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Schüttelfrost: Wie entsteht er und was hilft?

Schüttelfrost: Frierende Frau mit Tee
© Irina Bg / Shutterstock
Schüttelfrost ist für den Betroffenen in der Regel nicht zu kontrollieren: Der ganze Körper zittert, auch wenn es nicht kalt ist. Aber wie entsteht das unangenehme Phänomen überhaupt und was hilft dagegen?

Was ist Schüttelfrost?

Bei Schüttelfrost ziehen sich die Muskeln schnell zusammen und erschlaffen dann wieder (Kontraktion). Der Betroffene spürt meist ein Kältegefühl, es kommt zu unkontrolliertem Zittern am ganzen Körper – auch, wenn er eigentlich im Warmen sitzt. Schüttelfrost tritt oft in kurzen Schüben über einige Minuten hinweg auf. Das Muskelzittern ist extrem anstrengend - besonders, wenn der Körper parallel Krankheitserreger bekämpft, fühlen sich Betroffene nach einem Schub stark erschöpft und schlafen häufig ein. 

Warum bekommen wir Schüttelfrost?

Zwar ist Schüttelfrost unangenehm, für den Körper ist er aber unverzichtbar, denn durch die Kontraktionen wird Wärme erzeugt. Die Normaltemperatur des Körpers liegt bei 37 Grad ("Sollwert"). Bei einer Infektion erhöht sich dieser Sollwert jedoch, weil Krankheitserreger bei leichtem Fieber besser bekämpft werden können. Dafür werden sogenannte Pyrogene freigesetzt: Diese Pyrogene signalisieren dem Gehirn, die Temperatur zu erhöhen.

Der Hypothalamus, der ein Teil des Zwischenhirns ist, reagiert auf dieses Signal und gibt den Befehl, sich dem neuen Sollwert anzupassen. Besonders bei starken Infektionen wie der Grippe muss diese Anpassung schnell passieren – dadurch kommt es zu Schüttelfrost. 

Welche Ursachen hat Schüttelfrost?

Meist ist Schüttelfrost selbst ein Symptom und durch Infektionskrankheiten bedingt, die in der Regel mit Fieber einhergehen, beispielsweise durch: 

  • Grippe / Erkältung 
  • Scharlach 
  • Blutvergiftung 
  • Lungenentzündung 
  • Nierenbeckenentzündung 
  • Hodenentzündung 

    Schüttelfrost kann aber auch ohne Fieber auftreten. In diesem Fall können folgende Ursachen vorliegen: 
  • Entzugserscheinungen 
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Unterkühlung 
  • Vergiftung 
  • Hitzschlag / Sonnenstich
  • Psychische Erkrankungen (z. B. ADHS) 

Was hilft gegen das Muskelzittern?

Meist ist nicht der Schüttelfrost das Problem, sondern die Erkrankung, der er zugrunde liegt. Deshalb sollte auch eher diese behandelt werden. Wenn eine Infektion wie die Grippe der Verursacher ist, helfen folgende Tipps: 

  • Wärme, zum Beispiel durch ein Fußbad oder eine Wärmflasche 
  • Viel trinken: Pro angestiegenem Grad Körpertemperatur sollte mindestens ein halber Liter mehr getrunken werden 
  • Wadenwickel (senkt Fieber) 
  • Tee, beispielsweise mit schweißtreibenden Lindenblüten 
  • Ruhe 

Anders sieht es aus, wenn ein Hitzschlag oder ein Sonnenstich die Ursache für das Muskelzittern ist. In dem Fall gilt als erstes: Der Betroffene muss in den Schatten und sollte im besten Fall sitzen. Dann helfen folgende Tipps bei der Abkühlung:

  • Kühle, feuchte Umschläge (für den Kopf, im Nacken und als Wadenwickel) 
  • Viel trinken 

Außerdem sollte immer ein Arzt verständigt werden.

Ab wann habe ich Fieber und wie geht Fieber messen? Das und mehr verraten wir in diesen Artikeln. Außerdem erklären wir, welche Hausmittel gegen Erkältung und Hausmittel gegen Husten wirklich helfen.

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