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Medikamentenabhängigkeit: Infos und Adressen

Hier finden Sie Rat und Hilfe: Kontakte zu ambulanten Angeboten und Kliniken, die auf das Thema Medikamentenabhängigkeit spezialisiert sind. Plus: Buchtipps und weiterführende Links.

Süchtig nach Medikamenten: Konservative Schätzungen gehen von 1,4 bis 1,9 Millionen Betroffenen aus, davon mindestens eine Million Frauen.

Viele, die von Beruhigungs- oder Schlafmitteln abhängig sind, fühlen sich von den Suchtberatungsstellen überhaupt nicht angesprochen. Alkoholismus und Drogenabhängigkeit empfinden sie als etwas ganz anderes als ihre Probleme mit Tabletten. Doch die inneren Mechanismen, die zu einer Sucht führen, sind ähnlich. Daher richten sich die meisten Suchtberatungsstellen und Krankenhäuser heute genauso an Medikamentenabhängige.

Telefonische Hilfe

Die Telefonseelsorge hilft bei akuten Problemen, berät für ein weiteres Vorgehen und vermittelt Ansprechpartner und Adressen vor Ort. Sie ist rund um die Uhr kostenlos erreichbar - Tel.: 0800/111 0111 oder 0800/111 0222

Sucht & Drogen Hotline (Zusammenschluss von Beratungseinrichtungen) Tel.: 01805/313 031 (14 Cent/Minute) Montag bis Sonntag 8 bis 24 Uhr

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) BZgA–Info-Telefon: 0221/892 031 Montag bis Donnerstag 10 bis 22 Uhr und Freitag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr www.bzga.de

Ambulante Hilfe

In jeder Stadt gibt es verschiedene Hilfseinrichtungen wie Suchtberatungsstellen und/oder Selbsthilfegruppen. Sie stehen im Telefonbuch und in den Gelben Seiten. Die 'Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen' vermittelt Kontaktadressen.

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V. Westenwall 4 59065 Hamm Tel.: 02381/9015-0

Spezielle ambulante Angebote

Berlin FAM Frauen-Alkohol-Medikamente und Drogen Frauensuchtberatungsstelle La-Vida gGmbH Merseburger Straße 3 10823 Berlin Tel.: 030/782 8989

Hamburg Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg Martinistraße 52 20246 Hamburg Tel.: 040/74105-7902 www.zis-hamburg.de

Krankenhäuser

Viele Klinken haben Ambulanzen, Info-Veranstaltungen oder offene Gruppen, wo man sich unverbindlich informieren kann.

Hamburg Asklepios Klinik Nord Fachabteilung für Abhängigkeitserkrankungen Langenhorner Chaussee 560 22419 Hamburg Tel.: 040/181 887-2524 (Suchtambulanz) www.asklepios.com

Lippstadt LWL Klinik Lippstadt Im Holzhof 3 59556 Lippstadt Tel.: 02945/981-1720 www.wk-warstein.de Zwei Suchtstationen, eine ausschließlich für Medikamentenabhängige. Diese hat bis zu 24 Plätze.

München Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Nußbaumstraße 7 80336 München Tel.: 089/5160-5740 (Suchtstation C4)

Tübingen Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Osianderstr. 24 72076 Tübingen Tel.: 07071/298 3124 (Station A6) www.medizin.uni-tuebingen.de Diese Klinik hat drei Suchtstationen, auf einer (A6) werden Medikamentenabhängige entgiftet.

Schwerin AHG Klinik Schweriner See Am See 4 19069 Lübstorf Tel.: 03867/900 164 (Ansprechpartner: Herr Dr.Rottschäfer, Oberarzt) www.klinik-schweriner-see.de

Medikamentenabhängige kommen zunächst auf die Aufnahmestation. Sie werden anschließend in den therapeutischen Wohnbereich in eine der beiden Abteilungen für Abhängigkeitserkrankungen verlegt. Dort gibt neben dem psychotherapeutischen Standardprogramm eine wöchentlich einmal stattfinden Gruppe zur Medikamentenabhängigkeit, in der alle Patienten mit dieser Diagnose aus dem Hause zusätzlich behandelt werden.

Weiterführende Links

Kompetenznetz Depression

Bücher

Raus aus der Suchtfalle. Harald Rau und Cornelia Dehner-Rau. Trias, 17,95 Euro.

Auch wenn es sich gleichermaßen an Alkohol- wie Medikamentenabhängige richtet: gutes Übersichtswerk für letztere. Es spannt den Bogen von der Entstehung der Sucht bis zu konkreten Hilfestellung, was man selbst tun kann und wo es Hilfe gibt, um sie zu überwinden. Leicht zu lesen und hilfreich, um die seelischen Ursachen mit allen begleitenden Gefühle wie Scham, Verdrängung und Angst zu verstehen.

Ratgeber Medikamentenabhängigkeit. Karin Elsesser und Gudrun Sartory. Hogrefe, 9.95 Euro

Sehr sachlich geschrieben, wenig über Hintergründe und Ursachen. Dafür umfassende Beschreibung der Sucht. Viele Informationen, wenig, um sich selbst "wieder zu erkennen". Mit Anleitungen, um sich selbst einzuordnen und mit der Sucht auseinander zu setzen.

Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit bei Frauen. Alexa Franke, Karin Mohn, Franziska Sitzler, Andrea Welbrink, Maibritt Witte. Juventa, 16.50 Euro

Ergebnisse einer Studie aus den 90er-Jahren. Dementsprechend wissenschaftlich, mit vielen Tabellen und Fachwörtern. Interessant, aber sehr auf einer Meta-Ebene geschrieben.

Text: Heide Fuhljahn

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