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Burnout Ursachen, Symptome, Behandlungswege

Burnout. Traurige Frau am Fenster
© Maridav / Shutterstock
Bei einem Burnout fühlen sich Betroffene sowohl körperlich als auch seelisch zutiefst erschöpft. Wir haben mit dem Experten Prof. Dr. Michael Stark darüber gesprochen, wie das Syndrom entsteht und was hilft.

Hinweis: Dieser Artikel wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und ärztlich überprüft.

Was ist ein Burnout?

Bei einem Burnout (auch: Burn-out oder Burnout-Syndrom) fühlt man sich seelisch, körperlich und emotional vollkommen ausgebrannt. Betroffenen fehlt dadurch oft die Energie, die sie im Job und im Privatleben bräuchten. Anders als oft angenommen entsteht ein Burnout aber nicht nur durch einen stressigen Job – die Ursachen für das Phänomen sind vielfältig. 

Je früher ein Burnout erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Bleibt es unbehandelt, kann irgendwann schon normaler Arbeitsstress als extreme Belastung wahrgenommen werden, was bis zur dauerhaften Arbeitsunfähigkeit führen kann. Schlimmstenfalls kommt es durch ein Burnout zu Suizidgedanken.

Burnout: Krankheit oder Risikofaktor einer Depression?

Bisher ist der Begriff Burnout nicht als eigenständiges klinisches Krankheitsbild gelistet. Und die Expertenmeinungen dazu, ob ein Burnout tatsächlich eine Krankheit ist, gehen auseinander: Einige Fachleute vermuten, dass betroffene Patienten eigentlich an einer Depression leiden – und tatsächlich ähneln sich die Symptome für Burnout und Depression in vielen Punkten, aber nicht in allen. Die Grenze zwischen beidem ist eher verschwommen. Andere Experten halten Burnout dagegen für einen Faktor, der das Risiko diverser psychischer Erkrankungen generell erhöhen kann, wieder andere glauben, dass ein Burnout ein fortschreitender Prozess ist, der zu einer Erschöpfungsdepression führt.

Burnout oder Depression: Die Unterschiede

Anhand dieser Beschwerden lassen sich Burnout und Depression voneinander abgrenzen:

  • Burnout: Betroffene sind oft mit ihren Leistungen unzufrieden, haben das Gefühl, sie stehen neben sich und kommen sich verloren vor ("Depersonalisation"), eine mentale und körperliche Erschöpfung steht im Vordergrund. Auslösende Faktoren lassen sich oft klar erkennen und zuordnen, meist aus dem beruflichen Bereich. Bei einer Depression kommen diese Symptome eher nicht vor.
  • Depression: Patienten leiden unter sehr starkem Verlust des Selbstwertgefühls, was wiederum bei Burnout anfangs eher untypisch ist. Sorgenvolle Gedanken über vorausgenommene Katastrophen stehen im Vordergrund und lassen sich auch mit den besten Argumenten nicht mehr entkräften.

Warum werden die Begriffe so oft vermischt?

Es kann gut sein, dass Patienten die Diagnose "Burnout" eher akzeptieren können als die Diagnose "Depression". Denn oft wird davon ausgegangen, dass sich ein Burnout eher einstellt, weil man zuvor sehr viel geleistet hat – ob im Job oder privat. Bei einer Depression herrscht dagegen nach wie vor die weit verbreitete Meinung, dass sie sich auf persönliche Schwäche zurückführen lässt. Dem ist allerdings nicht so. Ob ein Burnout oder eine Depression vorliegt, lässt sich letztendlich nur durch eine genaue Analyse bei einem Therapeuten herausfinden.

Symptome bei einem Burnout

Burnout: Prof. Dr. Michael Stark
Prof. Dr. Michael Stark, Leiter des Psychotherapeutischen Zentrums zur Behandlung von Stresserkrankungen und Erschöpfung in Hamburg
© Ronald Goris

Die Symptome, die bei einem Burnout auftreten können, lassen sich grob in verschiedene Phasen aufteilen. Allerdings verläuft das Burnout-Syndrom bei jedem individuell – und nicht alle Beschwerden müssen bei allen Patienten auftreten. "Die ersten Beschwerden, die wahrgenommen werden, spielen sich meist auf der körperlichen Ebene ab: die sogenannten psychosomatischen Symptome", erklärt Prof. Dr. Michael Stark, Professor für Sozialpsychiatrie vom Psychotherapeutischen Zentrum zur Behandlung von Stresserkrankungen und Erschöpfung aus Hamburg. Dabei handelt es sich um Symptome, für die man zunächst keine organischen Ursachen finden kann.

Später kommen oft emotionale und psychische Anzeichen hinzu, auch die Leistungsfähigkeit kann betroffen sein. Das häufigste der Burnout-Symptome ist allerdings die extreme Erschöpfung.

Der deutsche Psychologe Prof. Matthias Burisch hat ein 7-Phasen-Modell entwickelt, in das sich typische Symptome des Burnouts einsortieren lassen. Folgende Phasen hat er für das Burnout-Syndrom festgelegt:

  • Phase 1 – Hoher Energieaufwand und Ehrgeiz: Der Betroffene hat das Gefühl, unentbehrlich zu sein – der eine aus Ehrgeiz, der andere aus Idealismus – und arbeitet deshalb viel. Eigene Bedürfnisse werden verdrängt, der Patient hat Schwierigkeiten, sich in der Freizeit zu erholen. Später kommen Symptome wie Schlafstörungen, Energiemangel und eine höhere Infektanfälligkeit hinzu. 
  • Phase 2 – Engagement nimmt ab, persönlicher Rückzug: Der Betroffene fängt an, Belohnungen für die harte Arbeit aus Phase 1 zu erwarten und ist extrem enttäuscht und frustriert, wenn sie ausbleiben. Daraufhin fühlt er sich nicht mehr genug wertgeschätzt, fährt sein Engagement zurück, ist ungeduldig mit anderen Menschen und distanziert sich von arbeitsbedingten Kontakten. Mitgefühl ("Empathie") weicht emotionaler Kälte und Zynismus – besonders in pflegenden Berufen. Die persönliche Freizeit und die Erfüllung seiner Bedürfnisse stehen für den Patienten im Fokus.
  • Phase 3 – Depressionen, Ängste, Schuldzuweisungen: Der Frust aus Phase 2 wirkt sich auch auf die Emotionen des Betroffenen aus. Der Patient erkennt, dass sich die Realität nicht seiner Vorstellung anpasst. Dafür sucht er die Schuld entweder in seinem Umfeld, was zu einem aggressiven Verhalten führen kann – zum Beispiel in Form von Reizbarkeit, Intoleranz oder Ungeduld bis hin zu Zorn. Oder der Betroffene meint die Ursache bei sich selbst zu sehen, was eine depressive Verstimmung auslösen kann. Diese äußert sich unter anderem durch Niedergeschlagenheit, Hilflosigkeit, Antriebslosigkeit sowie ein abnehmendes Selbstbewusstsein. Prof. Dr. Stark sagt dazu: "Starke Stimmungsschwankungen führen dann zu häufigen depressiven Verstimmungen bis hin zu Pessimismus, Fatalismus und einem Gefühl von innerer Leere."
  • Phase 4 – Leistungsfähigkeit schwindet, Abbau: Die hohe emotionale Belastung und die fehlende Motivation sorgen für mehr Fehler und Konzentrationsstörungen im Job. Kreativität und Entscheidungsfähigkeit lassen nach, komplexe Aufgaben sind kaum zu lösen, gegen gewünschte Veränderungen reagiert der Betroffene mit Widerstand. Das führt zu schlechten Leistungen, vergessenen Terminen und Ähnlichem, der Energielevel ist gering.
  • Phase 5 – Desinteresse und Verflachung: Beim Betroffenen stellt sich Gleichgültigkeit allem und jedem gegenüber ein. Die fehlende Energie sorgt dafür, dass auch Hobbys und soziale Kontakte aufgegeben werden, der Patient zieht sich zurück.  
  • Phase 6 – Psychosomatische Reaktionen: Körperliche ("psychosomatische") Beschwerden können auch schon in der Anfangsphase des Burnouts auftreten, werden in dieser Phase aber noch einmal besonders deutlich. Zu den Symptomen der Psychosomatik zählen Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden, erhöhter Blutdruck, Gewichtszu- oder -abnahme durch verändertes Essverhalten und Muskelverspannungen. Prof. Dr. Stark: "Mit den unterschiedlichsten Schmerzen signalisiert der Körper seine Erschöpfung, zum Beispiel durch Muskelverspannungen, Kopfschmerzen und Rückenschmerzen."
  • Phase 7 – Verzweiflung: Aus der Hilflosigkeit wird Hoffnungslosigkeit. Der Patient wird schwer depressiv, hat das Gefühl, dass sein Leben sinnlos ist und leidet in vielen Fällen an Suizidgedanken. "Dieser Zustand beginnt einer mittelgradigen bis schweren Depression zu gleichen", bestätigt Prof. Dr. Stark.

Wer ist von Burnout betroffen?

Theoretisch kann jeder Mensch ein Burnout erleiden – zuerst wurde das Krankheitsbild in Heil- und Pflegeberufen beschrieben, zum Beispiel bei Krankenschwestern. Aber auch Personen, die ein Ehrenamt bekleiden, zählten zu den ersten dokumentierten Fällen. 

Ob es tatsächlich zum innerlichen Ausbrennen kommt, hängt unter anderem von der individuellen Belastbarkeit ab. Manche Menschen wirft schon ein vermeintlich harmloser Umstand oder vorübergehender Druck völlig aus der Bahn, andere meistern auch schwere Krisensituationen, ohne Gefahr zu laufen, an Burnout zu erkranken. Schwierig wird es, wenn sich solche Belastungen in kurzer Zeit häufen – auch die widerstandsfähigsten Menschen können dann schnell in einen Zustand der Erschöpfung geraten.

Ursachen und Risikofaktoren von Burnout

Ein Burnout kann sowohl durch innere als auch durch äußere Ursachen entstehen. Generell sind besonders zwei bestimmte Typen an Menschen gefährdet – ihnen gemein ist, dass ihnen Anerkennung durch andere sehr wichtig ist und sie Probleme damit haben, ihre eigenen Gefühle auszudrücken. Folgende Typen haben ein erhöhtes Risiko für ein Burn-out:

  • Sehr ehrgeizige Menschen, die bereit sind, viel zu investieren, um ein in ihren Augen idealistisches Ziel zu erreichen.
  • Eher passive, sensible Personen, die unter fehlendem Selbstbewusstsein leiden, sich nach Anerkennung sehnen und bereit sind, sich dafür anderen stärker anzupassen. 

Weitere innere Ursachen eines Burnouts

Auch folgende innere Faktoren erhöhen das Risiko für Burnout:

  • Unrealistische Ziele, die nur durch extremen Einsatz erreichbar sind oder Ziele, die von anderen gesetzt werden und nicht zu den eigenen Bedürfnissen passen
  • Hohe Erwartungen, was Belohnungen betrifft
  • Probleme "Nein" zu sagen und/oder Arbeit abzugeben
  • Zweifel an der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns
  • Probleme damit, Schwächen einzugestehen

Äußere Ursachen für ein Burnout

Oft geht der ersten Phase des Burnouts eine einschneidende Änderung im Leben des Betroffenen voraus. Das kann zum Beispiel ein plötzlicher Pflegefall in der Familie sein oder ein neuer Job. Aber es geht auch anders herum: Wer zum Beispiel Bewerbung für Bewerbung schreibt und nur Absagen bekommt oder bei der Beförderung übergangen wird, obwohl er extrem hart dafür gearbeitet hat, kann ebenfalls eher am Burnout-Syndrom erkranken. Folgende äußere Faktoren erhöhen das Risiko außerdem:

  • Gefühl von fehlender Anerkennung
  • Fehlende oder ungenügende Belohnungen
  • Kontrollmangel oder -verlust (empfundene)
  • Mangelnde Gerechtigkeit
  • Generelle Überlastung (im Job oder durch private Pflichten)
  • Fehlende soziale Kontakte und / oder Unterstützung
  • Bürokratische Hürden
  • Schwelende Konflikte, die nicht angesprochen / gelöst werden
Fallback-Bild

Diagnose: Wie erkennt der Arzt ein Burnout?

Halten unspezifische Beschwerden wie Schlafstörungen oder Erschöpfung an, suchen Betroffene in der Regel zunächst den Hausarzt auf. Dieser wird im ersten Schritt nach Symptomen und oft auch nach den persönlichen Lebensumständen fragen. Dabei erkundigt er sich zum Beispiel, ob der Patient in letzter Zeit mehr gearbeitet hat als sonst und/oder ob er Schwierigkeiten damit hat, in seiner Freizeit abzuschalten. Damit nähert sich der Arzt oft schon der Burnout-Diagnose an. Im nächsten Schritt sollten durch eine körperliche Untersuchung andere mögliche (auch chronische) Erkrankungen ausgeschlossen werden – für anhaltende Müdigkeit könnte zum Beispiel auch eine Schilddrüsenunterfunktion verantwortlich sein. 

Erhärtet sich der Verdacht auf Burnout, wird der Patient an einen Psychologen oder Psychotherapeuten verwiesen. Dieser kann anhand eines klinischen Interviews feststellen, ob tatsächlich ein Burnout vorliegt. Dafür gibt es verschiedene Tests, am häufigsten wird das sogenannte Maslach Burnout Inventory (MBI) verwendet. Darin enthalten sind 22 Fragen, die sich in erster Linie auf die Erschöpfung, die Depersonalisation und die eigene Leistungszufriedenheit des Betroffenen beziehen. Aber auch Prof. Burisch hat einen oft verwendeten Burnout-Test entwickelt.

Burnout: Welche Therapie hilft?

Da Burnout unbehandelt schlimmstenfalls zu Suizidgedanken führen kann, ist es wichtig, dass es so schnell wie möglich professionell behandelt wird. Anhand der Symptome und der Persönlichkeit des Patienten wird die Therapie individuell durchgeführt. Dabei kann zum Beispiel eine kognitive Verhaltenstherapie helfen, wie Prof. Dr. Stark erklärt: "Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass jedes Verhalten nach gleichen Prinzipien erlernt, aufrechterhalten und auch wieder verlernt werden kann. (...) Der Betroffene soll in die Lage versetzt werden, eigene – oft gewohnheitsmäßig ablaufende – Verhaltensmuster zu verändern, die bislang seinem Wohlbefinden im Wege stehen."

Zusätzlich können beispielsweise Medikamente in Form von Antidepressiva eingesetzt werden, wenn eine schwere Depression vorliegt. 

Bei der Behandlung ist es maßgeblich, dass der Patient die Diagnose anerkennt und bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen, inwiefern er selbst bei der Entstehung der Erkrankung eine Rolle gespielt hat. Ist der Betroffene erst in der Anfangsphase des Burnouts, können oft schon wenige Therapiesitzungen zu einer deutlichen Verbesserung der Selbstwahrnehmung und der Symptome führen. Dabei soll der Patient zum Beispiel lernen, seine eigenen Belastungsgrenzen eher zu erkennen und wie man Konflikte und Probleme besser lösen kann. Diese Kurzzeittherapie ist auch als Krisenintervention bekannt.

Folgende Methoden können bei der Therapie von fortgeschrittenem Burnout eingesetzt werden:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (Form der Psychotherapie): Das Konzept soll dem Patienten dabei helfen, Verhaltensmuster zu erkennen, die zur Entstehung des Burnouts beigetragen haben und diese in einem zweiten Schritt zu verändern.
  • Gruppentherapie: Mit anderen Betroffenen zu sprechen, kann dabei helfen, sich den eigenen Problemen zu stellen und entlastet.
  • Tiefenpsychologische Verfahren: Zum Beispiel durch eine Psychoanalyse können tiefsitzende Probleme wie ein zu geringes Selbstwertgefühl angegangen und in einem langsamen Prozess korrigiert werden. Das Verfahren kann langwierig sein und unangenehm für den Patienten, aber in manchen Fällen muss es durchgeführt werden, um bei der Burnout-Bewältigung weiterzukommen.
  • Bewegung: Untersuchungen belegen, dass sich körperliche Bewegung positiv bei Depressionen und einem schlechten Selbstbild auswirken kann. Mithilfe der sogenannten Körpertherapie können Patienten außerdem lernen, ihren Körper wieder richtig wahrzunehmen und so zum Beispiel stressbedingte Verspannungen aufzuspüren.
  • Entspannungstechniken: Entspannungsverfahren wie Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung sind ebenfalls zur Behandlung von Burnout geeignet, wie Prof. Dr. Stark erklärt: "Dies ist oft ein erster Schritt, Anspannung und Stress zu vermeiden beziehungsweise zu verringern und sich selber wieder positiv zu spüren."
  • Aufenthalt in einer Klinik: Bei einem schweren Burnout kann es auch sinnvoll sein, sich in einer speziellen Burnout-Klinik behandeln zu lassen. Auch hier wird für den Patienten ein individueller Behandlungsplan angefertigt und die stationäre Aufnahme sorgt dafür, dass sich der Betroffene intensiv mit sich selbst und der Krankheit auseinandersetzen muss, ohne von äußeren Einflüssen abgelenkt zu werden.
Verantwortungsvolle und gut ausgebildete Therapeuten sind die wichtigste Voraussetzung für eine Behandlung, die mehr nutzen soll als schaden. – Prof. Dr. Michael Stark

Kann ich einem Burnout vorbeugen?

Da theoretisch jeder ein Burnout erleiden kann, sollte auch jeder wissen, wie er einer Erkrankung vorbeugen kann – besonders jene, die nicht sehr stressresistent sind. Folgende Tipps und Methoden können dabei helfen, ein Burnout zu vermeiden:

  • Bedürfnisse beachten: Hier geht es vor allem um die Frage, was einem selbst wichtig ist: Viel Freizeit? Berufliche Aufstiegsmöglichkeiten? Anerkennung für Leistungen? Es ist wichtig, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu berücksichtigen – sie sind genauso wichtig wie die von anderen. Scheitert ihre Umsetzung z. B. am Arbeitsumfeld, kann oft schon ein klärendes Gespräch mit dem Chef und/oder den Kollegen helfen.
  • Unrealistische Erwartungen zurückschrauben: Auch wenn beispielsweise Anerkennung grundsätzlich ein gerechtfertigtes Bedürfnis ist, schadet es, die eigenen Erwartungen zu hoch zu schrauben. Hier hilft ein realistischer Blick auf die Realität und darauf, was man tatsächlich erwarten kann.
  • Soziales Umfeld pflegen: Freunde und Familie sorgen für den nötigen Abstand zum Job und sind auch dann für einen da, wenn es mal nicht so gut läuft. Umso wichtiger ist es, aktiv Zeit mit ihnen zu verbringen.
  • Entspannung im Alltag einbauen: Jeder entspannt auf andere Weise: Während der eine am liebsten eine Massage zum Abschalten genießt, liest der andere lieber ein gutes Buch. Diese kleinen Auszeiten vom Alltag sind essenziell, wenn man Burnout vorbeugen will.
  • Stressmanagement: Ebenso wichtig wie die eigene Entspannung ist der richtige Umgang mit Stress. Das Gute: Stressmanagement kann man trainieren.
  • Keine Perfektion erwarten: Viele besonders von Burnout bedrohte Menschen versuchen, immer alles perfekt zu machen und können kaum mit Fehlern umgehen. Aber niemand ist perfekt – also sollte man diesen Anspruch auch nicht an sich selbst haben. 
  • (Realistische) Ziele setzen: Ähnlich wie die Frage nach Wünschen und Bedürfnissen sollte jeder sich die Frage stellen, was er im Leben erreichen will und seine Energie gezielt darauf richten. Wichtig ist aber, dabei realistisch zu bleiben.
  • Lebensweise verbessern: Ein gesunder Lebensstil hilft ebenfalls dabei, Burnout zu verhindern. Neben Bewegung zählt dazu auch eine ausgewogene Ernährung (z. B. durch viel Obst und Gemüse, mageres Fleisch, Fisch, Milch- und Vollkornprodukte) und der weitgehende Verzicht auf Alkohol und Zigaretten.
  • Nein sagen lernen: Gerade, wer schon Probleme hat, seine eigene Arbeit zu schaffen, sollte unbedingt lernen, Bitten von anderen auch mal auszuschlagen. Das gilt übrigens auch für Aufgaben, die man sich selbst vornimmt.

Lesetipps: Noch mehr tolle Tricks bei einem hohen Burnout-Risiko verraten wir im Artikel Burnout vermeiden. Außerdem erklären wir, was eine Erschöpfungsdepression ist und was du über eine depressive Verstimmung wissen solltest.

Quellen:

Prof. Dr. Michael Stark, Leiter des Psychotherapeutischen Zentrums zur Behandlung von Stresserkrankungen und Erschöpfung in Hamburg, www.prof-stark.de

Burisch, M.: Das Burnout-Syndrom, Springer Verlag, 4. Auflage 2010

Schneglberger, J.: Burnout-Prävention unter psychodynamischem Aspekt, Verlag für Sozialwissenschaften, 1. Auflage 2010

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