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Liebe aus der Kartei

Liebe aus der Kartei
© Marek Vogel; Photocase.com
Internet-Dating ist nicht jedermanns Sache. Leute von Rang und Namen suchen ihr Liebesglück für viel Geld bei Partnervermittlungen. Zum Beispiel in Wolfratshausen, auf dem Sofa von Claudia Püschel-Knies. Seit 34 Jahren schöpft die Partnervermittlerin aus ihrer millionenschweren Kartei. Sagt sie.

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Claudia Püschel-Knies: Wie sieht's aus mit einem Glas Champagner?

BRIGITTE WOMAN: Nicht doch, ich bin im Dienst.

Claudia Püschel-Knies: Schön, dann fangen wir einfach an. Was wollen Sie denn so wissen?

BRIGITTE WOMAN: Aber in Ihrem Fall! Ist das nicht ganz schlechte Eigenwerbung, wenn Sie sich mal eben . . .

Claudia Püschel-Knies: . . . überhaupt nicht. Nur weil ich Partnervermittlung mit höchster Professionalität betreibe, darf mir doch schließlich auch das Glück begegnen wie jedem anderen Menschen. Im Übrigen habe ich dafür gesorgt, dass mein Ex-Mann eine neue Partnerin gefunden hat und wieder glücklich - sogar sehr glücklich - verheiratet ist.

BRIGITTE WOMAN: Mit anderen Worten, er hat Ihnen leidgetan?

Claudia Püschel-Knies: Nein, das nicht, aber er ist ein attraktiver Mann, ich kenne ihn gut und habe die Möglichkeiten, für ihn eine adäquate Partnerin zu finden. Warum sollte ich das dann nicht tun? Außerdem ist mein Beruf nach so langer Zeit noch immer meine Leidenschaft.

BRIGITTE WOMAN: Beispielsweise ob es stimmt, dass ausgerechnet Frau Püschel-Knies ihren jetzigen Partner beim Gassigehen kennen gelernt hat?

Claudia Püschel-Knies: Na ja, ich wollte mit meiner Hündin eine Ausbildung absolvieren, und da traf ich ihn. Das können Sie ruhig so schreiben. Aber dann bitte auch - damit ich hier nicht als leichtfertig gelte -, dass ich vorher 22 Jahre glücklich verheiratet war. "Für immer", dachte ich, weil ich glaubte, mit meinem Mann die große Liebe gefunden zu haben. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn verlassen könnte. Aber Sie wissen ja, dass es im Leben oft ganz anders kommt und man plötzlich feststellt, dass man sich auseinandergelebt hat.

Partnervermittlungen der Luxusklasse

BRIGITTE WOMAN: Eigentlich komisch, wenn man bedenkt, dass Sie ursprünglich mal Maschinenbau studiert haben. Kann man sagen, dass Sie stattdessen so eine Art Ingenieurin in Sachen Liebe geworden sind?

Claudia Püschel-Knies: Ja, kann man schon, warum denn nicht? Das klingt doch hübsch. Fast wie ein Kompliment.

BRIGITTE WOMAN: Und dass Sie heute eher an exklusiven Schicksalen herumschrauben?

Claudia Püschel-Knies: Die "Ingenieurin in Sachen Liebe" gefällt mir besser!

BRIGITTE WOMAN: Aber "exklusiv" stimmt schon, oder? Sie vermitteln seit 34 Jahren sozusagen die Elite aller Singles. Und das ab 12 000 Euro aufwärts.

Claudia Püschel-Knies: Absolut korrekt.

BRIGITTE WOMAN: Also Klasse statt Masse?

Claudia Püschel-Knies: Das haben Sie gut formuliert.

BRIGITTE WOMAN: Bis hin zu Nobelpreisträgern, Olympiasiegern und Präsidentensöhnen?

Claudia Püschel-Knies: Ja, solche Leute sind schon in meiner Kartei gewesen.

BRIGITTE WOMAN: Der Präsidentensohn hieß aber nicht zufällig George Bush?

Claudia Püschel-Knies: (lacht) Nein, der gerade nicht, aber alles andere stimmt.

BRIGITTE WOMAN: Sie ahnen meine nächste Frage? Ein, zwei Namen als Beweise wären an dieser Stelle ganz schön.

Claudia Püschel-Knies: Vergessen Sie's. Meine Kunden können sich bei mir genauso sicher fühlen wie bei ihren Ärzten und Anwälten. Ich nenne niemals Namen. Das hat schon Thomas Gottschalk versucht, damals, als er noch die "Late Night Show" moderiert hat. Er wollte mich einladen, allerdings nur unter der Bedingung, dass ich wenigstens etwas anklingen lasse. Aber so etwas mache ich nicht. Absolute Diskretion ist bei mir eine hundertprozentige Ehrensache.

BRIGITTE WOMAN: Aber jetzt mal ganz ehrlich. All die großzügigen Chefärzte und Vize-Manager in Ihren Anzeigen, die "parkettsicheren" jungen Frauen aus bestem Hause, mit strahlendem Lächeln, die halt auf Harvard oder Eton nicht fündig geworden sind - die klingen für mich nicht nach Singles, sondern nach Schimären. Nach Fiktion.

Claudia Püschel-Knies: Finden Sie?

BRIGITTE WOMAN: Finde ich. Aber hallo!

Claudia Püschel-Knies: Ich formuliere natürlich in ansprechender Form, aber mit absolut wahren Inhalten. Wenn ich sage: "Yachtbesitzer, hat in Harvard studiert" oder "kommt aus bekannter Unternehmerfamilie" oder "hat ein marktführendes Unternehmen aufgebaut", dann stimmt das auch. Ebenso wie die Körpergröße, die Haarfarbe und so weiter. Warum denken die Leute immer, es sei fabulös, wenn jemand Geld hat oder eine Wohnung in Kitzbühel oder wenn jemand an der Côte d'Azur lebt oder einen zweiten Wohnsitz in den USA hat? Klingt das zu toll, um wahr zu sein? Wissen Sie eigentlich, wie viele Menschen das alles haben?

BRIGITTE WOMAN: Nein. Ich kenne eher all die anderen.

Claudia Püschel-Knies: Es sind aber unglaublich viele, und die sind halt mein Publikum. Ich habe auch diese jungen Nachkömmlinge aus guten Familien. Natürlich sind die mit allem aufgewachsen, was man sich vorstellen kann. Natürlich sprechen die mehrere Sprachen. Und natürlich sind diese Leute auch musisch begabt. Und deshalb schreibe ich das dann auch.

BRIGITTE WOMAN: Also schön, reich und einsam. Und wenn sie nicht gestorben sind . . .

Claudia Püschel-Knies: Also wenn Sie, was ich Ihnen leider nicht ermöglichen kann, durch meine Kartei gehen würden - immerhin sind darin einige tausend Bilder -, dann könnten Sie sehen, dass es im Schnitt sehr attraktive Menschen sind.

BRIGITTE WOMAN: Kurzum, Sie machen nie aus Fröschen Prinzen und aus Heimchen Heldinnen?

Claudia Püschel-Knies: Ich will es mal so sagen: Wenn etwas nicht in den Anzeigen steht, dann gibt es das auch nicht. Allerdings lesen die meisten Leute die Texte nicht richtig - sie interpretieren vieles hinein, was so gar nicht da steht. Um es mal klar zu sagen: Steht in der Anzeige nicht drin, dass er oder sie sehr attraktiv ist, dann werden sie es auch nicht sein, trotz aller noch so tollen Attribute wie groß oder blond oder schlank.

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BRIGITTE WOMAN: Kommen wir noch mal auf die poetische Qualität Ihrer Anzeigen zu sprechen. Auf welche sind Sie denn besonders stolz?

Claudia Püschel-Knies: Ich habe einmal eine sehr erfolgreiche Anzeige für einen Mann geschaltet mit der Aussage. "Da ist noch ein Platz frei!"

BRIGITTE WOMAN: Ach, ein Araber?

Claudia Püschel-Knies: Nein, wie kommen Sie denn darauf?

BRIGITTE WOMAN: Das klingt so nach Harem . . .

Claudia Püschel-Knies: Es handelte sich um einen Gutsbesitzer mit einem Schloss, wo man im Park liegen und träumen durfte. Diesen Mann habe ich dann sofort verheiratet.

BRIGITTE WOMAN: Gratuliere. Und welche Anzeigen haben Ihnen die meisten Zuschriften gebracht?

Claudia Püschel-Knies: Die schlichtesten. Weil sich jeder angesprochen fühlt. Und darum mache ich das heute nicht mehr. Sie sagten vorhin, die Anzeigen klingen wie aus dem Märchen. Das ist auch so gewollt, weil es gewisse Leute abschrecken soll. Wenn ich beispielsweise schreibe: "Chefarzt sucht eine Frau, die er glücklich machen kann", dann steht am nächsten Tag das Telefon nicht mehr still. Weil lauter Frauen anrufen, die der Mann mit Sicherheit nicht sucht. Schreibe ich aber: "Chefarzt, promoviert da und da, Lehrstuhl da und dort, spricht fünf Sprachen, Hobby: Reisen nach Südafrika", dann sind es zwar nur wenige Anruferinnen, die aber dafür als potenzielle Partnerinnen für meinen Kunden infrage kommen.

BRIGITTE WOMAN: Haben Sie auch Härtefälle? Oder Ladenhüter? Sie haben mal gesagt, eine Frau mit Kleidergröße 42 sei praktisch nicht mehr vermittelbar.

Claudia Püschel-Knies: Vorsicht! 46! Ich habe 46 gesagt.

BRIGITTE WOMAN: Sorry, mein Fehler. Also 46.

Claudia Püschel-Knies: Schauen Sie, es geht doch im Wesentlichen nicht darum, ob schlank, ob dünn oder Top-Figur. Es geht um die persönliche Ausstrahlung. Es gibt üppige Frauen und kräftige Männer, die gern gut essen. Das hat aber nichts mit mangelnder Disziplin zu tun. Menschen, die sich nicht im Griff haben, zum Beispiel Kettenraucher oder Alkoholiker, sind nicht vermittelbar. Zu einer Beziehung gehört ja nicht nur, dass ich mich ausleben oder fallen lassen kann. In einer Beziehung stelle ich mich auf jemanden ein, nehme Rücksicht oder setze mich auch mal durch. Und dazu gehört in jedem Fall Disziplin! Wenn ich nicht in der Lage bin, an mir selbst Disziplin zu üben, solange ich allein bin, wie sollte ich es dann in einer Beziehung können?

BRIGITTE WOMAN: Vielleicht sollte man es damit auch nicht übertreiben. Schließlich behaupten Sie, dass zu stark geschminkte und gestylte Frauen nicht mehr gefragt sind.

Claudia Püschel-Knies: Sie waren es noch nie! Ich habe Top-Models als Kundinnen gehabt und habe sie heute noch, darunter echte Berühmtheiten, und konnte viele von ihnen verheiraten. Aber ich habe niemals mit ihren offiziellen, sondern nur mit ihren natürlichen Fotos gearbeitet. Welcher Mann will denn eine Frau, die drei Stunden für ihr Make-up braucht, bevor sie aus dem Haus geht?

BRIGITTE WOMAN: Ach, ist das nicht Standard?

Claudia Püschel-Knies: Nein, das ist vor allem eine Frage des Intellekts. Eine intelligente Frau mit vielen Interessen, die vielleicht zum Start in ihren aktiven Tag zum Joggen geht, wird sich nicht ausschließlich mit sich selbst vor dem Spiegel beschäftigen und mit der Frage, ob der Lidschatten jetzt himmelblau oder dunkelgrau sein muss.

BRIGITTE WOMAN: Stichwort Joggen: Stimmt es, dass alle Ihre Kunden immer sportliche Partner verlangen?

Claudia Püschel-Knies: Ja, das stimmt. Seit ich vor 34 Jahren angefangen habe, hat ein Umschwung in der Gesellschaft stattgefunden. Ich hatte früher eine umfangreiche gut sortierte Bar, und des Öfteren saßen dickbäuchige Banker mit Zigarre auf der Couch. Das ist vorbei. Die Gesellschaft hat sich kolossal verändert. Übrigens auch in ihrem Anspruch an Beziehungen.

BRIGITTE WOMAN: Inwiefern?

Claudia Püschel-Knies: Beispielsweise wird heute mehr über Sexualität gesprochen. Und zwar bei den Frauen.

BRIGITTE WOMAN: Oh, ich bin ganz Ohr!

Claudia Püschel-Knies: Die Frauen sprechen immer öfter von ihrer Sinnlichkeit und Leidenschaft, und sie wollen einen Mann, mit dem sie dies leben können. Das war früher überhaupt kein Thema. Heute suchen die Frauen einen Mann, der sie von vornherein sexuell anspricht. Und das ist neu! Das ist sooo neu, dass selbst kluge Frauen zu mir sagen, dass sie es sonst gar nicht erst probieren wollen.

BRIGITTE WOMAN: Ich nehme an, das macht Ihren Job nicht unbedingt leichter. Woher wollen Sie denn bitte wissen, wie welcher Herr - oder meinetwegen welcher Schlossherr - im Bett ist?

Claudia Püschel-Knies: Das kann ich nicht wissen. Aber ich meine, dafür ein Gespür zu haben.

BRIGITTE WOMAN: Und was sagen Sie dem Mann vor einem solchen Bewerbungsgespräch?

Claudia Püschel-Knies: Ich sage ihm: "Sie müssen wissen, dass Sie einer Frau begegnen, der Sexualität sehr wichtig ist."

BRIGITTE WOMAN: Und dann? Schreien neun von zehn Männern Hurra?

Claudia Püschel-Knies: Nein, das gerade nicht. Das ist ja nur eine Facette aller anderen Ansprüche.

BRIGITTE WOMAN: Das erinnert ein wenig an Darwins natürliche Zuchtwahl. Aber wenn wir schon dabei sind: Welcher ist denn der größte Wettbewerbsvorteil bei Männern? Geld, Humor oder Hintern?

Claudia Püschel-Knies: Humor! Denn die wichtigste Voraussetzung dafür ist der Intellekt. Sonst wird es einfach vulgär - wussten Sie das nicht?

BRIGITTE WOMAN: Geben Sie auch konkrete Hilfestellung, also Nachhilfe in Sachen Flirt?

Claudia Püschel-Knies: Ja, sicherlich. Wenn ein Mann beispielsweise zu forsch ist, dann gemahne ich ihn, ihr etwas Zeit zu geben. Und das ist bei Männern, die gewohnt sind, schnelle Entscheidungen zu treffen, nicht immer ganz einfach. Frauen rate ich, sich ruhig mal rar zu machen.

BRIGITTE WOMAN: Verstehe. Und Fußball und Angeln sollte man besser nicht als Hobbys angeben . . .

Claudia Püschel-Knies: Nein, Segeln und Tennis sind sicher besser. Das kommt bei meinen Kunden auch häufiger vor.

BRIGITTE WOMAN: Oh, das kann ich beides. Allerdings spiele ich Tischtennis. Wäre ich trotzdem vermittelbar?

Claudia Püschel-Knies: Es sollte schon Tennis sein.

BRIGITTE WOMAN: Gut, mal angenommen, ich komme zu Ihnen und zahle 12 000 Euro für die Standardbehandlung - würde ich dafür von Ihnen eine, sagen wir mal, reiche Witwe mit Yacht vermittelt bekommen?

Claudia Püschel-Knies: Nein. Das würde ich nicht machen. Jedenfalls nicht, wenn die Betonung auf "reich" und "Yacht" liegt. Außerdem würde ich Ihnen nach einer solchen Äußerung sehr genau auf den Zahn fühlen.

BRIGITTE WOMAN: Schon gut. Ich wollte ja nur mal Stiftung Warentest spielen und prüfen, ob sich in Ihrer Kartei Hochstapler und Heiratsschwindler tummeln.

Claudia Püschel-Knies: Ich schwöre Ihnen, ich hatte noch nie einen. Glauben Sie wirklich, ich würde das nicht merken? Ich hatte aber sehr wohl schon Menschen, die in finanziell prekärer Situation waren und denen ich durch meine Vermittlung helfen konnte. Es gab da einen insolventen Konservenfabrikanten, der mit Aldi Probleme hatte und den ich mit der Erbin eines Metallveredlungsunternehmens zusammengebracht habe.

BRIGITTE WOMAN: Ach was. Das klingt aber sehr nach Topf und Deckel.

Claudia Püschel-Knies: Heute leitet der Mann das Unternehmen. Das ist doch okay, wo ist das Problem?

BRIGITTE WOMAN: Kein Problem. Es klingt nur zu schön, um wahr zu sein.

Claudia Püschel-Knies: Sie können mir ruhig glauben. Ich mache das jetzt schon 34 Jahre, und ich habe ein sehr feines Gespür dafür, wer zu wem passt.

BRIGITTE WOMAN: Man könnte auch sagen, Sie spielen Fräulein Fatima, sprich Schicksal. Und so gesehen auch Geburtshelferin.

Claudia Püschel-Knies: Ich möchte meine Arbeit lieber als eine ganz persönliche Herzensangelegenheit bezeichnen und mit der eines Diplomaten vergleichen. In früheren Zeiten war der Botschafter eines Landes nämlich nicht nur für die guten Beziehungen zwischen zwei Ländern zuständig, sondern auch für das Herzensglück des Souveräns und seiner Familie.

BRIGITTE WOMAN: Und Ihr Erfolgsrezept? Sie setzen bei potenziellen Partnern eher auf Gemeinsamkeiten und halten die Faszination der Gegensätze für eine Mär?

Claudia Püschel-Knies: Sowieso. Man mag Gegensätze eine Weile faszinierend finden. Über kurz oder lang stoßen sie sich immer ab. Aschenputtel und Prinz gibt es nur im Märchen. Oder als ganz seltene Ausnahme, Märchen werden ja auch manchmal wahr.

BRIGITTE WOMAN: Durch Sie und Ihren Karteikasten, nehme ich an . . .

Claudia Püschel-Knies: Zum Beispiel.

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BRIGITTE WOMAN: Was verbindet denn mehr: gleiche Herkunft oder gleiche Gehaltsklasse?

Claudia Püschel-Knies: Eine Mischung aus beidem. Man sollte sich in jeder Hinsicht ergänzen und nicht nur Nutznießer des Partners sein. Wenn eine Frau aus dem Osten kommt und einen reichen Mann aus dem Westen heiraten will, dann funktioniert das sicher nicht auf Dauer.

BRIGITTE WOMAN: Wie, die Mauer in Kopf, Herz und Portemonnaie?

Claudia Püschel-Knies: Sagen wir es mal so: Menschen mit östlicher und westlicher Prägung passen nicht wirklich gut zusammen. Nach meiner Erfahrung jedenfalls.

BRIGITTE WOMAN: Damit weiß man schon mal, dass Maybrit Illner nicht bei Ihnen gewesen sein kann.

Claudia Püschel-Knies: Gut, sie hat es ja auch geschafft. Und beide sind ein absolut gleichwertiges Paar. Man bekommt übrigens nur das, was man selbst darstellt und bietet.

BRIGITTE WOMAN: Bei Ihnen?

Claudia Püschel-Knies: Ja, bei mir sicher auch. Aber das gilt ganz allgemein für das Leben.

BRIGITTE WOMAN: Und was ist mit dem Internet?

Claudia Püschel-Knies: Was soll damit sein?

BRIGITTE WOMAN: Ist die klassische Partnervermittlung nicht ein Auslaufmodell, bei all den Single-, Datingund sonstigen Internet-Portalen? Und wenn heute selbst die Volkshochschulen Kontakttraining anbieten?

Claudia Püschel-Knies: Das ist gut und schön, wenn Sie mal jemanden für eben suchen. Dann vielleicht. Aber was meinen Sie, was da gelogen wird. Bei mir können Sie auf meine Menschenkenntnis und Erfahrung vertrauen und darauf, dass man jemanden kennen lernt, der auch intakt ist. Diese Sicherheit haben Sie im Netz nicht.

BRIGITTE WOMAN: Dann macht man es halt öffentlich, wie im Fernsehen. Was ist mit "Der Bachelor" oder "Bauer sucht Frau". Gucken Sie so was?

Claudia Püschel-Knies: Schon. Es ist sehr unterhaltsam. Manchmal sogar ganz süß. Wobei ich Ihnen sagen muss, dass ich eine der ersten Sendungen dieser Art gemacht habe, als ich 40 war, sie hieß "Herz ist Trumpf".

BRIGITTE WOMAN: Nein!

Claudia Püschel-Knies: Doch. Sechs Sendungen. Für einen regionalen Münchener Sender.

BRIGITTE WOMAN: Noch eine letzte Frage: Ist Liebe eigentlich käuflich, und wäre das nicht ein guter Werbeslogan für Sie?

Claudia Püschel-Knies: Die Liebe an sich ist niemals käuflich, nur der Weg, sie zu finden, der ist es wohl manchmal.

Fotos: Marek Vogel; Photocase.com Text: Jan Jepsen

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