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Myome in der Gebärmutter Was hilft gegen Myome?

Myome in der Gebärmutter: Frau mit Bauchschmerzen
© leszekglasner / Shutterstock
Auch wenn sie harmlos sind: Myome in der Gebärmutter können heftige Beschwerden bereiten. Welche Behandlung dagegen hilft, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Myome?

Bei Myomen (auch Uterusmyom oder Gebärmuttermyom genannt) handelt es sich um gutartige Geschwülste, unter denen schätzungsweise etwa 40 bis 70 Prozent aller Frauen im Alter zwischen 30 und 45 leiden. Die knotenartigen Auswüchse in der Gebärmutter bestehen aus Muskelfasern und Bindegewebe. Sie wachsen vor allem hormonell bedingt – bei vielen Frauen bilden sich Myome in der Gebärmutter nach den Wechseljahren wieder zurück. Oft fallen sie gar nicht auf, weil sie keine Beschwerden verursachen. Tun sie das aber doch, leiden die betroffenen Frauen häufig unter verschiedenen Symptomen, beispielsweise verstärkten Menstruationsbeschwerden wie starken Blutungen oder Schmerzen.

Sind Myome in der Gebärmutter gefährlich?

In den meisten Fällen sind Myome sehr klein und werden wenn dann eher zufällig bei Routineuntersuchungen entdeckt. Gefährlich sind die Muskelknoten nicht. Solange ein Gebärmuttermyom keine Beschwerden verursacht, muss es auch nicht behandelt werden.

Welche Symptome können durch Myome im Uterus entstehen?

Frauen, die tatsächlich unter Myomen leiden, klagen vor allem über folgende Beschwerden:

  • Veränderte Regelblutungen, zum Beispiel generell stärkere Menstruationsblutungen oder Blutungen, die über einen längeren Zeitraum hinweg anhalten.
  • Auffällig starke Regelschmerzen, die häufig krampfartig ausfallen.
  • Schmerzen im Unterleib, für die die Ursache unklar ist.

Übrigens: Auch wenn das viele Frauen fürchten, sorgen Myome in den meisten Fällen nicht für ein erhöhtes Komplikationsrisiko während einer Schwangerschaft.

Größere Myome können zudem allerdings auf benachbarte Organe drücken – beispielsweise können die Blase oder Darm betroffen sein. Dadurch werden andere Beschwerden wie Verdauungsstörungen oder ein erhöhter Harndrang verursacht. Da es für solche Symptome verschiedene Auslöser geben kann, dauert es häufig, bis das große Myom als Ursache feststeht.

Wann sollte ein Myom in der Gebärmutter behandelt werden?

Verursacht das Myom keine Beschwerden, ist eine Behandlung oft unnötig. Zur Kontrolle genügen Routineuntersuchungen beim Frauenarzt oder der Frauenärztin. Das ist bei den meisten dieser gutartigen Wucherungen der Fall. Wenn ein Myom sehr schnell wächst, raten viele Ärzt:innen trotzdem zu einer Behandlung. Dahinter steht die Sorge, dass es sich eventuell um bösartiges Gewebe handeln könnte. Von 1.000 diagnostizierten Myomen erweisen sich jedoch nur zwei bis drei als ein Krebsgeschwür, ein Sarkom. Die amerikanische gynäkologische Fachgesellschaft ACOG betrachtet deshalb schnelles Wachstum allein nicht als Grund für eine Behandlung.

Lange galt die Entfernung der Gebärmutter, eine Hysterektomie, als Standardmethode zur Behandlung von Myomen, sogar bei solchen, die keinerlei Beschwerden bereiteten. Das ist inzwischen nicht mehr so. Denn bei einer vollständigen Hysterektomie werden neben der Gebärmutter auch die Eierstöcke entfernt. Dieser radikale Eingriff hat zur Folge, dass Frauen sofort in die Wechseljahre kommen, sofern sie diese nicht schon vor der Hysterektomie hinter sich hatten.

Mittlerweile setzen sich immer mehr Methoden durch, bei denen die Gebärmutter erhalten wird. Welche davon für eine Frau die beste ist, hängt von der Größe und Lage der Myome ab, der Familienplanung der Patientin, ihrem Alter und ihren persönlichen Wünschen. "Häufig gibt es nicht die eine passende Methode, sondern zwei bis drei Optionen", sagt Dr. Andreas Umlandt, Gynäkologe in Bremen. Manche Kliniken und niedergelassene Frauenärzt:innen bieten deshalb zur Beratung spezielle Myom-Sprechstunden an.

Häufige Behandlungsmethoden bei einem Myom

Verursacht das Myom Beschwerden, können vor allem diese Behandlungsmethoden helfen:

  • Minimalinvasive Operation: Über einen kleinen Einschnitt in die Bauchhöhle kann das Myom gezielt aus der Gebärmutter herausgeschnitten werden. Der Eingriff dauert nur etwa eine Stunde und wird inzwischen in vielen Fällen zur Behandlung von Myomen empfohlen.
  • Mit einem fokussierten Ultraschall kann das Myom stark erhitzt und so zerstört werden. Laut einigen Expert:innen bietet sich dieses Verfahren vor allem bei jüngeren Frauen mit Kinderwunsch als Alternative zur Operation an.
  • Hormonelle Behandlungen, beispielsweise durch hormonelle Verhütung, wie mit der Pille. Diese kann starke Menstruationsblutungen abschwächen. Auch Hormone, die die Produktion von Östrogen hemmen, können hier zum Einsatz kommen.
  • Die sogenannte Myomembolisation – dabei handelt es sich um einen Verschluss von Blutgefäßen, die die Myome versorgen. Dadurch wird nicht nur das Wachstum des Muskelknotens gehemmt, er kann sogar schrumpfen. Allerdings können sich nach dieser Behandlung neue Myome bilden – Untersuchungen zeigten, dass sich etwa 20 von 100 Frauen nach einer Myomembolisation in den ersten Jahren nach dem Eingriff erneut behandeln lassen mussten.

Von den klassischen Behandlungsmethoden abgesehen können auch Schmerzmittel helfen, die explizit gegen Menstruationsbeschwerden entwickelt worden sind. 

Myome in der Gebärmutter medikamentös behandeln

Die Geschwulste medikamentös zu behandeln war bislang schwierig. Es gab lange nur ein einziges Mittel, das dafür zugelassen war. Es beruht auf künstlich hergestellten Hormonen (so genannten GnRH-Analoga) und lässt die Myome schrumpfen, allerdings nur für die Dauer der Behandlung. Die Frauen werden hormonell in die Wechseljahre versetzt, die Blutung bleibt aus, und es kann zu heftigen Nebenwirkungen kommen. 

Bei mäßigen bis starken Schmerzen wird seit 2021 der sogenannte GnRH-Antagonist Relugolix eingesetzt. Der Wirkstoff kann in Form einer Kombinationstherapie bei durch Myome verursachten, starken Blutungen helfen. Die Expert:innen von "Frauenärzte im Netz" schreiben dazu: "Insgesamt reduziert die Relugolix-Kombinationstherapie den menstruellen Blutverlust deutlich, verbessert myombedingte Schmerzen und verringert Beschwerden, bei gleichzeitig guter Verträglichkeit. (Beobachtete Nebenwirkungen unter anderem: Hitzewallungen, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.)"

Was ist mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat?

Eine Zeit lang wurde auch ein Medikament mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat zur Therapie eingesetzt, dass die Gebärmutterwucherungen beeinflusst und das Myomwachstum bremst. Allerdings führte die Gabe dieses Wirkstoffs in einigen Fällen zu so schweren Leberschädigungen, dass eine Transplantation für die betroffenen Patientinnen nötig wurde.

Laut dem "Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte" gilt daher inzwischen folgende Einschränkung für die Therapie mit diesem Wirkstoff: "Die Anwendung von Ulipristalacetat darf nunmehr nur noch in Betracht gezogen werden für die Intervalltherapie mittlerer bis starker Symptome durch Gebärmuttermyome bei Frauen, die die Menopause noch nicht erreicht haben und bei denen eine Embolisation von Gebärmuttermyomen und ein chirurgischer Eingriff nicht geeignet oder fehlgeschlagen sind." Vor jedem Einsatz des Wirkstoffes muss der Arzt oder die Ärztin seine Patientin sehr genau über alle Risiken und Vorteile dieser Behandlung aufklären.

Quellen

Brigitte

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