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Heißmacher: So wärmen wir uns von innen

Heißmacher: So wärmen wir uns von innen
© istock/Thinkstock
Gedünstetes Gemüse, warmes Kompott, scharfe Gewürze: Mit den richtigen Zutaten aus der Winterküche wärmen wir uns von innen.

Eisige Finger und Zehen, sogar eine kalte Nasenspitze - und das nicht beim Winterspaziergang, sondern im Büro am Schreibtisch. Viele Frauen frösteln die ganze kalte Jahreszeit hindurch. Muss das sein? Gibt es nichts, was dauerhaft durchwärmt? Doch. Selbst wenn es erst einmal banal erscheint, aber ein Rat unserer Großmütter gilt nach wie vor: eine heiße Suppe. "Das ist genau das Richtige", sagt auch Dr. Petra Bartsch, Ärztin für Ernährungs- und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) in einer Hausarztpraxis in Lübeck.

Ob schmackhafte Gemüse- oder deftige Gulaschsuppe - ein Teller mit dampfendem Eintopf ist eine gute Soforthilfe. Aber Menschen, die leicht frieren, sollten im Winter ihre Ernährung grundsätzlich etwas umstellen. Am besten verzichten sie komplett auf Kaltes und Rohes. Gedünstetes Gemüse und warme, gut gegarte Gerichte heizen besser ein als Salate und Rohkost. Und statt frischem Obst sorgt ein Kompott für Wärme.

Dabei geht es nicht nur um den kurzfristigen Temperaturschub auf der Zunge. Um Kaltes und Rohes zu verarbeiten, verbraucht der Körper viel Energie, die er für den eigenen Wärmehaushalt braucht. Experten wissen außerdem, dass bestimmte Nahrungsmittel eher Bauch und Seele wärmen als andere. "Sehr auskühlend wirken vor allem Tomaten und Gurken, genauso wie Kiwis und andere exotische Früchte", sagt die TCM-Spezialistin Petra Bartsch.

Heißmacher: So wärmen wir uns von innen
© Klenova/Fotolia.com

Dementsprechend gibt es zum Glück auch Lebensmittel, die wärmend wirken: etwa Lamm- und Wildfleisch, Nüsse und saisonale Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel, Pastinaken, Fenchel, Weiß- und Rosenkohl. Wichtig sind zudem Gewürze wie Ingwer, Knoblauch, Koriander, Kurkuma, Basilikum und Anis. Außerdem kann die Winterküche eine gewisse Schärfe gut vertragen: Mit einer Extraprise schwarzem Pfeffer oder einem Hauch Chili kann man sich selbst gut einheizen. Zu viel Salz kühlt dagegen aus.

Am besten beginnen fröstelnde Menschen schon morgens den Tag mit einer warmen Mahlzeit. "Ein Getreidebrei mit getrockneten Aprikosen oder Rosinen und Gewürzen wie Nelke, Vanille und Zimt ist eine gute Wärmegrundlage für den Tag", sagt Dr. Gerd Bigus, Mediziner und Ayurveda-Arzt von der Parkschlösschen-Ayurvedaklinik in Traben-Trarbach. Dazu sollte man auf keinen Fall Pfefferminztee trinken. Auch wenn er heiß ist, wirkt die enthaltene Minze kühlend; er ist deshalb in Wüstenregionen als Erfrischung beliebt. Gewürztees, zum Beispiel mit Zimt und Kardamom, sind bessere Heizer.

Nur kurzfristigen wärmenden Effekt hat Glühwein. Durch den Alkohol wird die Durchblutung der Haut stark erhöht. Da die "roten Wangen" aber viel Wärme abgeben, friert man danach noch mehr. Besser heizt ein gewürzter Punsch ohne Alkohol ein.

Auf kalte Getränke sollten leicht fröstelnde Menschen im Winter möglichst ganz verzichten, auch zum Essen. Das Getränk der Wahl ist heißes Wasser. "Das wirkt erwärmend und harmonisierend", sagt Gerd Bigus. Für einen Extra-Wärmeschub empfiehlt er Ingwertee. Sehr wichtig ist für den Ayurveda-Arzt die Trinkmenge: "Nur wer ausreichend trinkt, hat einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt. Das wirkt sich positiv auf Blutdruck und Stoffwechsel aus."

In der Aktivierung des Stoffwechsels liegt für Bigus der Schlüssel zu innerer Wärme. "Ein wichtiges Element dabei ist regelmäßige Bewegung und eine gut ausgebildete Muskulatur: Beides zusammen sorgt für mehr Durchblutung, einen aktiven Stoffwechsel und damit eine effektive Wärmeproduktion." Dem stimmt auch Hausärztin Petra Bartsch zu: "Dass regelmäßige Bewegung dauerhaft für mehr innere Wärme sorgt, zeigen klinische Studien. Wer fröstelnd am Schreibtisch sitzt, sollte deshalb mal einen schnellen Spaziergang machen, selbst wenn es nur eine Viertelstunde ist."

Text: Katrin Steffens BRIGITTE 01/14

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