Anzeige

Gesund essen und trinken

Biosiegel, Nahrungsergänzungsmittel, sauerstoffangereichertes Wasser... mit welcher Ernährung Sie tatsächlich Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun, erfahren Sie hier.

Wasser: Aus der Flasche oder der Leitung?

Mineralwasser ist eines der beliebtesten Getränke der Deutschen – und das, obwohl erst kürzlich wieder Meldungen über zu hohe Belastungen einzelner Wässer mit Schwermetallen wie Uran und Umwelthormonen zu lesen waren. 2008 lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei mehr als 130 Litern. Doch viele, die regelmäßig Wasserkästen schleppen, fragen sich: Würde es Leitungswasser nicht auch tun? "Wasser ist der ideale Durstlöscher. Ob Mineral- oder Leitungswasser ist dabei zweitrangig", sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Bonn. "Leitungswasser kann man in Deutschland ohne Bedenken trinken." Schließlich ist es eines der am strengsten überwachten Lebensmittel. Denn: "Die Wasserwerke kontrollieren regelmäßig die Qualität des Wassers – allerdings nur bis zum Hausanschluss", so die Ernährungswissenschaftlerin. Wer in einem älteren Haus wohnt, sollte den Besitzer fragen, ob noch Leitungen vorhanden seien, die Blei abgeben könnten. Oder das Wasser analysieren lassen. Rat dazu erteilt das Gesundheitsamt.

Für Leitungswasser sprechen der niedrige Preis und die Umweltverträglichkeit. Allerdings enthält es in der Regel nicht ganz so viele Mineralstoffe wie Wasser aus der Flasche. Aber auch hier gibt es große Unterschiede. Da hilft ein Blick aufs Etikett. Welche Stoffe im Leitungswasser sind, weiß der örtliche Wasserversorger. Für die Gesundheit ist das normalerweise nicht entscheidend. "Unseren Mineralstoffbedarf decken wir meistens ausreichend über die Nahrung. In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, als Ergänzung gezielt beispielsweise magnesium- oder kalziumreiches Mineralwasser zu trinken", sagt Antje Gahl. Ansonsten gilt: "Ob Mineral- oder Leitungswasser ist letztlich eine Geschmacksfrage." Mehr Infos in der Broschüre "Trink was – Trinkwasser aus dem Hahn" vom Umweltbundesamt www.umweltbundesamt.de/Publikationen.

Nahrungsmittelallergien: Manche Tests sind nutzlos

Eine Nahrungsmittelallergie ist nicht immer leicht zu diagnostizieren. Kein Wunder, dass manche Betroffene nach jedem Strohhalm greifen. Zum Beispiel nach so genannten IgG-Antikörpertests, für die in Zeitschriften und im Internet geworben wird. Und die können leicht einige hundert Euro kosten und werden nur selten von Krankenkassen bezahlt. Doch das Ermitteln von IgG-Antikörpern gegen viele hundert Nahrungsmittel ist leider sinnlos.

Das erklärten kürzlich die fünf deutschsprachigen Allergiegesellschaften, die solche Tests ablehnen. Die Produktion dieser Antikörper ist eine natürliche Reaktion des Immunsystems auf fremde Eiweiße in der Nahrung und kein Zeichen für eine Unverträglichkeit. "Chronische Haut- und Darmerkrankungen, Migräne, selbst Übergewicht werden damit in Zusammenhang gebracht. Das ist völlig unbegründet", erklärt der Berliner Privatdozent Dr. Jörg Kleine-Tebbe vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Allergie und Klinische Immunologie. Aufgrund der IgG-Antikörpertests sollen die Betroffenen dann auf die entsprechenden Nahrungsmittel verzichten. Das beeinträchtigt die Lebensqualität und kann sogar schaden. "Bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit sollte man sich an einen Allergologen wenden", so Kleine-Tebbe. "Denn diese Fachärzte verfügen über zuverlässige Diagnosemöglichkeiten."

Um herauszufinden, ob und gegen welche Substanz jemand allergisch ist, führt ein Arzt für Allergologie verschiedene Untersuchungen durch. "Er befragt den Patienten und macht einen Hauttest oder eine Bestimmung von IgE – den Antikörpern, die hinter einer Allergie gegen Nahrungsmittel stecken können. Im Zweifelsfall wird eine Provokation gemacht, ein Test, der leider nur in Spezialabteilungen zur Verfügung steht", erklärt Kleine-Tebbe. Dabei wird der Patient unter kontrollierten Bedingungen dem mutmaßlichen Allergen ausgesetzt, um herauszufinden, ob diese Substanz tatsächlich die Beschwerden auslöst.

Bio-Eier: Ein Vorteil bei Einnahme von Antibiotika

Hühner und Eier aus ökologischer Haltung haben einen wichtigen Vorteil gegenüber solchen aus konventionellen Betrieben: Bakterien, die man bei ihnen findet, reagieren empfindlicher auf eine ganze Reihe von Antibiotika. Das haben Professor Johann Bauer von der Technischen Universität München und seine Mitarbeiter festgestellt. Die Wissenschaftler untersuchten Legehennen und Eier von jeweils zehn konventionellen Höfen und zehn landwirtschaftlichen Betrieben mit Bio-Haltung in Bayern. Infizieren sich Menschen mit Bakterien, die unempfindlich gegen Antibiotika geworden sind, besteht die Gefahr, dass diese Mittel bei Krankheiten dann nicht mehr wirken.

"Die Zunahme an Resistenzen ist enorm, und sie geschieht schneller, als neue Medikamente auf den Markt kommen", erklärt Johann Bauer. Der Experte ist überzeugt: "Die ökologische Tierhaltung trägt dazu bei, dass Resistenzen sich langsamer entwickeln und Antibiotika länger wirksam sind." Die Befürchtung, dass Tiere und Eier aus Öko-Betrieben häufiger von schädlichen Bakterien befallen seien, konnten die Forscher übrigens entkräften. Zwischen Tieren von Bio- und normalen Höfen fanden sie keinen Unterschied.

Achtung, Allergie!

Die Zahl der Pollenallergiker hat sich in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt. Das Problem: Wer Heuschnupfen hat, reagiert oft zusätzlich auch auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch. Rund 70 Prozent der inzwischen 17 Millionen Betroffenen in Deutschland entwickeln eine solche Kreuzallergie. Mediziner sprechen von einer "Pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie".

"Menschen mit einer Allergie auf Gräser und Beifußpollen, die jetzt gerade stark betroffen sind, können zum Beispiel oft keine Tomaten oder Gurken vertragen", sagt Dr. Andreas Hellmann, Allergologe und Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen. "Sie spüren beim Hineinbeißen ein Kribbeln und Brennen an Lippen, im Gaumen und Rachen." Häufig reagieren Gräserpollenallergiker ebenso auf Hülsenfrüchte, Kiwi und Melonen, Beifußpollenallergiker auf Knoblauch, Sellerie, Erdnüsse oder Karotten. Auch viele Gewürze können problematisch sein. Im schlimmsten Fall kann es zu Atemnot, Kreislaufkollaps und Bewusstlosigkeit kommen. Der Grund: Bestimmte Eiweißstoffe in den Nahrungsmitteln ähneln den Allergie auslösenden Eiweißstoffen von Pollen. Der Organismus kann sie nicht unterscheiden und reagiert daher gleichermaßen abwehrend. Am häufigsten sind Menschen mit einer Allergie auf Frühblüher wie Birkenpollen betroffen. Für sie können zum Beispiel Äpfel, Birnen, Erdbeeren und Soja gefährlich werden.

Doch nicht immer entwickeln sich Heuschnupfen und Kreuzallergie zeitgleich. "Es kann sein, dass eine Kreuzallergie erst nach jahrelangem Heuschnupfen auftritt", sagt Hellmann. Am besten ist es dann, das Allergen zu vermeiden. Tipps dafür gibt "Das Trias Kochbuch für Kreuzallergiker" von Christiane Schäfer und Anne Kamp (2008, 144 S., 19,95 Euro). Bei Obst und Gemüse zum Beispiel hilft es oft, es nicht roh, sondern gedünstet oder als Kompott zu verzehren. Akute Beschwerden lindern Medikamente, die die allergische Reaktion blockieren (Antihistaminika). "Und nach einer erfolgreichen spezifischen Immuntherapie gegen den Heuschnupfen werden auch die Beschwerden durch Kreuzallergien geringer."

Laktose ist in Tabletten unbedenklich

Mehr als zwölf Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Laktose-Unverträglichkeit. Wenn sie Milchprodukte zu sich nehmen, reagiert ihr Körper mit Durchfall, Übelkeit oder Bauchschmerzen. Deshalb müssen sie Nahrungsmittel, die Milchzucker, Laktose, enthalten, unbedingt meiden. Gilt das auch für Tabletten?

Winzige Milchzuckermengen in Tabletten lösen keine Beschwerden aus

"Betroffene können solche Medikamente unbesorgt einnehmen", beruhigt Dr. Friedrich-Wilhelm Riffelmann, Chefarzt der Allergieabteilung im Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft in Schmallenberg. Denn eine Laktose-Unverträglichkeit ist keine Allergie, sondern eine Verdauungsstörung. "Die winzigen Milchzuckermengen, die in Tabletten enthalten sind, lösen noch keine Beschwerden aus", so der Experte für Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Das gelte auch für Präparate zum Inhalieren, wie sie beispielsweise Asthmatiker verwenden. "Dabei wird häufig ebenfalls Laktose im Milligrammbereich zugesetzt – und auch das ist völlig unbedenklich."

Apfelbeere schützt die Zellen

Bisher ist sie bei uns wenig bekannt. Doch das kann sich jetzt ändern. Denn die aus Amerika stammende Apfelbeere (Aronia) macht neuerdings auch bei uns als Heilpflanze von sich reden. Der tiefschwarze, säuerlich-herb schmeckende Saft ihrer Früchte senkt – wie medizinische Studien gezeigt haben – den Blutdruck sowie den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel. Und ganz nebenbei schützt er vor Hautalterung, beugt Krebs vor und stärkt das Immunsystem. Denn in den Aronia-Beeren stecken sekundäre Pflanzenstoffe (Anthocyane), die nachweislich hitzestabil sind und Zellen vor gefährlichen freien Radikalen schützen.

Die Konzentration an diesen hochwirksamen Antioxidanzien ist im Vergleich zu anderen Pflanzen unübertroffen. So enthalten 100 Gramm Apfelbeeren 800 Milligramm dieser Pflanzenstoffe, 100 Gramm Cranberries nur 200 Milligramm. Eine Studie an deutschen Universitäten untersucht zur Zeit die Bestandteile der violettschwarzen Früchte, um eventuell funktionelle Lebensmittel mit dem gleichen Effekt herzustellen. Eigentlich unnötig, denn Aronia-Saft gibt es im Reformhaus, und jede Apotheke bestellt Saftpacks mit dem Monatsbedarf für eine Aronia- Kur. Büsche für den eigenen Garten über www.garden-shopping.de.

Kalorien machen glücklich

Zuckerfreier Joghurt, Kaffee mit Süßstoff oder Light-Limonade schmecken zwar ganz gut – sie hinterlassen aber einen schalen Nachgeschmack. Sie machen uns nicht richtig satt, zufrieden und glücklich. Woran das liegt, hat jetzt der Neurowissenschaftler Ivan de Araujo von der Universität Porto herausgefunden: Unser Belohnungssystem im Gehirn reagiert nicht nur auf den guten Geschmack von Lebensmitteln, sondern hat auch eine Art eingebauten Kalorienzähler.

Je mehr Nährstoffe wir aufnehmen, desto mehr Dopamin wird ausgeschüttet, der Botenstoff, der an der Entstehung von Glücksgefühlen beteiligt ist. So essen wir nach dem Genuss von Diät-Lebensmitteln im schlimmsten Fall so lange weiter, bis eine befriedigende, glücklich machende Kalorienmenge erreicht ist. Wer Heißhungerattacken vermeiden will, sollte deshalb besser auf eine gleichmäßige Energiezufuhr achten.

Obstgenuss mit Nebenwirkungen? Das muss nicht sein!

Wenn es nach jedem Apfel im Bauch rumort, Melonen Durchfall verursachen und Auberginen Blähungen, kann eine Lebensmittelunverträglichkeit vorliegen. Mediziner sprechen von "Fructosemalabsorption". Dabei gelangt Fruchtzucker unverdaut in den Dickdarm. Und je mehr diese Fructose im Körper gärt, desto schlimmer sind Bauchweh, Völlegefühl und Übelkeit.

Wer so reagiert, sollte beim Arzt, nachdem eine angeborene Fructoseintoleranz ausgeschlossen wurde, einen Atemtest durchführen lassen. Fällt der Nachweis positiv aus, sollten fructosereiches Obst und Gemüse wie Kirschen, Trauben, Paprika, Kürbis, Tomaten sowie alles Süße und Blähende wie Honig, Limonade, Kohl und Linsen erst mal vom Speiseplan gestrichen werden. "Erfahrungsgemäß klingen die Beschwerden dann innerhalb von zwei bis drei Wochen ab", so Silke Restemeyer, Ernährungswissenschaftlerin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE). Anschließend muss jeder selbst vorsichtig herausfinden, wie viel Fructose er verträgt. Mehr Infos und Ernährungstipps stehen im neuen DGE-Ratgeber "Essen und Trinken bei Fructosemalabsorption" (zu bestellen für 50 Cent plus Versandkosten unter www.dge-medienservice.de, Tel. 02 28/909 26-26).

Softdrinks erhöhen das Gichtrisiko

Durst lieber mit Mineralwasser stillen.

Gicht ist eine schmerzhafte Gelenkkrankheit. Ausgelöst wird sie durch einen erhöhten Harnsäurespiegel im Blut. Grund dafür ist eine erbliche Störung des Stoffwechsels, der Purine aus der Nahrung in Harnsäure umwandelt. Ärzte empfehlen deshalb, purinhaltige Lebensmittel wie Innereien, Schweine- und Rindfleisch, die Haut von Geflügel und Hülsenfrüchte zu meiden.

Nach neuesten Studien gehören aber auch Softdrinks auf die Verbotsliste: In einer amerikanischen Untersuchung wurden 46 393 Menschen über 40 Jahre beobachtet. Das Ergebnis: Je höher der Verbrauch an Softdrinks, desto höher war das Gichtrisiko. Im Vergleich zu Menschen, die weniger als einen Softdrink pro Monat tranken, lag es bei täglichem Konsum um 45 Prozent und beim Verzehr von mehr als zwei Softdrinks pro Tag sogar um 85 Prozent höher. Durst also lieber mit Mineralwasser stillen.

Bauchschmerzen nach dem Genuss von Käse?

Magenkrämpfe nach einem Stück Brie, Kopfschmerzen oder Hautausschlag nach einem Glas Merlot – daran kann eine Histamin-Intoleranz schuld sein. Etwa zwei Prozent aller Deutschen leiden unter dieser Lebensmittelunverträglichkeit. Histamin ist ein Botenstoff, der in unserem Körper ebenso wie in vielen Lebensmitteln zu finden ist – zum Beispiel auch in Tomaten, Bananen, Nüssen und Fisch. Normalerweise baut unser Körper Histamine über ein körpereigenes Enzym, die Di-Amino-Oxidase (DAO), ab. Doch bei einigen Menschen ist dieser Prozess gestört: Ihr Körper bildet nicht genügend DAO. Dann kann es zum Histamin-Überschuss und zu unangenehmen Reaktionen kommen.

Ob eine Histamin-Intoleranz vorliegt, deckt ein Bluttest (Kosten: 25 bis 35 Euro) auf. "Fällt er positiv aus, müssen Betroffene ihre Ernährung umstellen und Histaminhaltiges meiden", erklärt Dr. Markus Pfisterer, Arzt für Naturheilverfahren aus Heilbronn. Schwierig ist dies oft bei Restaurantbesuchen oder Einladungen zum Essen. Dann kann neuerdings ein Nahrungsergänzungsmittel, vor der Mahlzeit eingenommen, dem Körper das fehlende Enzym zum Histamin-Abbau zuführen. "Aber", schränkt Markus Pfisterer ein, "als Dauertherapie oder gar Freibrief zum Essen ohne Rücksicht ist das nicht gedacht."

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel