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Das hilft gegen typische Schlafräuber

Ruhelose Nächte mit handfesten Ursachen: Muskelkrämpfe, Zappelbeine, Zähneknirschen. Was Sie gegen hartnäckige Schlafräuber und Stress im Schlaf tun können.

Stress im Schlaf: Wadenkrämpfe

Wer davon nachts aufwacht, weiß Bescheid: Es tut wirklich tierisch weh! Die Ursache ist oft ein Mangel an Mineralstoffen wie Magnesium oder Kalzium. Besonders häufig sind Wadenkrämpfe, wenn seelischer und körperlicher Stress den Magnesiumbedarf erhöht. Außerdem betroffen: Diabetikerinnen, Frauen, die entwässernde Mittel nehmen, und Schwangere.

Was tun? Beim akuten Krampf den Muskel dehnen. Das heißt: bei Krämpfen in der Wade oder in der Fußsohle den großen Zeh nach oben ziehen, bei Krämpfen am Schienbein oder im Fußrücken die Zehen nach unten drücken. Auch gut: einige Minuten herumlaufen.

Wie vorbeugen? Wer häufig Krämpfe bekommt, sollte testen, ob Magnesium hilft: täglich 300 mg einnehmen oder viel magnesiumreiches Mineralwasser trinken. Auch Kalzium kann helfen (500 bis 1000 mg pro Tag). Chininhaltige Getränke (Tonic Water, Bitter Lemon) können vorbeugen, man darf sie aber nicht literweise trinken.

Wann zur Ärztin? Wenn die Krämpfe mehrmals pro Woche auftreten.

Stress im Schlaf: Restless Legs (ruhelose Beine)

Das klingt nicht so schlimm, ist aber mehr als nur lästig. Unerträgliche Unruhe und Schmerzen in den Beinen treiben die Betroffenen gleich nach dem Hinlegen wieder aus dem Bett. Und wenn sie schließlich doch einschlafen, treten sie oft im Schlaf um sich - rette sich wer kann! Mit zunehmendem Alter werden Restless Legs immer häufiger: Ungefähr drei Prozent der 30-Jährigen sind betroffen, unter den 70-Jährigen sind es 15 Prozent. Die Ursache ist vermutlich eine Störung im Stoffwechsel des Hirnbotenstoffes Dopamin, die erblich bedingt sein kann. Manchmal ist auch Eisenmangel der Auslöser - dann helfen Eisentabletten.

Was tun? Herumlaufen hilft - nur kann man dann nicht schlafen. Ansonsten: Ausprobieren was die Beschwerden lindert. Ein warmes Bad, Stretchingübungen oder eine rezeptfreie Schmerztablette. Manchen hilft eine Wärmflasche, andere kommen besser mit kalten Umschlägen zurecht.

Wichtige Tipps gibt es auch bei Selbsthilfegruppen wie der Deutschen Restless Legs Vereinigung.

Wie vorbeugen? Kaffee und Zigaretten lieber weglassen, sie verstärken die innere Unruhe. Yoga und Meditation helfen auf lange Sicht, das Problem besser in den Griff zu bekommen. Auch regelmäßiger Sport tut gut (aber nicht kurz vor dem Schlafengehen).

Wann zur Ärztin? Bei jedem Verdacht auf Restless Legs. Manchmal liegen andere Krankheiten zu Grunde, die behandelt werden können. In schweren Fällen kann die Ärztin Medikamente verschreiben, die den Dopaminstoffwechsel beeinflussen.

Stress im Schlaf: Zähneknirschen

Davon gehen auf Dauer Zahnschmelz und Kiefergelenke kaputt. Außerdem drohen Muskelverspannungen, Kopfschmerzen und schlechte Laune bei Mitschläfern, die sich gestört fühlen.

Die Ursache: in den meisten Fällen Stress. Manchmal sind auch eine Kieferfehlstellung oder Zähne, die schlecht aufeinander passen, schuld. Was tun? Eine Schiene aus Kunststoff, die beim Zahnarzt angepasst wird, schützt Ihre Zähne über Nacht.

Wie vorbeugen? Zähneknirscher sollten Kaffee und Nikotin weglassen, weil sie den Stresshormonpegel erhöhen und so die innere Anspannung verstärken. Gezielte Entspannung (Biofeedback, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson) ist wichtig, aber auch kleine Lockerungsübungen helfen: mehrmals täglich den Unterkiefer frei hängen lassen und mit der Hand hin und her schieben. Wann zum Zahnarzt? Wenn die Kauflächen der Zähne abgenutzt aussehen. Oder wenn morgens das Kiefergelenk (direkt vor dem Ohr), der Kopf oder das Gesicht weh tun.

Text: Dr. Sabine Thor-Wiedemann

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