann man barfuß gehen, auch ohne Unterwäsche, man kann in einer schäbigen, kaum möblierten Wohnung glücklich werden, muss niemals in teure Restaurants gehen - wenn man nur lesen kann.

Klar, es ist schon auffällig, die richtig guten Dinge kommen offensichtlich von älteren und demnach viel weiseren Frauen. Von denen, die über die Jahre erfahren haben, wie wenig Licht und Glück im totalen Mittelpunkt zu finden sind. Gerade die Größen, die sehr bewusst aus größter Distanz um das Zentrum der totalen Entblößung kreisen, sind es, die beglückende Weisheiten in sich tragen.

"Ein nicht unerheblicher Teil dessen, was man so Kunst nennt, ist doch faktisch Bullshit"   Hugh Grant

Warum kommen von mir keine Zitate über das Glück?

Warum höre ich so andächtig auf die Leitsätze solch ferner Menschen? Warum lasse ich mir von ihnen absegnen, was als Ahnung ohnehin schon lange in mir schlummert? Natürlich liebe ich die Kunst, die sie mir vorführen. Ich bewundere sie, ja beneide vermutlich ihren Glamour. Vor allem aber besticht mich, dass diese Menschen, denen ja etwas Realitätsfernes, Entrücktes anhaftet, auf zutiefst bodenständige und absolut schlüssige Prinzipien kommen. Da denke ich: Wer vom Olymp kommt und gleichzeitig so auf dem Teppich steht, der kann mir tatsächlich unverzichtbare Geheimnisse über das Leben verraten. Die können tröstlich, komisch und manchmal äußerst praktisch sein: Ich könnte vor Freude aufjaulen, wenn Hugh Grant mit britischem Charme anmerkt, ein nicht unerheblicher Teil dessen, "was man so Kunst nennt, ist doch faktisch Bullshit".

Seither streife ich deutlich vergnügter durch Galerien und Ausstellungen. Denn auch den smarten Engländer hält sein vernichtendes Urteil natürlich nicht davon ab, sich die Dinge, die ihm selbst gefallen und von deren Wert er überzeugt ist, bei sich zu Hause aufzuhängen. Eben hat er sich für viel Geld einen Gerhard Richter und einen Andreas Gursky gekauft und freut sich jeden Tag über deren Anblick.

Ich bin zutiefst gerührt, wenn Sylvester Stallone seine späte Scham über seinen einstigen jungmännlichen Größenwahn eingesteht und erklärt: "Ich habe nichts gegen Leute, die mir sagen, was für ein Müll das war. Es war Eitelkeit. Weißer Anzug. Mercedes mit Doppelbett und Mikrowelle. Ich bin verrückt geworden. Die Schuld habe ich zu tragen." Noch mal von vorn anfangen, ganz anders. Die Prioritäten verschieben. Nach menschlicher Würde fahnden: Die Kehrtwende von diesem so krawalligen und übergeschnappten Star zu einem nachdenklichen und offensichtlich sensiblen Menschen bewegt mich wirklich. Ich hatte nie einen Mercedes mit Bett drin, aber eitle, überspannte Ziele, von denen ich mich verabschiedet habe, durchaus.

"Nichts ist so sexy wie Lebensfreude"  Susan Sarandon

Wie viele Jahre habe ich mit meiner Schüchternheit gehadert, sie verflucht, mich kühner und mein Leben wilder gewünscht. Und wie tröstlich ist es da, wenn eine Meryl Streep ganz lapidar ihre Unsicherheiten seziert, es erlöst mich wie eine späte, aber offizielle Erlaubnis, so zu sein, wie ich bin. Wenn Jerry Hall nach missglückter Ehe mit Mick Jagger fast erleichtert seufzt, wie früh sie jetzt immer schlafen gehen würde. Oder wenn ich von Woody Allen höre, dass er am allerliebsten Bier im Sessel trinkt und Baseball guckt. Der große New Yorker Regisseur gibt genau diese zwei Dinge an, um sich optimal von der von ihm ausgemachten Sinnlosigkeit des Lebens abzulenken. Ich habe mich oft daran gehalten - in trüben Momenten des völligen Ausgelaugtseins: Wenn ich mich um zu viel gekümmert habe, wenn ich nutzlos abgehetzt war, wenn ich wieder mal alles richtig machen wollte. Was habe ich getan? Ein Glas Wein auf meinem winzigen Balkon getrunken und mich ohne großen Tiefsinn irrsinnig auf die nächste Staffel einer amerikanischen Serie gefreut.

Noch mehr Zitate von Promis und Sprüche für jede Lebenslage findet ihr in unserem Special: Sprüche.

Text: Ellen Kaufmann

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