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Saftfasten: Unsere Anleitung für Anfänger

Saftfasten: Wir machen den Test
© natalia bulatova / Shutterstock
Saftfasten reinigt von innen, unterstützt die Verdauung und verleiht uns schnell mehr Energie – aber funktioniert das? Unsere Redakteurin hat's getestet!

Was ist Saftfasten?

Saftfasten ist eine Form des Heilfastens und erscheint auf den ersten Blick etwas leichter als andere Fastenpläne, da nicht nur Wasser und Kräutertee auf dem Plan stehen, sondern zusätzlich Obst- und Gemüsesäfte. Über den Tag verteilt werden bis zu sieben Gläser Saft getrunken. Ziel beim Saftfasten ist es, die Verdauung zu entlasten, den Stoffwechsel anzukurbeln und so das Wohlbefinden zu steigern.

Was unterscheidet Saftfasten von anderen Fastenmethoden?

Im Vergleich mit anderen Fastenkuren sind Saftkuren meist kürzer und werden nur ein Wochenende lang durchgeführt. Doch auch hier gilt es, den Kreislauf anzuregen und die Kur mit Bewegung (im Idealfall an der frischen Luft!) oder wohltuenden Massagen zu ergänzen.

So funktioniert Saftfasten

Die geplanten sieben Gläser Saft pro Tag entsprechen etwa einem bis eineinhalb Liter. Zusätzlich sollten zwei bis drei Liter Wasser getrunken werden, dieses kann teilweise auch durch ungesüßten Kräutertee ersetzt werden. Insgesamt erreicht man beim Saftfasten täglich ungefähr 300 bis 750 Kalorien, was das Durchhalten erleichtern soll. Idealerweise sind die Säfte frisch gepresst, damit so viele Nährstoffe enthalten bleiben wie möglich. Um den Magen nicht zu stark zu belasten, werden die Säfte in kleinen Schlucken getrunken. Wer mit starkem Hunger kämpft, kann auch etwas Hafer-oder Leinsamenschleim einrühren.

Was bringt Saftfasten?

Saftfasten sollte in erster Linie nicht als Diät durchgeführt werden, sondern als Möglichkeit, die Verdauung und damit den Körper ein wenig zu unterstützen und seine Ernährungsweise zu überdenken: Ständig Lust auf Süßes, hier und da ein Snack und satt ist man am Ende doch nicht – Saftfasten kann der ideale Einstieg für eine Ernährungsumstellung und vielleicht sogar mehr Fitness sein. 

Ein paar Kilos abnehmen werden wir in den Tagen der Saftkur natürlich trotzdem, doch beruht dies vor allem auf den Verlust von Wasser und ist keinesfalls eine Maßnahme, dauerhaft das Gewicht zu reduzieren! Auf Dauer könnte es durch die einseitige Kur zu einem Mangel bestimmter Nährstoffe kommen.

Gerade wenn der Saft frisch gepresst ist, können sich die enthaltenen Nährstoffe positiv auf unser generelles Wohlbefinden auswirken. Je nach Art des Safts können wir verschiedene Wirkungen erzielen. Folgende Säfte können das Wohlbefinden steigern:

  • Säfte mit Granatapfel können die Prostatawerte verbessern.
  • Kirschsaft unterstützt das Ausscheiden von Harnsäure, was Rheuma- und Gichtbeschwerden lindern kann.
  • Grapefruitsaft hält den Blutzuckerspiegel konstant und kann so dafür sorgen, dass wir nicht zunehmen.

Kann Saftfasten auch Nachteile haben?

Da die Saftkur nur über eine kurze Zeit ausgeführt wird, sind Mangelerscheinungen aufgrund der einseitigen Ernährung unwahrscheinlich. Allerdings können durchaus verschiedene leichte Beschwerden auftreten, weil der Körper wesentlich weniger Kalorien zugeführt bekommt als sonst. Mögliche Symptome sind:

Beim Saftfasten nimmt man außerdem viel Fructose und Säure auf. Wer unter einer Unverträglichkeit leidet oder einen empfindlichen Magen hat, könnte durch die Kur Durchfall oder Sodbrennen bekommen. Es kann helfen, auf Säfte umzusteigen, in denen nur Gemüse enthalten ist.

Was kommt nach dem Saftfasten?

Das Fasten wird in der Regel mit dem sogenannten Fastenbrechen beendet. Allerdings sollte man den Verdauungstrakt nach der Fastenkur nicht sofort wieder mit fettigen Lebensmitteln belasten, sondern zunächst auf leichte und schonende Mahlzeiten setzen. Dafür eignen sich beispielsweise geriebene Äpfel und gedünstetes Gemüse. Du brauchst ein paar Rezepte für das Ende deiner Saftkur? Dann schau doch mal in unsere Heilfasten Rezepte!

Wer sollte auf Saftfasten verzichten?

Nicht für jeden ist Saftfasten geeignet. Patienten mit einer Essstörung, Diabetes oder einer Herzerkrankung sollten auf das Saftfasten verzichten.

Saftfasten im Check

Ob die Säfte zuhause frisch gespresst werden oder ihr euch eine Saftkur nach Hause bestellt, bleibt natürlich euch überlassen – Karo, Mode- und Beauty-Redakteurin bei BRIGITTE.de, hat das "Juice Cleanse Starter"-Set von Frank Juice probiert und ein Fastentagebuch geführt:

Eine Freundin von mir hat mich gefragt, ob wir zusammen drei Tage lang saftfasten wollen. Vor dem ersten Tag muss ich zunächst meine Ernährung und meinen Körper auf die bevorstehenden Tage einstellen. Das bedeutet am Entlastungstag: keinen Alkohol, keinen Kaffee und nichts, was meinen Magen unnötig belasten würde. Die insgesamt 18 Säfte habe ich ein paar Tage früher geliefert bekommen und in meinem Kühlschrank gelagert. Es handelte sich vor allem um Obst- und Gemüsesäfte, unangenehme Sorten wie Sauerkrautsaft waren nicht dabei.

Saftfasten Tag 1:

Ich trinke als erstes einen grünen Saft mit Äpfeln, Gurke, Spinat und anderem Grünzeug drin. Schmeckt ganz gut, obwohl ich morgens eher der Müsli-Typ bin und herbe Smoothies mir zu stark sind. Bereits zwei Stunden später darf ich schon den nächsten Saft schlürfen. So nimmt der Tag seinen Lauf: Alle zwei Stunden öffne ich einen neuen Saft, der immer andere leckere Obst- und Gemüsesorten beinhaltet, und halte so den ersten Tag mit Fasten gut aus. 

Kein Heißhunger trotz Saftkur

Von Heißhunger bin ich verschont geblieben, was auch an dem recht hohen Zuckergehalt der Säfte liegt. So denke ich noch nicht mal an Schokolade oder andere Genussmittel. Zum Abschluss des Tages trinke ich den süßesten aller Säfte mit Cashew, Vanille und Zimt. Dieser sättigt für die Nacht.

Saftfasten Tag 2:

Ich wache auf und bin voller Energie. Augenringe oder ein müdes Erscheinungsbild gibt es heute bei mir nicht. Im Gegenteil: Ich fühle mich frisch und will den zweiten Tag mit der Saftkur durchziehen. Alle zwei Stunden trinke ich in derselben Reihenfolge meine Drinks und bekomme immer noch kein Magenknurren. Das Einzige, was mir auffällt: Ich habe plötzlich so viel Zeit übrig, da kochen und essen ja wegfällt! Meine Verabredung für den Lunch frage ich, ob wir nicht einem Spaziergang an der frischen Luft machen wollen, anstatt in der Kantine zu sitzen.

Ich nehme Gerüche durch die Saftkur plötzlich viel stärker wahr und könnte so schwach werden. Am Nachmittag bekomme ich leichte Kopfschmerzen, die darauf zurückzuführen sind, dass ich meinem Körper total auf Entzug setze. Durch die hohe Flüssigkeitszufuhr (ich habe bis zu sechs Liter am Tag getrunken) werden alle Schadstoffe ausgespült, daher muss ich oft auf die Toilette. Abends mache ich es mir lieber auf der Couch gemütlich, anstatt mich mit Freunden zu treffen, die alle munter essen, während ich an einem meiner Säfte nuckle.

Saftfasten Tag 3:

Ich bin auf der Zielgeraden und schon ein wenig stolz auf mich, so lange ohne feste Nahrung durchzuhalten. Denn bei dieser Challenge geht es für mich nicht darum, abzunehmen, sondern zu entschlacken und zu gucken, ob ich so stark bin und die Tage ohne Schoki und Co. durchhalte. Leider ist mir total kalt und ich friere. Aber das hält mich nicht davon ab, meine Säfte ein letztes Mal zu schlürfen. Einer meiner Lieblingsdrinks ist übrigens der mit Zitrone, Cayenne und Kurkuma. Der ist schön scharf und kurbelt meinen Stoffwechsel an. Leider fühle ich mich ein wenig aufgebläht von der Menge an Säften.

Bessere Ernährung nach der Saftkur?

Nach meinem letzten Saft kann ich es langsam kaum erwarten, etwas Richtiges zu kauen und essen. Und das war tatsächlich einer meiner schönsten Momente: das erste Essen nach der Kur. Man schmeckt viel intensiver, auch wenn man langsam und schonend beginnen sollte. Toller Nebeneffekt: Ich brauche nach der Saftkur kaum Kaffee und habe auch keinen Appetit mehr auf Süßes.

Mal sehen, wie lange das so bleibt. Ich fühle mich frischer, aktiver und benötige kaum Concealer (und der wird eigentlich immer eingesetzt). Ich würde auch ein zweites Mal eine Saftkur ausprobieren, allerdings nur unter der Woche und wenn ich weiß, dass keine großen Termine oder Veranstaltungen anstehen.

Lesetipps: Alles über Wasserfasten, Detox, Entgiftung, die SchrothkurSchonkost und Entsäuerung erfährst du hier.

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