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Altersgerechtes Wohnen

Wer rechtzeitig die Entscheidung trifft, wie altersgerechtes Wohnen aussehen soll, kann für sich selbst die besten Bedingungen schaffen.

Diese Küche ist der Ort, an dem die wichtigen Familienentscheidungen getroffen worden sind. Bekommt Stefan einen zweiten Taufnamen? Geht der Urlaub in diesem Jahr wieder an die Ostsee? Darf Helen den Mofa-Führerschein machen? Jeder Raum in dieser Wohnung steckt voll mit solchen Erinnerungen. All das aufgeben? Wer die verschiedenen Möglichkeiten kennt, kann für sich die richtige Entscheidung für altersgerechtes Wohnen treffen. Auch, wenn die Entscheidung schwerfällt.

Checkliste: Altersgerechtes Wohnen

  • Für altersgerechtes Wohnen muss die Infrastruktur stimmen: Gibt es in der Nähe einen Arzt, Einkaufsmöglichkeiten, wohnen Freunde und Verwandte in der Nachbarschaft, gibt es Freizeitmöglichkeiten?
  • Die Lage der Wohnung darf auch bei ersten Gebrechen keine zu großen Hindernisse bergen: höchstens wenige Treppenstufen bis zum Eingang, im Idealfall ebenerdig oder mit Aufzug
  • Sind Wohnung oder Haus inzwischen vielleicht zu groß für ein altersgerechtes Wohnen? Ein Umzug könnte finanzielle Vorteile für altersgerechtes Wohnen bringen.

Was bedeutet altersgerechtes Wohnen?

Oft reichen kleine Umbauten, um das Wohnen altersgerecht zu machen. Das kann einem überstürzten Umzug vorbeugen.

  • Auskunft geben Architektenkammer und Handwerksbetriebe, von denen sich viele bereits auf altersgerechtes Wohnen spezialisiert haben.
  • Kleine Hilfsmittel für den Alltag mit entsprechender Beratung gibt es zum Beispiel im Sanitätshaus.
  • Eine ausführliche Beratung für altersgerechtes Wohnen bieten die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnanpassung oder die Arbeitsgemeinschaft Wohnberatung.
  • Rechtzeitig planen und sich über Finanzierungsmöglichkeiten informieren: Umbaumaßnahmen für altersgerechtes Wohnen werden unter Umständen bezuschusst. Vorraussetzungen sind zum Beispiel geringe Rente, Krankheit, Behinderung, Pflegebedürftigkeit oder wenig Ersparnisse.
  • Ärztlich verordnete Hilfsmittel (zum Beispiel Badewannenlift) übernimmt die Krankenkasse.
  • Für Menschen mit Behinderung sind zinslose Darlehen möglich.
  • Über Förderprogramme informieren Wohnungsämter.
  • In einigen Fällen bietet sich auch eine Mischfinanzierung aus verschiedenen Kostenträgern an.
  • Nicht am falschen Ende sparen!

Altersgerechtes Wohnen: Ein Zuhause für sich und andere

Besonders in Universitätsstädten ist der Wohnraum knapp. Studenten oder Reisende sind dankbar für eine Unterkunft auf Zeit – und können für altersgerechtes Wohnen eine Entlastung sein.

Oft sind nur kleine Umbauten nötig, um Platz für einen Untermieter zu schaffen.

Ein Mitbewohner bringt finanzielle Entlastung.

Wer seine Wohnung nicht dauerhaft untervermieten möchte, kann sich zum Beispiel über Stundenten-, Jugend- oder Kulturaustausch informieren. Junge Wohnungssuchende lesen zum Beispiel die Annoncen bei "WG gesucht", "Studenten-WG" oder "Studis Online".

Manche Wohnpartnerschaften beruhen speziell auf dem Gedanken "Wohnen für Hilfe", zum Beispiel pro Monat eine Stunde Hilfe für einen Quadratmeter Wohnraum oder für eine Stunde Hilfe zehn Euro Nachlass auf den Mietpreis.

Altersgerechtes Wohnen: Unterstützung bei den Tücken des Alltags

Wer in seinem alten Zuhause wohnen bleiben möchte, kann sich im Alter einfach die Unterstützung ins Haus holen. Mobile Dienste haben sich auf viele Bereiche spezialisiert:

  • Mahlzeiten
  • Haushaltshilfen
  • Einkaufsdienste
  • Sonstige Erledigungen
  • Friseur-Hausbesuche
  • Fahr-/Begleitservice
  • Bücherdienst, Schreib-/Vorlesedienst
  • Besuchsdienste

Eine Übersicht mit einer Suchmaschine für Senioreninitiativen gibt es bei der "Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros".

Altersgerechtes Wohnen: Ambulante Pflege in den eigenen vier Wänden

Wenn die Kräfte allmählich nachlassen, helfen Profis auch im eigenen Zuhause. Eine Entlastung nicht nur für den Pflegebedürftigen, sondern auch für die Angehörigen.

  • Ambulante Pflegedienste arbeiten mit Fachkräften, die sich um Grundpflege, Medizin und hauswirtschaftliche Unterstützung kümmern.
  • Die Entlastung kann zum Beispiel schon darin bestehen, dass nicht mehr eine nahe stehende Person für Dinge wie Körperpflege sorgen muss.
  • Das Angebot in diesem Sektor ist groß. Qualitätsmerkmale auf der Suche nach dem richtigen Anbieter können sein, ob der Dienst mit ausreichend geschultem Personal arbeitet, ob er von allen Pflegekassen anerkannt wird, ob es Kooperationen mit anderen Dienstleistern gibt, welche Leistungen im Preis enthalten sind, wie individuell sich die Preise gestalten lassen. Mehr Infos unter "www.hilfe-und-pflege-im-alter.de"

Altersgerechtes Wohnen im eigenen Heim und trotzdem betreut

Bei Betreuungsdiensten geht der Service über den normaler Pflegedienste hinaus. Hier kommt die gesamte Betreuung aus einer Hand und ist jederzeit abrufbar.

  • Regelmäßige finden Hausbesuche statt. Sie beugen schlechter Ernährung, mangelnder Hygiene und Vereinsamung vor.
  • Betreuungsdienste organisieren zum Beispiel auch einen Notruf, der bei Unfällen sofort zur Stelle ist.

Altersgerechtes Wohnen: Teilstationäre Betreuung

Mit zunehmender Pflegebedürftigkeit macht eine teilstationäre Betreuung Sinn. Die professionelle Betreuung findet dann am Tag oder in der Nacht in einer speziellen Einrichtung statt. Zum Beispiel, wenn die Person in der Nacht besonders ängstlich ist, oder betreuende Angehörige tagsüber arbeiten.

  • Das Angebot an teilstationärer Betreuung ist sehr gering und nicht überall verfügbar.
  • Pflegende Angehörige können sich auch für Kurzzeit- oder Wochenendepflege an solche Anbieter wenden. Besonders in der Ferienzeit sind die Plätze schnell vergriffen.

Infos: "Leben und Wohnen im Alter", Stiftung Warentest, Bertelsmann Stiftung, Kuratorium Deutsche Altershilfe

Text: Anna Frey<br/><br/>Foto: Getty Images<br/><br/>Quelle: "Leben und wohnen im Alter", Stiftung Warentest, Kuratorium deutsche Altershilfe

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