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Haarausfall im Alter Warum verlieren wir, wenn wir älter werden, mehr Haare?

Haarausfall im Alter: Frau untersucht Haare in einer Bürste
© zentradyi3ell / Shutterstock
Bei Männern beginnt er oft schon in den Zwanzigern, bei Frauen kommt es meist erst zu Haarausfall im Alter – wenn sich die Hormone umstellen. Was hilft jetzt?

Was passiert im Körper?

Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben. Es gibt jedoch drei Arten, die am häufigsten vorkommen. Der hormonell-erbliche Haarausfall betrifft vor allem Männer. Bei Frauen tritt er meist erst in oder nach den Wechseljahren auf, denn durch die Umstellung des Hormonhaushalts produzieren die Eierstöcke weniger haarwuchssteigerndes Östrogen. Stattdessen befinden sich mehr Androgene im weiblichen Körper. Sie hemmen das Haarwachstum und schädigen die Wurzeln. Auch der veränderte Stoffwechsel hat Einfluss auf die Haardichte und kann zu Haarausfall im Alter führen.

Ein weiteres Phänomen ist der kreisrunde Haarausfall, dessen Ursache noch immer nicht vollständig geklärt ist. Ein Zusammenhang mit einem übersäuerten Organismus ist jedoch wahrscheinlich. Oft verschwindet er von allein. Die dritthäufigste Form des Haarverlusts ist der diffuse Haarausfall, bei dem sich die Haare insgesamt ausdünnen. Grund hierfür ist eine mangelnde Versorgung mit Nährstoffen.

Wie zeigt sich das?

Erst wenn wir täglich mehr als 100 Haare verlieren, spricht man von einem krankhaften Haarausfall. Jeder dritte Mann und jede zehnte Frau ist früher oder später davon betroffen. Frauen in den Wechseljahren haben häufig maskuline Begleiterscheinungen wie eine verstärkte Körperbehaarung und einen Zuwachs an Muskelmasse. Der Haarausfall beginnt meist am Scheitel und weitet sich flächig aus. Der kreisrunde Haarausfall kann mit Entzündungssymptomen einhergehen und auch durch psychische Faktoren wie Stress bedingt sein. Typisch sind kleine, lokale Kahlstellen am Kopf. Wer unter Haarausfall leidet, hat oft auch Cellulite – für beides ist ein übersäuerter Organismus verantwortlich.

Wie kann ich Haarausfall im Alter verhindern?

So wie wir die Wechseljahre nicht verhindern können, lässt sich auch ein hormonell bedingter Haarausfall nicht vermeiden. Ihr könnt jedoch durch eine gesunde Lebensführung gegensteuern und zumindest das Risiko eines durch Vitamin- und Mineralstoffmangel hervorgerufenen Haarausfalls mindern. Achtet auf eine ausgewogene Ernährung, bewegt euch regelmäßig an der frischen Luft und meidet Stress und Genussmittel wie Alkohol, Nikotin oder Koffein.

Was kann ich tun, wenn ich's schon habe?

Viele Betroffene versuchen ihren Haarausfall mit verschiedenen Kuren zu bekämpfen. Die am häufigsten angewandten Wirkstoffe sind Biotin, Zink, Vitamin B, Hirse-Extrakte und Kombinationspräparate aus Vitaminen und Aminosäuren. Ihr sollten jedoch in jedem Fall mit einer:m Ärzt:in sprechen, bevor ihr mit der Anwendung beginnt. Haltet euch von teuren, rezeptfreien Wundermitteln fern – ihre Wirkung ist nicht erwiesen. Entweder ihr überdeckt kahle Stellen mit dem Resthaar oder einem Toupet, oder ihr entscheidet euch für einen radikalen Typwechsel und schneidet die Haare kurz. Und natürlich gilt auch für bereits Betroffene: Ein gesunder Lebensstil ist der erste Schritt.

Brigitte

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